Das weiße Gold der Reußen im Unteren Schloss GreizIm Wintergarten des Unteren Schloss gibt es einen Blick auf das Fraureuther Porzellan

Porzellan wird landläufig auch »weißes Gold genannt«.

GREIZ. Obwohl nur aus drei Bestandteilen – Kaolin (Porzellanerde), Feldspat und Quarz – gefertigt, ist es etwas ganz besonderes, wie Museumsleiter, Rainer Koch, am Sonntagvormittag zur Vernissage im Weißen Saal des Unteren Schlosses sagte. Ein halbes Jahr lang wird man fortan die Sonderausstellung „Porzellan aus Fraureuth – Das weiße Gold der Reußen“ in den Museen der Residenzstadt Greiz betrachten können. Fraureuth gehörte bis 1918 zum Fürstentum Reuß älterer Linie.

Die 1865 von Georg Bruno Foedisch und Arved Römer gegründete Porzellanmanufaktur erlangte seinerzeit durch ihre qualitativ hochwertigen Erzeugnisse weltweite Bekanntheit. Obwohl die Nachfrage nach Fraureuter Porzellan auch nach dem 2. Weltkrieg ungebrochen groß war, musste das Unternehmen 1926 Konkurs anmelden. Die Ausstellung erinnert somit an ein Kapitel reußisch-thüringisch-sächsischer Wirtschaftgeschichte. Die Exponate stammen aus den Sammlungen des Greizer Museums, des Stadt-und Dampfmaschinenmuseums Werdau, des Fördervereins Fraureuther Porzellan e.V., sowie den privaten Sammlungen des Greizers, Heiko von Bogen, sowie Albrecht Fischer aus Weida.

So wird man neben figürlichen- auch Tierplastiken in naturalistischen Darstellungen entdecken; Deckeldosen, kostümierte Figuren, wie den „Pierrot“ oder den „Trauernden Bajazzo“, ebenso die „Europa auf dem Stier“. Ein würdiger Beitrag der Greizer Museen für das Festjahr zum 250. Jubiläum der Thüringer Porzellanherstellung.

Antje-Gesine Marsch @18.04.2010