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Tolle Ideen warten auf eine Umsetzung

2. Zukunftswerkstatt in der Vogtlandhalle Greiz

Zwei Dutzend Teilnehmer konnte die 2. Zukunftswerkstatt verzeichnen, die über Visionen für die Stadt Greiz sinnierte. Das Stadtbild der Gruppe 3.

2.Zukunftswerkstatt in Vogtlandhalle Greiz

GREIZ. Zur 2. Zukunftswerkstatt luden am Samstag Severin Zähringer und Robert Seidel vom Reichenbacher Unternehmen Realitätsverlust Marketing und Event in die Vogtlandhalle Greiz ein. Lag der Schwerpunkt beim ersten Tagesworkshop im November vergangenen Jahres auf der kritischen Auseinandersetzung mit der Kommune, ging es zur zweiten Auflage um das Entwickeln von Visionen und Utopien. Basierend auf die erste Zusammenkunft stand die Ideenfindung zur Modernisierung der Stadt im Fokus der Gruppenarbeit. Heute wollen wir zunächst einen freien Kreativprozess zum Laufen bringen, der in die Möglichkeiten umsetzbarer Realitäten münden soll, wie Severin Zähringer das Anliegen umriss. Am frühen Nachmittag stellten die drei Gruppen ihre Ergebnisse vor. Zuvor listeten die etwa zwei Dutzend Teilnehmer Möglichkeiten auf, wie die Stadt Greiz die Informationen an die Bevölkerung besser aussenden könne. Stephan Marek führte an, dass die Stadt über ein internes Stadtnetzwerk verfüge, das als perfektes Kommunikationsmittel diene. Die Schaffung einer zentralen Info-Station via Interface könnte sich Stefan Schmidt gut vorstellen; Gerd Deckinger plädierte für eine elektronische Tafel, ähnlich einem Media-Court am Rathaus. Ebenso im Gespräch waren eine Greiz-App, ein Greiz-Newsletter, eine digitale Litfaßsäule oder eine Online-Erlebniskarte.

Während die erste Gruppe sich dem historischen Altstadtkern widmete, einen unterirdischen Bahnhof, einen Lift zum Oberen Schloss, Einkaufsmeilen und eine Kultur-und Geschichtsmeile vom Bahnhof bis in das Zentrum kreierte und den ehemaligen Rosengarten im Greizer Park zum Erlebnispark umfunktionierte, stellte die Gruppe Zwei ihre Rodelbahn-Variante von einer Sehenswürdigkeit zur anderen vor. Als Zahlungsmittel würde man den Elster-Taler einführen, wie Gerd Deckinger die Utopie formulierte. Die Hälfte des Lohnes würde jeder Beschäftigte in dieser Währungseinheit ausgezahlt bekommen, mit der Maßgabe, diese innerhalb eines Monats in der Stadt ausgeben zu müssen, da der Elster-Taler nur einen Monat lang gelte. Das stärkt die regionale Wirtschaft, ist sich Deckinger sicher.

Die Gruppe Drei favorisierte Greiz als Wohn-und Lebensstadt, in der Bildung ganz groß geschrieben wird. So wolle man beispielsweise in der Alten Post ein Bildungszentrum für aussterbende
Berufe etwa Schirmmacher oder Böttcher – initiieren, wie Christian Mende vorschwebt. Auch kleinere Universitäten; ein Haus der Jugend im Heyerschen Haus, Carolinenstraße; Sozialwohnungen mit Inklusionscharakter, ein Waldkindergarten, Spielplätze sowohl für Kinder als auch für Jugendliche, Fahrradwege, Klettersteige oder ein Mitmach-Museum schwebten dieser Gruppe ebenfalls vor.

Nun gelte es zu prüfen, welche Visionen im Verhältnis 1:1 umsetzbar sind, welche nur zum Teil oder auch völlig unrealisierbar sind, nannte Severin Zähringer als nächsten Schritt der Arbeit. Aus meiner Sicht war der gestrige Tag sehr erfolgreich – wir haben viele Ideen gesammelt, die wir auf der einen Seite verwenden können, um ein zukunftsträchtiges Leitbild für die Stadt zu erstellen, auf der anderen Seite auch gute Ideen, wie ein solches Leitbild mit Zielen und Maßnahmen untersetzbar wird, resümiert Zähringer. Es war toll, dass vom Schüler bis zum Rentner, vom Unternehmer bis zum Arbeitsuchenden, von der Kirche bis zum Sport ein guter Querschnitt von interessierten Bürgern mit an den Tischen saß.

Der Workshop war spannend und von kreativen und interessanten Ideen geprägt, die sicher Potential zur Umsetzung haben. Die Kommunikation, als Kritikpunkt kam mir zu kurz. Keine der Gruppen hat hier wirklich eine Idee gehabt, wie man mehr und besser Kommunikationswege nutzt bzw. sinnvoll nutzen kann, um die Bürger in der einen Richtung, aber auch die Verwaltung in der anderen Richtung offen und transparent zu informieren oder sich Information selbstständig zu besorgen. Vom Brückenbau, einer Sommerrodelbahn, bis hin zum Elster-Taler oder dem städtischen WLAN Netz, es waren sehr tolle Ideen und ich freue mich auf die Leitbildvorstellung Ende Februar, resümierte Stephan Marek, Wirtschaftsförderer und Tourismuskoordinator der Stadt Greiz, der auch am Workshop teilnahm. Die Elftklässler Carl-Alexander Strobel und Maria Degel formulierten es so: „Es war schön zu sehen, dass die Greizer sich aktiv Gedanken um die Stadt und ihre Zukunft machen. Durch die lockere Einführung und den höflichen Umgang miteinander haben wir zusammen ja auch schon etwas erreicht bzw. Lösungsansätze gefunden, ein guter Anfang ist also gemacht. Zwar waren wir Jugendlichen in der Minderheit, aber trotzdem konnten auch wir unsere Standpunkte und Vorschläge gleichberechtigt einbringen, um Greiz in Zukunft als attraktiven Wohn- und Arbeitsort für die jüngeren Generationen zu etablieren.“

Info: Die Werkstatt wurde im Rahmen des vom Landratsamt und der Stadt Greiz ausgeschriebenen Marketingkonzeptes veranstaltet und wendet sich an alle Bürger der Stadt Greiz, vor allem auch Vertreter von Handel, Gastronomie, Politik und Tourismus der Stadt.
Für diejenigen, die aufgrund verschiedenster Gründe nicht teilnehmen konnten, gibt es die Möglichkeit, einen Fragebogen auszufüllen und diesen abzugeben www.wir-sind-kreativer.de

Antje-Gesine Marsch@ 19.01.2014

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