GREIZ. Schon die alten Griechen wussten, dass sich alles verändert und entwickelt. Der Philosoph Heraklit hat es panta rhei genannt haben alles fließt. Auch im Sport treten ständig Veränderungen auf. Ringen bei den olympischen Spielen oder doch lieber eine Sportart, mit der sich mehr Geld verdienen lässt? Die Regeln werden so und so öfters geändert. Viele Veränderungen werden aber gar nicht von allen wahrgenommen. So sinkt der Anteil der einheimischen Sportler in allen Teams in den letzten 20 Jahren nicht nur im Ringkampfsport stetig. Sportler fahren Woche für Woche viele Kilometer bis zu ihrer Heimveranstaltung, absolvieren ihren Wettkampf und reisen wieder nach Hause. Was vielleicht in einigen Sportarten durchaus Sinn machen kann, z.B. durch den Start in einer höheren Leistungsklasse, bringt beim Ringen größere Probleme mit sich. Der Heimtrainer – wenn er denn mit dem Abtrünnigen noch arbeitet – sieht den Wettkampf seines Schützlings nicht, kann dessen Leistung nicht beurteilen und keine Korrekturen vornehmen. Dem neuen Trainer bleibt keine Zeit für Hilfen, denn man sieht sich erst beim nächsten Wettkampf wieder. Zahlreiche vielversprechende Karrieren gingen auch aus diesem Grunde vorzeitig zu Ende, ohne den eigentlichen Kulminationspunkt erreicht zu haben.
Beim RSV Rotation Greiz dürfte dieses Problem in der nächsten Saison nicht auftreten. Nach dem Rückzug des SV Luftfahrt Berlin aus der 1.Bundesliga sind mehrere Sportler aus diesem Verein nach Greiz gewechselt. Sie werden aber weiterhin von ihrem Heimtrainer Swen Lieberamm trainiert, der diese Sportler auch zu den Heim- und Auswärtskämpfen des RSV begleiten wird. Lieberamm ist ein waschechter Berliner, geboren 1979, der schon 1995 im Kinderbereich mit der Übungsleitertätigkeit begann. In der letzten Saison startete der SV Luftfahrt Berlin mit drei Männer- und einer Jugendmannschaft, was keinem anderen ostdeutschen Verein gelang. Bei den mitteldeutschen Einzelmeisterschaften belegten die Berliner hinter dem Bundesstützpunkt Frankfurt/Oder einen hervorragenden zweiten Platz. Das alles sind Erfolge an denen Swen Lieberamm, der seit 2005 in seinem Verein für das Training im Kadetten-, Junioren- und Männerbereich verantwortlich zeichnet, nicht unwesentlichen Anteil hat.
Für die Saison 2013 haben Lieberamm und der Greizer Ringerverein vereinbart, drei weiteren Nachwuchsringer Einsatzmöglichkeiten zu geben. Mit der Verpflichtung von Daniel Sartakov, Artem Grinko und Lars-Erik Eichler soll eine engere Bindung zwischen erster und zweiter Mannschaft hergestellt werden. Die Kadermöglichkeiten für das Greizer Thüringenligateam werden damit verbessert, ein vorderer Tabellenplatz wird wieder angestrebt.
Daniel Sartakov (19 Jahre) und Artem Grinko (18 Jahre) sind zwei aufstrebende Juniorenringer im freien Ringkampf. Sartakov belegte bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften in einer sehr starken Konkurrenz den 5. Platz. Im Jugendbereich erkämpfte er bereits einmal den Vizemeistertitel. In der Regionalliga Mitteldeutschland dominierte er seit 2 Jahren die Gewichtsklasse bis 66kg. In 6 Kämpfen in der 1. Bundesliga für den SV Luftfahrt Berlin konnte er wertvolle Erfahrung, besonders im taktischen Bereich, sammeln.
Artem Grinko hat eine ähnliche Entwicklung wie sein Teamkollege vorzuweisen. Er kann ebenfalls auf erfolgreiche Kämpfe in der Regional- und Oberliga zurück blicken, auch Bundesligaeinsätze hat er bereits im Startbuch zu stehen. Grinko wird vornehmlich die Gewichtsklasse bis 84kg besetzen.
Der dritte in diesem Trio ist der 22-jährige Lars-Erik Eichler. Seit seinem 14. Lebensjahr bestritt er 102 Kämpfe von der Ober- bis hin zur 1.Bundesliga und holte in dieser Zeit 249:121 Mannschaftspunkte für seinen alten Verein. Der gelernte Freistiler kann im Limit 74 und 84kg ringen, aber auch Ausflüge in den klassischen Ringkampf sind für ihn kein Problem. Bei nationalen Titelkämpfen erkämpfte er eine Silber- und Bronzemedaille.
Erhard Schmelzer @19.07.2013
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