Sven Cammin, RSV Rotation Greiz

Der gebürtige Berliner war lange Jahre seinem Heimatverein SV Luftfahrt treu

Sven Cammin, RSV Rotation Greiz
So erhoffen sich die Greizer Ringkampfanhänger Sven Cammin (rotes Trikot) auch in der neuen Halle in Aubachtal.
GREIZ. Mit 27 Lebensjahren ist man im Sport meist im besten Wettkampfalter. Das ist beim Ringkampfsport nicht anders, als bei den meisten anderen Sportarten. Da freut es Trainer Tino Hempel vom Zweitbundesligisten RSV Rotation Greiz natürlich besonders, mit Sven Cammin einen weiteren erfahrenen Sportler für die im September beginnende neue Saison zur Verfügung zu haben.Der Neuzugang wechselte zwar vom Erstligisten 1.Luckenwalder SC in die Perle des Vogtlandes, kommt aber ursprünglich vom SV Luftfahrt Berlin. In der Bundeshauptstadt begann er mit dem Ringkampfsport. Erfolge stellten sich bald ein. Schon 2004, damals in der Gewichtsklasse 46 kg, wurde er Vizemeister bei der A-Jugend. Etwas Pech hatte er allerdings, da er oftmals bei Deutschen Meisterschaften auf das Ausnahmetalent Tim Schleicher aus Nürnberg traf, das später Deutschland bei den Olympischen Spielen in London vertrat. Den größten Einzelerfolg errang Sven Cammin im Jahr 2011 als er bei den Deutschen Meisterschaften der Männer im freien Stil nach zwei hauchdünnen Rundenniederlagen gegen Vizemeister Christoph Ewald, der für den Deutschen Mannschaftsmeister Weingarten kämpfte, die Bronzemedaille errang. In einer Zeit in der viele Ringer öfter den Verein wechseln, blieb der geborene Berliner lange Jahre seinem Heimatverein SV Luftfahrt treu. Als Jugendlicher erlebte er den Aufstieg seines Vereins in die 2.Bundesliga 2003 aus nächster Nähe mit und wurde bald unter den Fittichen seines langjährigen Trainers Swen Lieberamm ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil bei der kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung des Hauptstadtvereins. Nach sieben Jahren der Berliner in der 2.Bundesliga gehörte Sven Cammin beim Aufstieg in die höchste deutsche Leistungsklasse 2010 schon lange zu den etablierten Stammringern des Vereins. Als die Berliner nach drei erfolgreichen Jahren ihre Mannschaft aus der ersten Liga zurückzogen, nahm er ein Angebot des erfolgreichsten ostdeutschen Teams aus Luckenwalde an und rang zwei Jahre für die Brandenburger. Der Vater einer zweijährigen Tochter kämpfte in der ersten Liga im freien Stil in der Gewichtsklasse 57 kg, ist aber auch im griechisch-römischen Stil und in der 61 kg-Klasse einsetzbar, und dürfte sich dadurch als ein echter Glücksgriff für den Greizer Verein erweisen. Sein langjähriger Trainer Sven Lieberamm, der ihn nun auch wieder bei Mannschaftskämpfen betreuen wird, hält sehr viel von dem als Erzieher tätigen Sportler: „Sven ist sehr trainingsfleißig und Vorbild im Training und bei Wettkämpfen. Bei Mannschaftskämpfen kommt seine Erfahrung besonders zur Geltung.“ Ursprünglich war der erste Einsatz für Greiz bereits bei den Mitteldeutschen Meisterschaften im April in Luckenwalde geplant, doch auf Grund einer leichten Blessur war das nicht möglich. Am Wochenende steht nun die Deutsche Meisterschaft im freien Stil in Nendingen in Baden-Württemberg auf dem Programm.
Erhard Schmelzer @06.05.2015

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer