Greiz. Der Grüne Salon in der Beletage des Unteren Schlosses erstrahlt wieder in seiner historischen Schönheit, „lediglich die Deckenmalerei fehlt noch“, wie Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) am Montagmittag sagte. Thüringens Sozialministerin Heike Taubert (SPD) war nach Greiz gekommen, um einen symbolischen Scheck über 5000 Euro zu überreichen, die aus Lottomitteln stammen. Damit kann ein Teil der Kosten der Restaurierung des Kronleuchters und zweier historischer Wandleuchten, die man im Zuge der Sanierung wiederfand finanziert werden, so Grüner. Nach einem geschichtlichen Foto und anhand der beiden noch vorhandenen Wandlampen wurden weitere sechs von der bayerischen Glasmanufaktur Bleikristall Schöler originalgetreu hergestellt. 15000 Euro für die Sanierung der Deckenleuchte und 12500 Euro für die Nachfertigung der Wandleuchten wurden dabei als Kosten veranschlagt. Die Deckenleuchte, die in alten Zeiten mit Gas betrieben wurde, verzieren grüne Blattornamente, ebenso geben die wertvolle Wandtapete, der Kamin und die schweren grünen Vorhänge den besonderen Charakter dieses Raumes wieder.
Bereits im Jahr 2010 wurden die Planungen erarbeitet inklusive einer denkmalpflegerischen Zielstellung, um den Salon wieder in seiner einstigen Pracht erstrahlen zu lassen. Seit Juni 2010 erfolgten verschiedene Rückbauarbeiten im einstigen Biedermeierzimmer und der angrenzenden Bauernstube. So stieß man allerdings bei Untersuchungen auf ernste Probleme: Die Decke über dem Grünen Salon besaß nicht die notwendige Tragfähigkeit. Deshalb gab es den Sanierungsvorschlag, der den Bau von zwei Hänge-Sprengwerken, Fachwerkträgern und Zugbindern vorgab. Ebenso beseitigt werden mussten Schäden an der Holzkonstruktion, die durch Hausschwamm und Pilze verursacht wurden. Ziel der gesamten Restaurierung war die Wiederherstellung der historischen Raumgeometrie sowie der Oberflächen aus der Zeit um 1884.
Die Gesamtinvestitionssumme des Grünen Salons beläuft sich auf 552000 Euro; 146000 Euro wurden seitens des Landesamtes für Denkmalstiftung bereitgestellt, wie Gerd Grüner informierte.
Antje-Gesine Marsch @22.04.2013
