Pavillon im Schanzengarten des Oberen Schlosses: Es geht in die präzise PlanungsphaseSchauen gemeinsam auf die Zeichnung: v.l. Bauamtsleiter Bertram Koch, Initiator Dr. Gunter Klötzner, Barbara Hessel vom Hochbauamt, Bürgermeister Gerd Grüner, Anja Fischer und Architekt Matthias Hamann.

Am Mittwochvormittag trafen sich Bürgermeister, Bauamtsleiter, Architekt und Initiator zur Anlaufbesprechung am Pavillon im unteren Schanzengarten des Oberen Schlosses Greiz

GREIZ. Der Greizer Dr. Gunter Klötzner hat eine Vision: Die Sanierung des Pavillons im unteren Schanzengarten des Oberen Schlosses.
Der Blick vom Schanzengarten auf das Zentrum der Stadt Greiz gehört zu den schönsten, die man auf die Schloss-und Residenzstadt werfen kann. Allerdings wird diese attraktive Aussicht durch den desolaten Zustand des Pavillons getrübt. Das sagte Dr. Gunter Klötzner vor fast genau einem Jahr. Anlässlich seines über 25-jährigen Wirkens als Geschäftsführer der Dr. Klötzner Immobilien GmbH und der Geschäftsübergabe hatte der Greizer die Möglichkeit genutzt, eine Vision zu schildern, die er in Zusammenarbeit mit der Stadt Greiz plant: Die umfassende Sanierung dieses Kleinods.

Über 50 Jahre ist es her, dass grundlegende Maßnahmen zum Erhalt des Rundpavillons durchgeführt wurden. Im Jahre 1976 wurde – im Zusammenhang mit der im Vorjahr neu eingerichteten historischen Gaststätte „Schlosskeller“ und seinem „kultiviert-modernen Barraum“ – auch der Schanzengarten mitsamt Pavillon aus dem 18. Jahrhundert erneuert. Die Arbeiter des VEB Gebäudewirtschaft waren seinerzeit beauftragt worden, den Pavillon als Kleinod des Oberen Schlosses wieder herzurichten. Der unter Denkmalschutz stehende Rundpavillon – auch Kolonnade genannt –, den Heinrich XI. im Jahr 1751 errichten ließ, trägt die Friesstreifen-Inschrift „EX FURO FORMI ET ARENA HENRICUS UNDECIMUS RUTHENUS FICOTIA FAC CUR. MDCCLI“.

„In Kenntnis der riesigen Aufgabe“ hatte Dr. Klötzner auch bei Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) vorgesprochen; ihm die Idee offeriert, die Sanierung dieses dominanten Bauwerkes mittels Privatinitiative anzuschieben und sofort „offene Türen eingerannt“.

Am Mittwochvormittag trafen sich Bürgermeister Grüner, Bauamtsleiter Bertram Koch, Barbara Hessel vom Hochbauamt, Architekt Matthias Hamann und Initiator Dr. Gunter Klötzner vor Ort zu einer „Anlaufbesprechung“ über die weitere Vorgehensweise.

Einige Probeöffnungen wurden bereits gemacht, um den Zustand des Pavillons genau zu bestimmen. Nun müsse man – mangels entsprechender Unterlagen – die Geometrie aufzeichnen, den Bauzustand erforschen sowie den Holzschutzfachmann und Restaurator mit ins Boot holen, wie Architekt Matthias Hamann schilderte. „Wir müssen die Maßnahme, auch in Hinblick der Kostenermittlung, präzisieren.“

Die „denkmalschützerische Zielstellung“ sei dabei genau zu beachten, wies Bertram Koch hin. Erst dann könne man eine Finanzplanung genau erstellen.

Nun gelte es, im Zuge der Analyse das Aufmaß zu machen und den Verwitterungszustand zu prüfen, betonte Bürgermeister Grüner.
Der abgemeiselte Felsen weise zwar eine starke Verfeuchtung auf, doch hätten die Altvorderen einen Abstand zwischen dem Fels und der Wand eingehalten. „Das haben sie gut gemacht“, meinte Matthias Hamann. Bei einem geplanten Einstieg in das Dach werde man auch hier die Schäden kartieren.
Die Säulen des Pavillons versuche man zu erhalten; Rückwand samt Verkleidung müssten wahrscheinlich komplett neu gefertigt werden.
Ob ein vermuteter Wehrturm zum Vorschein kommt, würden die Analysen bestätigen oder verwerfen.

In diesem Zusammenhang würdigte Bürgermeister Grüner noch einmal das Engagement des Initiators, Dr. Gunter Klötzner, der zwischenzeitlich über 10.000 Euro an Spenden zusammengetragen hat.
Diese werden als Eigenanteil anerkannt, wenn es um das Beantragen von Mitteln aus dem Städtebauförderprogramm geht, informierte das Stadtoberhaupt. Gerd Grüner gab zudem die Empfehlung, die Sanierungsmaßnahme in den Haushaltsplan 2019 aufzunehmen. Er rechne in den nächsten Jahren mit einer regelrechten „Explosion der Baupreise“.

Wie Dr. Gunter Klötzner sagte, würden weitere Sponsorenzusagen vorliegen. Nun müsse es „etwas Sichtbares als Impuls geben“, um die Spendentätigkeit weiter anzukurbeln. „Ich muss gestehen, ich drücke etwas auf Tempo“, so der Initiator, der weiter um Unterstützung für diese Maßnahme bittet. „Damit die Greizer und Gäste der Stadt wieder einen schönen Blick auf die Stadt genießen können.“

Service:
Spenden können auf das Konto der Stadt Greiz überwiesen werden:
BIC: HELADEF1GER
IBAN: DE24 8305 0000 0000 0000 43
Verwendungszweck: Sanierung Pavillon Oberes Schloss

Antje-Gesine Marsch @20.04.2018