Oberes Schloss Greiz: Thüringens Ministerpräsident eröffnet Ausstellung "Harmonie und Dissonanz"Museumsleiter Rainer Koch (l.) begrüßt Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Die Linke)

Anlässlich des Europafestes am 5. Mai 2018 in Greiz wurde im Oberen Schloss Greiz die Ausstellung „Harmonie und Dissonanz – Malerei und Grafik aus Polen“ eröffnet

GREIZ. „Harmonie und Dissonanz – Malerei und Graphik aus Polen“ titelt die Sonderausstellung im Museum des Oberen Schlosses Greiz, die anlässlich des Europafestes am 5. Mai 2018 in den Fürstensälen des Oberen Schlosses Greiz mit einem Grußwort des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Die Linke) feierlich eröffnet wurde.

Diese Exposition, die Werke der Künstler Elzbieta Kuraj und Janusz Karbowniczek präsentiert, wurde aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz (IJBS) im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit der Stiftung Judaica – Zentrum für Jüdische Kultur in Krakau konzipiert. Das Marschallamt Malopolska – Kleinpolen – förderte dieses Projekt.

Begrüßt wurden neben Thüringens Ministerpräsidenten auch Finanzministerin Heike Taubert (SPD), sowie Jacek Krupa, Marschall der Wojewodschaft Malopolska und Leszek Szuster, Leiter der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz.

„Harmonie und Dissonanz – dieser Titel korrespondiert mit der Zweiteilung: Harmonie als stilistische Einheitlichkeit der Begegnungsstätte – die universalen Werte und die weitläufigen Räume der Freiheit – sind der Dissonanz des Bösen entgegengesetzt, das vor siebzig Jahren an diesem Ort die Menschlichkeit in den Abgrunf trieb“, sagte Leszek Szuster.

Europa aus polnischer und deutscher Perspektive sowie der Sichtachse des Weimarer Dreiecks zu sehen, erklärte Bodo Ramelow als Anspruch. Das Vogtland bezeichnete der Ministerpräsident als „Europa in klein“ und verwies auf den sächsischen, thüringischen, bayerischen und böhmischen Teil, der zeige, dass Grenzen überwindbar seien.

Jacek Krupa bekannte, Deutschland seit Jahren ins Herz geschlossen zu haben; gute zwischenmenschliche Kontakte seien entstanden. Auschwitz, das in der Region Kleinpolen liegt, stehe symbolisch für die Grausamkeit und vereine Last, Lehre und Warnung gleichermaßen. Aus aller Welt kämen die Menschen, um die Zeugnisse des Bösen kennenzulernen. Die Lehren seien unerlässlich für eine friedliche Zukunft. Die Errungenschaften der letzten 28 Jahren „basieren auf dem Dialog beider Staaten“.
„Vertrauen finden und geben“ sei die Essenz und eine solide Basis. Lobend erwähnte er die Partnerschaft zwischen Thüringen und Kleinpolen, die 1997 besiegelt wurde – wobei immer noch Luft nach oben sei.

Die Werke der beiden bedeutenden polnischen Künstlern und sensiblen Beobachtern der Wirklichkeit, Elzbieta Kuraj und Janusz Karbowniczek, laden ein zum Dialog an der Grenze zwischen Harmonie und Dissonanz.
Lobend befanden die Künstler die Raumgestaltung moderner Kunst in historischen Räumen und sprachen Museumsleiter Rainer Koch und seinem Team ein großes Lob aus. „Ich bin sehr berührt“, gestand Prof. Elzbieta Kuraj. Die Ausstellung sei „technisch perfekt sowie mit Herz und Inhalt“ gestaltet worden. Großen Respekt zollte auch Prof. Janusz Karbowniczek.

Service:
Harmonie und Dissonanz – Malerei und Graphik aus Polen
Sonderausstellung im Museum Oberes Schloss Greiz
5. Mai 2018 – 17. Juni 2018

Antje-Gesine Marsch @08.05.2018