kostbar: Neue Senioenbegegnungsstätte in Pohlitz eröffnetSuperintendent Andreas Görbert (M.) und Pfarrer Christian Colditz (r.).

Am Freitagnachmittag öffnete die Begegnungsstätte „kostbar“ in der Greizer Gerhard-Hauptmann-Straße 30 ihre Pforten

GREIZ. Jeder Mensch ist in Gottes Augen einmalig kostbar und wertvoll. Einer Begegnungsstätte für Senioren den Namen „kostbar“ zu geben, ist eine besondere Würdigung. Am Freitagnachmittag wurde sie im Beisein zahlreicher Gäste feierlich eröffnet.

Dass von der allerersten Idee bis zur Verwirklichung fast sieben Jahre vergingen, sagte Superintendent Andreas Görbert in seinen Eingangsworten. Seit dem Jahr 2011 habe Pfarrer Christian Colditz diesen Gedanken in sich getragen und ihn dann vor einem Jahr in gemeinsamen Gesprächen mit der Verwaltungsleiterin des Diakonievereins „Carolinenfeld“, Henriette Bender, präzisiert. „Die Idee nahm Dynamik an und wurde zur Wirklichkeit. Wenn man sich gemeinsam auf den Weg macht, entsteht oft Neues“, bescheinigte Herr Görbert.

Dass die Kombination Seniorenbegegnungsstätte und Tagespflege eine „wunderbare Symbiose“ darstelle, betonte Henriette Bender, die sich zudem freute, dass so viele Menschen zur Eröffnung kamen.

Gemeinsames Miteinander, Gesprächskreise, Singen, Gymnastik, kreatives Gestalten, Kaffeetrinken, Biografiearbeit und viele andere Aktivitäten werden dabei im Mittelpunkt stehen. Aber auch Kurse, in denen die Betagten mit neuen Medien, etwa dem Computer oder Handy besser vertraut gemacht werden sollen. Wer gern das Tanzbein schwingen möchte – selbst diesem Wunsch soll Rechnung getragen werden.
Bis zum Sommer wolle man ein festes Programm erarbeitet haben, wie die Seniorenbeauftragte des Diakonievereins „Carolinenfeld“, Carmen Mocker sagte. Montags sind offene Gespräche und Musik angedacht; dienstags Themen wie Reiseberichte, Erzählungen oder Buchvorstellungen. Mittwochs ist Begegnungs-Café, für das sich Katechet Thomas Wargenau und die beiden Pfarrer Tobias Steinke und Christian Colditz verantwortlich zeichnen.
Sich auch punktuell an die Herren der Schöpfung zu wenden, dazu ist sogar ein Männertag samt Stammtisch geplant.
Donnerstags stehen Therapie, Tanzen oder Arztvorträge im Mittelpunkt und freitags möchte man Biografiearbeit leisten. „Die Menschen sollen vor allem erzählen und Rückblick auf Lebensereignisse halten“, wie Alltagsbegleiterin Simone Eitel ankündigt.

Gern gesehen sind nun Menschen, die „etwas Interessantes anbieten können“ und so mit ihrem Engagement die Seniorenbegegnungsstätte mit Leben erfüllen.

Der Seniorentreff soll zudem die Möglichkeit bieten, mit Geistlichen ins zwanglose Gespräch zu kommen, ohne etwas „übergestülpt“ zu bekommen. „Einfach Fragen zu stellen, die bis dahin unbeantwortet blieben“, so der Anspruch. Deshalb holte sich der Diakonieverein „Carolinenfeld“ den Kirchenkreis Greiz und die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde mit ins Boot.
„Heraus aus den kirchlichen Räume“, sei dabei wichtig, betonte Ideengeber Christian Colditz. Hingehen zu den Leuten, nach „oben“ hören, aber auch auf die Menschen, das ist der erklärte Anspruch.

„Unser Ziel ist ehrgeizig“, weiß Superintendent Andreas Görbert, der anstrebt, in den nächsten drei bis fünf Jahren diese Begegnungsstätte fest zu etablieren. Mit einem Seniorenanteil von etwa 2500 Menschen biete der Stadtteil Pohlitz beste Möglichkeiten, dies zu verwirklichen. „Wir brauchen nun Ihre Werbung. Bringen Sie doch einfach auch Ihre Nachbarn mit“, warb Herr Görbert augenzwinkernd.

Dass diese Stätte samt integrierter Tagespflege eine enorme Aufwertung des Gebietes Pohlitz/Reißberg ist, haben die Verantwortlichen bereits gespürt. Zahlreiche Gespräche mit Gewerbetreibenden, Anwohnern, der Volkssolidarität, selbst dem Kindergarten „Juri Gagarin“ hätten bestätigt, dass man sich darüber sehr freue.

Info:
„kostbar“ ist montags bis freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Gerhard-Hauptmann-Straße 30 (Einkaufszentrum)
07973 Greiz
Tel.: 03661 45 86 584

Tagespflege der Diakonie:
montags bis freitags: 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr
und nach Vereinbarung
Tel.: 03661 45 86 584

Antje-Gesine Marsch @19.05.2018