Momentaufnahmen der Stadt Greiz 2014Aubachtaler Kirche

Der Verkauf der Aubachtaler Kirche steht nicht zur Disposition – Nutzungsvertrag noch lange nicht in trockenen Tüchern

GREIZ. Seit einigen Wochen kursiert in Greiz die Behauptung, die Aubachtaler Kirche werde an einen Investor verkauft. „Mich riefen schon eine Vielzahl von Greizern an, ob das wahr wäre“, bestätigt Christian Colditz, der als Pfarrer für die Bereiche Pohlitz und Aubachtal verantwortlich ist. Gleichzeitig entkräftet der Geistliche das Gerücht: „Ein Verkauf steht definitiv nicht zur Disposition.“

Der seit vier Jahren in Greiz lebende Ramin Assisi, der in der August-Bebel-Straße die Villa der Fabrikantenfamilie Franz Hermann Dietel erwarb und diese schrittweise saniert, hatte unlängst öffentlich geäußert, der Nutzungsvertrag mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Greiz stehe kurz vor dem Abschluss. „Es ist richtig – es gibt mit Herrn Assisi Verhandlungen zu einem Nutzungsvertrag des Aubachtaler Gotteshauses“, so Pfarrer Colditz. Assisi habe ein Konzept vorgestellt, das noch präzisiert werden müsse. Geplant sei dabei die kulturelle Nutzung der Kirche, unter anderem für Ausstellungen oder Konzerte.

Dem geplanten Nutzungsvertrag gehe allerdings der Beschluss des Gemeindekirchenrates voraus – ebenso die Prüfung durch die Juristen der Landeskirche. Dass so ein Vorgang Jahre dauern könne, ließ Christian Colditz nicht unerwähnt. „Her Assisi ist sehr optimistisch und überschwänglich, doch kommen seine Ankündigungen eher etwas verfrüht.“

Die geistliche Nutzung der Kirche hat weiterhin Vorrang; auch werde das Gotteshaus nicht entwidmet, erklärt der Pfarrer. Der bauliche Zustand der Kirche sei nicht gut – hier müsse erheblich investiert werden: „Ein Fass ohne Boden.“

Die Aubachtaler Kirche ist vor allem durch den von der Greizer Bildhauerin Elly-Viola Nahmmacher geschaffenen Flügelaltar bekannt. Zahlreiche Holzplastiken schmückten den Kirchenraum – die meisten wurden inzwischen in die Greizer Stadtkirche St. Marien verbracht, wo sie zum Teil auf der ersten Empore zu beschauen sind.

Antje-Gesine Marsch @12.10.2017