26. ADAC-Fahrertreffen in Greiz-Neumühle

Historischer Rennsportclub Greiz-Neumühle e.V. im ADAC setzt jahrzehntelange Tradition fort

Bürgermeister Gerd Grüner (l.) winkt den ältesten Teilnehmer des Feldes Günter "Seele" Tümper ab.
Bürgermeister Gerd Grüner (l.) winkt den ältesten Teilnehmer des Feldes Günter „Seele“ Tümper ab.
NEUMÜHLE. Am frühen Samstagmorgen Regen – was soll das werden?-so der Stoßseufzer der Verantwortlichen des 26. ADAC-Fahrertreffens für Oldtimer und historische Renn- und Sportfahrzeuge in Neumühle/Elster. Doch dann öffneten sich die Wolken am Firmament und ließen die Sonne durch – das 26. Rennen, veranstaltet vom Historischen Rennsportclub Greiz-Neumühle e.V. im ADAC, war gerettet. 199 Starter zu dieser motorsportlichen Traditionsveranstaltung, die schon über ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat, das lässt aufhorchen und zeugt von der immer weiter wachsenden Popularität dieses außergewöhnlichen Oldtimertreffens in der kleinen Gemeinde im schönen Tal der Weißen Elster. Starter aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Berlin, Rheinland-Pfalz und Brandenburg waren der Einladung zu diesem Fahrertreffen gefolgt, was die wachsende nationale Bedeutung dieses ADAC-Fahrertreffens unterstreicht. Ganz zu schweigen davon, dass die Motorsportbegeisterung der 199 Aktiven auf die über 1100 Besucher an der Strecke vom Platz am ehemaligen Gemeindeamt Neumühle/Elster, über den Hohen Rieß bis zum Wasserwerk Glodenhammer übersprang. Die tollen historischen Fahrzeuge bei ihrer rasanten Fahrt auf der Strecke, oder auch im Fahrerlager zu bewundern, mit den Eigentümern oder Haltern zu fachsimpeln und sich dabei sich auch noch manchen Trick abzulauschen – das hatte schon was und ließ die Herzen der Oldtimerfreunde höher schlagen. Knatternde und donnernde Motoren, dazu ein Duft der besonderen Auspuffgase, der an die Rennen auf dem alten Sachsenring und das Schleizer Dreieck der vergangenen Jahrzehnte erinnerte, lag über Neumühle/Elster und kündete von der motorisierten Traditionspflege, die der Historische Rennsportclub Greiz-Neumühle e.V. im ADAC mit seiner unermüdlichen Vereinsarbeit betreibt. Wie stellte doch Gerd Grüner, Bürgermeister der Stadt Greiz und Schirmherr des 26. ADAC-Fahrertreffens für Oldtimer und historische Renn- und Sportfahrzeuge in seiner Begrüßung der Aktiven sowie der Zuschauer fest: „Als Bürgermeister der Stadt Greiz und als Schirmherr dieser überregionalen Motorsportveranstaltung begrüße ich Sie auch in diesem Jahr auf das Allerherzlichste zum diesjährigen Bergpreis des Historischen Rennsportclub Greiz-Neumühle e.V. im ADAC in der Gemeinde Neumühle, hier in unserem wunderschönen Vogtland. Ich bin sicher, dieser Tag wird ein Erlebnis für alle Teilnehmer und Zuschauer. Die Freude am Fahren und der Stolz, die automobile Historie so eindrucksvoll demonstrieren zu können, wird wieder einmal mehr im Mittelpunkt der freundschaftlichen Begegnungen stehen. Die schöne Landschaft, glänzende Karossen und fröhliche Menschen in den Autos und am Streckenrand prägen dieses unvergessliche Odtimer- Erlebnis.“ Und wie sie diesen Tag prägten, das konnte man hautnah erleben. Günther Timper, die Greizer sagen auch „Seele“ zu ihm, auf seiner MZ ETS 250 (244 ccm; 21 PS ), Baujahr 1969 war es vorbehalten, als erster auf die Strecke zu gehen und vom Bürgermeister abgewunken zu werden. In 14 Klassen, angefangen bei den Motorrädern bis Baujahr 1935, den Seitenwagengespannen, den PKW in den unterschiedlichsten Altersklassen, bis hin zu den Formelfahrzeugen, unter ihnen auch die Melkus-Zigarre aus 1964, wurden die Sieger und Platzierten ermittelt, wobei erfreulich mit der Klasse Mini-Bike und den Kart-Fahrzeugen auch der motorsportliche Nachwuchs seine Chancen hatte und nutzte. Eine motorsportliche Breite der Typen und Modelle, die man so wohl selten in der Kompaktheit erleben kann. Interessant auch, dass das 26. ADAC-Fahrertreffen als Gleichmäßigkeitsprüfung ausgeschrieben ist, es also darauf ankommt die beiden Wertungsläufe, in denen auch noch Schikanen, neben dem Bergauf und Bergab sowie den Kurven, eingebaut waren, möglichst mit der gleichen Fahrzeit zu bewältigen, wobei die Tachometer abgedeckt waren. Also Fahrgefühl und eine innere Uhr waren bei den Aktiven gefragt. Die Sieger und Platzierten in den 14 Wertungsklassen sind im Anhang vermerkt und können im Internet unter historischer www.rennsportclub greiz-neumuehle.de nachgelesen werden.
Doch auch Sonderpokale wurden anlässlich des 26. ADAC-Fahrertreffen für Oldtimer und historische Renn- und Sportfahrzeuge vergeben.
So wurde dem ältesten Fahrzeug, einem Motorrad, Rovin „Tour de France“ mit dem Baujahr 1924 (249 ccm ; 6,8 PS ), gefahren von Reinhart Päßler aus Sehmatal/Neudorf im Erzgebirge, dieser Sonderpokal zugesprochen.
Der älteste Starter im Feld war der Greizer Günther Timper (geb. am 23.09.1934), der mit seinen über 80 Jahren noch seine MZ ETS 250 mit Baujahr 1969 auf die Strecke fuhr und sich achtbar in seiner Klase schlug. Ihm stellte man mit Cedrik Fischer aus Mohlsdorf (geb. am 05.02.2005) den jüngsten männlichen Teilnehmer, er fuhr ein Mini-Bike BFD 125 Baujahr 2014, und mit Vivian Rüdiger aus Kirchberg (geb. am 25.04.2004) die jüngste weibliche Teilnehmerin, sie fuhr ein Quad, zur Seite. Freudestrahlend nahmen alle Drei den dafür gestifteten Sonderpokal entgegen.
Der fünfte Sonderpokal dieses Fahrertreffens ging an Hans-Peter Bölli aus Moos am Bodensee, er fuhr ein Motorrad Honda NS 400 R Baujahr 1985, für die weiteste Anreise. Er hatte immerhin 680 km vom Bodensee bis Neumühle/Elster zu bewältigen.
Ein motorsportliches Ereignis, das weit über unsere Region hinaus strahlt und nationale Bedeutung im Oldtimersport besitzt. Ein Dank gilt allen Freunden, Gönnern und Sponsoren des Historischen Rennsportclubs Greiz-Neumühle e.V. im ADAC, der Gemeinde Neumühle/Elster mit seinem Bürgermeister, Pedra Hofmeister, an der Spitze, die diese Veranstaltung mit ihrem Engagement erst möglich machten sowie der Rennleitung und den Organisatoren dieses 26. ADAC-Fahrertreffen für Oldtimer und historische Renn- und Sportfahrzeuge mit Thomas Roth an der Spitze.
Sieger und Platzierte in den Wertungsklassen

Klasse – 1 Motorräder bis Baujahr 1935
Platz 1 Armin Hartmann Vollmershain NSU / OSL BJ 1935 250 ccm ; 10,5 PS
Platz 2 Wolfgang Grau Plauen Schütthof-Sport BJ 1927 350 ccm ; 15 PS
Platz 3 Thomas Proft Greiz DKW SB 350 G BJ 1934 348 ccm ; 11 PS
Klasse 2 – Motorräder Baujahr 1936 – 1955
Platz 1 Andre Knüpfer Teichwolframsdorf AWO 250 BJ 1955 250 ccm ; 12 PS
Platz 2 Gerd Geidel Greiz AWO 425 BJ 1953 250 ccm ; 12 PS
Platz 3 Hans Olbertz Plauen Ariel Red Hunter BJ 1938 498 ccm ; 27 PS
Klasse 3 – Motorräder Baujahr 1956 – 1975
Platz 1 Günter Rühl Wallhausen MZ ETS 175 BJ 1967 172 ccm ; 12 PS
Platz 2 Günter Raab Pausa Honda Dream BJ 1966 300 ccm ; 24 PS
Platz 3 Manfred Grüner Zeulenroda JAWA BJ 1954 350 ccm ; 18 PS
Klasse 4 – Motorräder Baujahr 1976 – 2000 – Sonderklasse
Platz 1 Andreas Teichgräber Weischlitz MZ ETZ 250/1 BJ 1986 250 ccm ; 21 PS
Platz 2 Heribert Eismann Seitenroda MZ ETS 250 BJ 1984 250 ccm ; 21 PS
Platz 3 Mathias Degling Tanna Suzuki VS 1400 BJ 1994 1400 ccm ; 64 PS
Klasse 5 – Motorräder – Rennmaschinen
Platz 1 Michael Landgraf Callenberg Benelli 125 RS Eigenbau BJ 1976 125 ccm ; 21 PS
Platz 2 Ronny Opitz Foschenroda MZ TS 150 RS BJ 1980 149 ccm ; 11 PS
Platz 3 Hartmut Schoß Apolda MZ ES 150 Bergrenner BJ 1969 150 ccm ; 11,5 PS
Klasse 6 – Motorräder – Mini-Bikes
Platz 1 Cedrik Fischer Mohlsdorf BFD 125 BJ 2014 125 ccm ; 12 PS
Platz 2 Vincent Horlbog Helbra Simson S 70 BJ 1987 70 ccm : 5,6 PS
Platz 3 Steffi Huckenbeck Neukirchen Kreidler 125 Supermoto DD BJ 2013 125 ccm ; 11 PS
Klasse 7 – Motorräder – Seitenwagengespanne
Platz 1 Rainer Tauer Kulmbach Yamaha Shellbourne BJ 1980 350 ccm ; 65 PS
Platz 2 Hans Olbertz Plauen Ariel VH BJ 1938 498 ccm ; 27 PS
Platz 3 Günter Lang Greiz Chang Yiang 750 Gespann BJ 1974 750 ccm ; 24 PS
Klasse 8 – PKW bis Baujahr 1945
Platz 1 Thomas Schulz Gera Chevy Master De Luxe Cou BJ 1939 5000 ccm ; 220 PS
Platz 2 Frank Voigtmann Zeulenroda Chevrolet BJ 1937  
Platz 3 Manfred Engelhardt Neukirchen DKW Cabrio BJ 1939  
Klasse 9 – PKW Baujahr 1946 – 1965
Platz 1 Maximilian Spothelfer Lahr Austin Healy BJ 1959 2000 ccm ; 80 PS
Platz 2 Uwe Motika Weida Wartburg 312 BJ 1965 1000 ccm ; 50 PS
Klasse 10 – PKW Baujahr 1966 – 1984
Platz 1 Frank Lewerentz Saara Audi Coupe 81 BJ 1982 2119 ccm ; 131 PS
Platz 2 Karsten Fenk Erfurt Lada 2101 BJ 1974 1200 ccm ; 60 PS
Platz 3 Sven Maier Saalburg-Ebersdorf Trabant 601 BJ 1976 600 ccm ; 40 PS
Klasse 11 – PKW Baujahr 1985 – 2002 – Sonderklasse
Platz 1 Alexander Sänger Harth-Pöllnitz VW Scirocco II 16 V BJ 1989 1800 ccm ; 139 PS
Platz 2 Martin Wollenschläger Thalheim VW Polo 86 C BJ 1990 1300 ccm ; 75 PS
Platz 3 Michael Schoß Niedertrebra Skoda Felicia BJ 1997 1598 ccm ; 75 PS
Klasse 12 – Renn- und Sporttourenwagen
Platz 1 Ronny Bretschneider Naumburg Ford Fiesta XR 2i BJ 1989 1598 ccm ; 103 PS
Platz 2 Michael Triska Naumburg Trabant 601 RS BJ 1989 598 ccm ; 65 PS
Platz 3 Matthias Geisler Leuna Renault 1764 ccm ; 135 PS
Klasse 13 – Formelfahrzeuge
Platz 1 Gerhard Friedrich Gera Formelrennwagen B8 MT BJ 1977 1300 ccm ; 115 PS
Platz 2 Stefan Schauerhammer Gera Formelrennwagen SEG BJ 1977 1300 ccm ; 120 PS
Platz 3 Kay Benecke Calbe Formel Ford Royal RP 29 BJ 1981 1600 ccm
Klasse 14 – Kart – Fahrzeuge
Platz 1 Oliver Peiker Gera Honda-Kart 270 ccm ; 9 PS
Platz 2 Jerome Stadtler Gutenswegen Honda 390 ccm ; 18 PS
Platz 3 Roy Bretschneider Berga Birel-Kart BJ 2008 340 ccm ; 15 PS

Peter Reichardt @01.06.2015

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.