Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach engagiert sich für Aktion Mensch

Inklusionsprojekt mit Schülern aus Eibenstock ermöglicht Teilnahme an einer Orchesterprobe

Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach engagiert sich für Aktion Mensch
130 Kinder aus Eibenstock und Umgebung erleben innerhalb eines Inklusionsprojektes eine Orchesterprobe. Hier setzen sich alle auf die Treppe zum gemeinsamen Foto.
GREIZ. Behinderten und benachteiligten Menschen einen besseren Zugang zu Kunst, Kultur, Sport und Vereinen zu ermöglichen, hat sich das Bürgerforum Soziales Netzwerk für Jugend und Vereine am Auersberg ganz oben auf seine Agenda gesetzt. Der Dachverband für Vereine rund um die erzgebirgische Stadt Eibenstock und die Aktion Mensch verfolgen seit diesem Jahr ein ganz besonderes Ziel: Wir möchten mit einem Inklusionsprojekt „normale“, behinderte und benachteiligte Kinder an klassische Musik heranführen, sagte Uta Christ, die Koordinatorin, die gemeinsam mit 130 Kindern aus Eibenstock und der Umgebung am Freitagvormittag in die Vogtlandhalle Greiz kam. Es sind Vorschul-und Grundschulkinder, sowie Schüler aus dem Förderzentrum, wie sie erklärte. Das dreijährige Konzept beinhaltet jährlich fünf Workshops, von denen zwei bereits durchgeführt wurden. Die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach brachte bei uns bereits Prokowjews „Peter und der Wolf“ zur Aufführung. Vom Holz zur Musik titelte eine Veranstaltung, die man in Markneukirchen durchführte und in deren Mittelpunkt die Instrumentenherstellung stand.
Der dritte Workshop, der die Kindergruppe nach Greiz führte, ermöglichte ein ganz besonderes Erlebnis: Die Kleinen können heute hinter die Kulissen des Orchesters schauen, erklärte GMD Stefan Fraas, der zur Probe mit der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach einlud. Dicht an dicht gedrängt saßen die kleinen Zuhörer gemeinsam mit den Musikern auf der Bühne der Vogtlandhalle und erlebten hautnah, wie sich eine professionelle Orchesterprobe anfühlt und vor allem anhört. Auf der Probenliste standen bekannte Filmmelodien, die den Kindern zum größten Teil bekannt waren, etwa aus Fluch der Karibik oder dem Kinostreifen Ziemlich beste Freunde. Die Kinder zeigten sich überwältigt von dem spannenden Ambiente und von all der Technik um sie herum. Nach jedem Titel spendeten sie reichlich Beifall und bestaunten die Instrumente, die sie noch nie in Natura sahen und erlebten. Sinn und Zweck unseres Projektes ist das Miteinander, also die Inklusion, wie Uta Christ betonte. Das bedeutet, Wertschätzung und Anerkennung der Vielfalt in der Bildung und Erziehung anzuwenden.
Benachteiligung sei ein weites Feld. Benachteiligte sind nicht nur Behinderte, das können auch sozial schwache Menschen sein, die trotzdem am gesellschaftlichen Leben teilnehmen wollen, erklärte Uta Christ abschließend. In diesem Fall seien es Kinder, die man in Begegnung mit klassischer Musik bringen möchte. Und wie der Freitagvormittag zeigte mit großem Erfolg.
Antje-Gesine Marsch @29.11.2013