Fürstlich Greizer ParkDie Tischlerei Heinz Lesko aus Noßwitz ist mit dem Neuverlegen der Bohlen auf der Luftbrücke beschäftigt. Aufnahme von Anfang Oktober 2015.

Ende Oktober soll die Luftbrücke im Fürstlich Greizer Park wieder zu überqueren sein – Wegebau im Mittelpunkt der nächsten Wochen
GREIZ. Durch das verheerende Hochwasser des Jahres 2013 war die Luftbrücke im Fürstlich Greizer Park arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Anfang Juni dieses Jahres wurde die Komplettsanierung des Bauwerkes eingeleitet. Die gesamte Konstruktion zeigte sich so stark geschädigt, dass die Holzteile des Geländers und des Brückenbelags abgebaut werden mussten. Eine aufwändige Reparatur, die neue Beschichtung, der Bau des Geländers und ein neuer Anstrich der Stahlkonstruktion gehören wie das Einsetzen einer zusätzlichen Stufe an der Ostseite zum umfangreichen Sanierungsprogramm. Mit rund 40.000 Euro wird die Maßnahme, die aus dem Hochwasserschadenbeseitigungs-Fördermittelprogramm des Landes finanziert wird, zu Buche schlagen, war seitens der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zu erfahren.
„Unmittelbar mit der Sanierung der Luftbrücke ist der Wegebau vom Umfeld des Sommerpalais durch das Pinetum bis hin zur Eichengruppe und Seufzerallee verbunden“, sagte am Dienstagvormittag bei einem vor-Ort-Termin Landschaftsarchitekt Helmut Wieger, der für die Maßnahme verantworlich zeichnet. Bis Ende November sollen alles abgeschlossen sein, wobei man in drei Abschnitten vorgeht. Der erste Part ist der Wegebau von der Eichengruppe bis zur Seufzerallee, der zweite das Pinetum und der dritte das Umfeld des Sommerpalais. „Aus dem Jahr 2013 rühren auch noch einige Schlammstellen“ so Parkverwalter Rainer Harloff, der Ende Oktober als offizielle Freigabe der Luftbrücke als Termin avisiert. Auch müssen im Pinetum zahlreiche Lärchen gefällt werden, deren Vitalzustand extrem schlecht ist. „Die Beseitigung der Hochwasserschäden sehe ich als vordringliche Aufgabe“, so der Parkverwalter, der im Jahr 2017 diese abgeschlossen wissen möchte. Mit den Bauarbeiten betraut wurde die Lützener Firma Otto Kittel. Nach der Winterpause wird die Seufzerallee entlang der Weißen Elster in die Kur genommen. Baumschnittmaßnahmen werden dazu bereits in etwa vierzehn Tagen geplant, erfährt man dazu von Rainer Harloff. Parallel begann man mit dem Neubau eines Weges nach historischem Vorbild, wie er im Plan von Rudolf Reineken festgeschrieben wurde. Nach zahlreichen Recherchen in geschichtlichem Material und beginnenden Grabungen habe man herausgefunden, dass die Wege im Fürstlich Greizer Park nicht wie angenommen in rötlichem Ton, sondern in einer markanten gelben Gesteinsfärbung angelegt wurden. Auf alten Rechnungen des Parkarchivs fand man viele Informationen dazu. „Diese ’schlesische Wegedecke‘, die im Steinbruch Melaune abgebaut wird, fand bereits im Schloss Sanssouci oder Park Muskau seine Verwendung“, wie Rainer Harloff weiß. Erklärtes Ziel ist, dass der Wegebau des gesamten Greizer Parks nach diesem historischen Vorbild seine Fortsetzung findet.

Antje-Gesine Marsch @06.10.2015