Reiterlicher Maiauftakt mit viel Besuch im Gestüt Bretmühle

Zum 22. Mal Tag der offenen Tür bei Hanno Strauß, Bettina Winkler und dem RFV Gestüt Bretmühle e.V.

GREIZ. Der Maianfang zeigte sich von seiner angenehmsten Seite mit milden Temperaturen und schönstem Frühlingswetter. Dazu die herrliche Landschaft des mittleren Elstertal mit der Baumblüte auf den Streuobstwiesen rund um die Bretmühle, das lockte viele in das Elstertal zwischen Greizer Parkausgang und der Gemeinde Neumühle/Elster. Noch dazu, da das Gestüt Bretmühle und der RFV Gestüt Bretmühle e.V. zum schon traditionellen Tag der offenen Tür eingeladen hatte. Nun schon zum 22. Mal in Folge öffneten sich die Türen und Tore zu den Stallgängen, zum Vierseithof der Bretmühle, zur Sattelkammer sowie der Kutschenremise für interessierte Pferdefreunde und Gäste des Gestüts, die dieses Angebot, wie schon in den vergangenen Jahren, mit großem Interesse und sehr zahlreich am 1. Mai wahrnahmen. Manch einer wird sich gewundert haben, ob des regen Verkehrs in Richtung Greizer Kläranlage und weiter bis zur Bretmühle, die manchen älteren Greizer noch als Ausflugslokal in Erinnerung ist.
1992 gegründet und ab 1993 die Türen für Besucher und Pferdesportinteressierte mit dem Tag der offenen Tür geöffnet, hatte auch diesmal das Gestüt Bretmühle am Freitag regen Besuch zu verzeichnen. Ein Gestüt und ein sehr rühriger RFV Gestüt Bretmühle e.V., die eine tolle Entwicklung genommen haben, trotz einiger Rückschläge unter anderem mit dem Hochwasser 2013, und für den guten Ruf des Reit- und Fahrsport, als auch der Pferdezucht, weit über die Grenzen von Ostthüringen hinaus gesorgt haben und dies noch immer tun. Mit Bettina Winkler, fünffache Gewinnerin des Bundeschampionats für junge Pferde und mehrfache Thüringer Landesmeisterin im Gespannfahren, sowie Hanno Strauß, Pferdezuchtexperte par excellence, an der Spitze des Gestüt Bretmühle hat sich im mittleren Elstertal eine pferdesportliche sowie Pferdezuchteinrichtung etabliert, die mit gutem Grund als vorbildlich bezeichnet werden kann. Davon konnten sich am 1. Mai interessierte Pferdesportfreunde, aber auch viele Besucher und Gäste des Gestüts überzeugen. Gestütrundgänge, Besichtigungen der Stallgänge, der Sattelkammer sowie der Kutschenremise, ja, selbst ein Schaubeschlagen eines Pferdes, dazu ein buntes Showprogramm auf dem Reitplatz sorgten nicht nur für gute Laune, sondern gaben auch eine ganze Menge Einblicke in die Arbeit eines Pferdewirts sowie die Arbeitsabläufe eines Pferdegestüts.
Im Showprogramm auf dem Reitplatz des Gestüt Bretmühle war eine große Breite der Pferderassen zu erleben, angefangen beim Schweren Warmblut, über das Deutsche Reit- und Fahrpferd, das Kaltblut, die Haflinger und die Pony, unter ihnen die so seltenen Exmoorpony ( eine sehr zähe englische Ponyrasse ). Zwei Pony am langen Zügel vom reiterlichen Nachwuchs des RFV Gestüt Bretmühle e.V. geführt, eröffneten den reiterlichen Nachmittag, gefolgt von einer Reiterquadrille der jungen Damen des Vereins. Bettina Winkler ließ es sich nicht nehmen, mit der eingespannten Stute „Anni“ ihre Siegerschärpe des Bundeschampionats 2014 auf dem Kutschbock zu präsentieren. Interessant für die Besucher und Gäste – Bettina Winkler wird 2015 mit der Stute „Anni“ in Ungarn um die Weltmeisterkrone im Einspännerfahren kämpfen. Ein Gaudi der besonderen Art war das Pferdefußballspiel zweier Mannschaften, das Geschick aber auch Durchsetzungsvermögen von Pferd und Reiter verlangte. Toll das Kaltblutgespann, gefahren von Detlef Rahnfeld vom RFV Mohlsdorf e.V. Natürlich waren auch die Gespanne des Gestüts Bretmühle mit von der Partie. Fünf Einspänner mit unterschiedlichen Anspannungen sowie Kutschen präsentierten die Rasanz und die Eleganz des Fahrsports. Unter den Fahrern auch Carolin Sagan, die Thüringer Jugendmeisterin im Gespannfahren und dreifache Starterin bei Deutschen Jugendmeisterschaften, die im Gestüt Bretmühle eine Ausbildung absolviert. Ein Pas de Deux mit zwei Pferden, geritten vom reiterlichen Nachwuchs des RFV Gestüt Bretmühle e.V., zeigte noch einmal die Eleganz des Reitens sowie die enge Verbindung von Pferd und Reiter, und das in allen drei Grundgangarten. Und das wurde dann noch deutlicher, als Rebecca Hofmann im Damensattel eine Dressurvorführung zeigte. Einseitig auf dem Pferd sitzend und mit entsprechendem Schenkeldruck das Pferd führen, das verlangt schon viel reiterliches Können von der Reiterin. Reiterspiele mit zwei Haflingern und eine Reitquadrille mit den vier Exmoorpony aus Zeulenroda rundeten das Programm auf dem Reitplatz im Gestüt Bretmühle ab. Höhepunkt dieses pferdesportlichen Nachmittags war dann, wie in den vergangenen Jahren auch, die Fohlentaufe der drei Neugebohrenen des Gestüts. Das Stutfohlen von „Nebraska“ wurde auf den Namen „Noble Lady“, das Hengstfohlen von „Noble Princes“ auf den Namen „River Boy“ und das Stutfohlen von „Adelheid“ auf den Namen „Arizona“ getauft, wobei die drei Fohlen mit den Sektspritzern nichts richtiges anfangen konnten. Doch ihre Rasse und Klasse zeigten sie bereits jetzt bei der Vorstellung mit ihren Müttern, was beim Gestüt Bretmühle sowie den Pferdesportfreunden große Hoffnungen wachsen lässt.
Für alle Besucher und Gäste waren die Pferde sowie die Gestütseinrichtungen der Rahmen, den sie bestaunten sowie begutachteten. Den Kindern hatte es das Ponyreiten angetan. Mit Bettina Winkler auf dem Kutschbock eine Runde in der offenen Kutsche um das Gestüt und durch die blühenden Streuobstwiesen zu fahren, das hatte, sowohl bei den Kleinen als auch den Großen, schon etwas ganz besonderes. Dazu ein Besuch in der Sattelkammer und in der Kutschenremise, es gab viel zu sehen im Gestüt Bretmühle. Und fast alle zog es in den Innenhof der Bretmühle, wo man bei Spezialitäten vom Grill und einem kühlen Blonden, oder dem hausgebackenen Kuchen und einem kräftigen Kaffee sich gemütlich zusammen setzte, eine Runde fachsimpelte und manch gutes Gespräch führte. Ein Jubiläum, dieser Tag der offenen Tür im Gestüt Bretmühle, das die Tradition des Unternehmens fortsetzte, die Erfolge des Gestüts aufzeigte und hoffentlich noch lange vom guten Ruf des Reit- und Fahrsports im mittleren Elstertal zeugt.
Peter Reichardt @03.05.2015