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Kaiserwetter beim Tag der offenen Tür im Gestüt Bretmühle

Gestüt Bretmühle am 1. Mai gut besucht

Bei herrlichem Wetter konnten die zahlreichen Besucher des Gestüts Bretmühle schöne Vorführungen erleben. Foto: René Kramer

Interessantes aus der Arbeit eines Pferdewirts war zu sehen und zu erleben

GREIZ. Ein Maiauftakt nach Maß mit milden Temperaturen und herrlich blauem Himmel – Kaiserwetter also, so zeigte sich der 1. Mai und hatte viele in der Region auf die Beine gebracht. Dazu die herrliche Landschaft des mittleren Elstertals mit der Baumblüte auf den Streuobstwiesen rund um die Bretmühle, das lockte doch eine ganze Menge Pferdesportfreunde in das Elstertal zwischen Greizer Parkausgang und der Gemeinde Neumühle/Elster. Hatte doch das Gestüt Bretmühle und der RFV Gestüt Bretmühle e.V. zum traditionellen Tag der offenen Tür eingeladen und öffnete an diesem Tag Türe und Tor zu den Stallgängen, zum Vierseithof der Bretmühle, zur Sattelkammer sowie der Kutschenremise für interessierte Pferdesportfreunde und Gäste des Gestüts.

Dieses Angebot wurde, wie schon in den vergangenen Jahren, mit großem Interesse wahrgenommen, während die Kinder, stolz wie Bolle, auf den Rücken der Ponys und Pferde die Welt von oben sahen. Manch einer wird sich schon gewundert haben, ob des regen Verkehrs und der vielen Leute in Richtung Greizer Kläranlage und weiter bis zur Bretmühle, die manch älteren Greizer noch als Ausflugslokal im Elstertal in Erinnerung ist. 1992 das Gestüt gegründet, wurden ab 1993 jeweils am 1. Mai jedes Jahres der Tag der offenen Tür begangen, der auch am Sonntag einen regen Besuch zu verzeichnen hatte, der nicht nur aus der Region kam, sondern auch darüber hinaus. Ein Pferdegestüt und ein sehr rühriger RFV Gestüt Bretmühle e.V., die eine bemerkenswerte Entwicklung, trotz Rückschläge wie das Elsterhochwasser 2013, genommen haben und für den guten Ruf des Reit- und Fahrsport, als auch der Pferdezucht, weit über die Grenzen von Ostthüringern hinaus gesorgt haben und dies noch immer tun. Mit Bettina Winkler, mehrfache Gewinnerin des Bundeschampionats für junge Pferde in Warendorf sowie in Moritzburg und vielfacher Thüringer Landesmeister im Gespannfahren, sowie Hanno Strauß, Pferdezuchtexperte par Excellence, an der Spitze des Gestüts Bretmühle hat sich im mittleren Elstertal eine pferdesportliche sowie Pferdezuchteinrichtung etabliert, die nicht nur ein Geheimtipp unter Pferdesportfreunden ist, sondern auch mit gutem Grund als vorbildlich bezeichnet werden kann. Davon konnten sich die Besucher und Gäste überzeugen.

Gestütsrundgänge, Besichtigung der Stallgänge, der Sattelkammer sowie der Kutschenremise, dazu ein buntes Showprogramm auf dem Reitplatz sorgten nicht nur für gute Laune, sondern gaben eine ganze Menge Einblicke in die Arbeit eines Pferdewirts sowie die Arbeit in einem solchen Gestüt.
Im Showprogramm auf dem Reitplatz des Gestüts Bretmühle war eine große Breite der Pferderassen zu erleben, angefangen beim Schweren Warmblut, über das Deutsche Reit- und Fahrpferd, das Kaltblut, die Haflinger, bis zu den Ponys. Den Auftakt und gleichzeitig Rückblick auf das vergangene Jahr fuhren Bettina Winkler, André Köhler, Thüringer Landesmeister Zweispänner Kleinpferd, Michel Bloßfeld, die im Deutschen Nachwuchschampionat hervorragende Leistungen zeigte, und Eilin Schneider ( 9 Jahre ), die auf ihrem Reitpony bei den Kreisjugendspielen 2016 die Bronzemedaille erkämpfte. Die Pferdesportkameraden vom RFV Mohlsdorf e.V. hatten es sich nicht nehmen lassen, über verschlungene Reitwege durch den Greiz-Werdauer Wald in die Bretmühle zu kommen und ihren Sportkameraden vom RFV Gestüt Bretmühle e.V. ihre Aufwartung zu machen. Eine Auffahrt mit den Gespannen von Hubert Jäschke und Steve Grabowski ( Schweres Warmblut ) sowie Detlef Rahnfeld ( Kaltblut ) begeisterten die Zuschauer ebenso, wie die zwei Pony am langen Zügel, von den Eleven des RFV Gestüt Bretmühle e.V. geführt.

Ein Springduett zeigte nicht nur die Rasse und Klasse der beiden Pferde, sondern auch das Können der Reiterinnen im Sattel. Sicher ein besonderes Erlebnis war das Kranzstechen hoch zu Ross, das die Pferdesportfreunde aus Gräfendorf und Döbichau, zwischen Torgau und Herzberg gelegen, mitgebracht hatten, die ebenfalls dem Gestüt Bretmühle sowie dem RFV Gestüt Bretmühle e.V. ihre Referenz mit einem Besuch am 1. Mai erwiesen. Balance und Zielsicherheit waren gefragt, als es im vollen Galopp galt, mit einem Stab den aufgehängten Kranz zu stechen und dabei auch noch eine gute Figur im Sattel abzugeben. Das Hindernisfahren im Gespann zeigte eine Reminiszenz von der „Grünen Woche“ in Berlin. Galt es doch, einen Parcours mit sieben Hindernissen, davon ein Geländehindernis, möglichst schnell und fehlerfrei zu bewältigen. Erschwerend , auf allen Hindernissen lagen Bälle, die nicht herunter geworfen werden durften. Die drei Erstplatzierten dieses Hindernisfahrens waren André Köhler mit seinem Haflingergespann, Bettina Winkler mit Arielle an den Leinen und Monique Becher mit ihrem Gespann. Auch die Jugendabteilung des RFV Gestüt Bretmühle e.V. zeigte Ausschnitte aus ihrem Übungs- und Lernprogramm im Reiten. Ein besonderer Höhepunkt war wohl die Taufe des am 4. April 2016 geborenen Fohlens, das mit sichtlicher Freude sowie eleganten Sprüngen und Laufpassagen mit seiner Mutter auf dem Reitplatz auflief, sofort der Liebling der Gäste und Zuschauer war und natürlich mit einem Glas Sekt auf seinen Namen getauft wurde. Den Abschluss dieser Show bildete noch einmal die Auffahrt aller teilnehmenden Gespanne, und das unter den Klängen alter Reitermärsche, die Robby Bauer mit seiner Musikmaschine unterlegte.

Ein Tag der offenen Tür im Gestüt Bretmühle am 1. Mai 2016, so ganz nach den Wünschen und Vorstellungen der Besucher und Gäste. Für alle waren die Pferde sowie die Gestütseinrichtungen der Rahmen, den sie bestaunten und begutachteten. Den Kindern hatte es das Reiten angetan. Mit Bettina Winkler auf dem Kutschbock eine Runde in der offenen Kutsche um das Gestüt und durch die blühenden Streuobstwiesen zu fahren, das hatte sowohl bei den Kindern als auch den Großen schon etwas ganz besonderes. Dazu ein Besuch in der Sattelkammer und in der Kutschenremise – es gab viel zu sehen und zu erleben im Gestüt Bretmühle. Und fast alle zog es in den Innenhof der Bretmühle, wo man bei Spezialitäten vom Grill und einem kühlen Blonden, dem Kesselgulasch, oder dem hausgebackenen Kuchen und einem kräftigen Kaffee sich gemütlich zusammen setzte, eine Runde fachsimpelte und manch gutes Gespräch geführt wurde. Eine Tradition des Gestüts Bretmühle, die die Erfolge des Gestüts aufzeigte, die die Akribie und Kontinuität in der Arbeit des Gestüt Bretmühle verdeutlichte und hoffentlich noch lange vom guten Ruf des Reit- und Fahrsport im mittleren Elstertal in Ostthüringen zeugt.

Peter Reichardt @05.05.2016

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