Sonderausstellung zum Thema »Kaffee« im Greizer Unteren Schloss eröffnet»Kaffee - ein Genuss für jedermann« titelt die Ausstellung, die im Unteren Schloss Greiz eröffnet wurde. Blick in die interessante Ausstellung.

GREIZ. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee stieg den Besuchern der Vernissage zur Ausstellung „Kaffee – ein Genuss für jedermann“ schon im Treppenhaus des Unteren Schlosses in die Nase. „Statt Sekt gibt es heute Kaffee zur Eröffnung“, wie Museumsdirektor Rainer Koch am Sonntagvormittag sagte und schon vor Beginn der Veranstaltung auf eine Tasse des schwarzen, heißen Getränks einlud.
Nicht erst nach dem Kaffee-Experiment des schwedischen Königs, Gustav III., das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die gesundheitliche Wirkung von Kaffeekonsum nachweisen sollte, ist bekannt, dass Kaffee anregend und konzentrationsfördernd vielleicht sogar lebensverlängernd ist.

Auf die Geschichte des Kaffees – der anfänglich nur von Wohlbegüterten genossen werden konnte, im Laufe der Jahrhunderte aber zum Alltagsgetränk avancierte – ging in seinem Vortrag Stefan Bracht vom Kaffee Informationszentrum und Museum Berlin ein. Stammt ein großer Teil der Exponate aus der eigenen Sammlung des Greizer Museums, steuerten die Familien Stefan Bracht und Karlheinz Rieser zwei Drittel der Ausstellungsstücke bei, wofür Museumsdirektor Koch herzlich dankte. Die Zusammenarbeit mit den Sammlern nannte Rainer Koch befruchtend und interessant. Der Kulturgeschichte des Kaffees nachzuspüren ist dabei erklärter Anspruch der Exposition, wie der Museumsdirektor betonte. Historische Kaffeemühlen, Röster, edles Geschirr, Kaffeesäcke aus Jute sind dabei ebenso zu besichtigen wie eine echte Kaffeepflanze.

Antiquare Bücher – darunter beispielsweise eine im Jahr 1787 geschriebene Dissertation aus Frankreich – bereichern die interessante und mit viel Liebe bis ins kleinste Detail gestaltete Ausstellung. Gekonnt dekorierte Vitrinen, überdimensionale Wandbilder und Informations-Banner begleiten die Ausstellungsbesucher in die geheimnisvolle Welt des Kaffees. Im Grünen Salon wurde die Fürstliche Hofkultur thematisiert, wie Herr Koch hinwies. Passend zum Thema interpretierten Sarah Stamboltsyan (Klavier) und Thomas Divoßen (Querflöte) den Frühlingsstimmenwalzer von Johann Strauß und entführten so musikalisch in die Welt des Wiener Kaffeehauses.

Antje-Gesine Marsch @29.09.2013