Sabine Döhla

Eigentlich sind es schon 16 Jahre, aber im Jahr 2010 gestaltete ihr ehemaliger Lehrling die Uhr am Parkeingang

Sabine Döhla
Nach dem verheerenden Hochwasser geht es im Greizer Park Schritt für Schritt im Aufbau weiter. Seit fünfzehn Jahren zeichnet sich Sabine Döhla für die Blumenuhr verantwortlich.
GREIZ. Hier genau war die alte Blumenuhr und sie war viereckig“, kann sich Sabine Döhla genau erinnern. Wenige Schritte weiter in Richtung Park findet man seit dem Jahr 2007 die neue, die allerdings rund ist. Im Zuge der Umgestaltung des Parkeingangs als BUGA-Begleitprojekt bekam die beliebte Blumenuhr hier ihren Platz. Im Jahr 1954 hatte Gärtnermeister Willi Zeiß mit viel Liebe diesen floralen Zeitmesser gestaltet und zum Leben erweckt. Dieser hielt in seiner ganzen gartenkünstlerischen Schönheit leider nicht sehr lange, denn das verheerende Hochwasser, das die Stadt Greiz im Juli des Jahres 1954 heimsuchte, vernichtete nicht nur die Blumenuhr, sondern ganze Teile des Parks. Nach Beräumung der Schäden wurde sie im nächsten Jahr wieder bepflanzt. Ein ähnliches Schicksal erlebte die Blumenuhr auch in diesem Jahr. Nach der Frühlingsbepflanzung mit Stiefmütterchen, die zur Saisoneröffnung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am 9. Mai herrlich blühten, konnte man die Sommerbepflanzung nur wenige Tage bestaunen. Das Juni-Hochwasser machte innerhalb weniger Stunden alles zunichte. Das Uhrwerk konnten Parkverwalter Christian Lentz und seine Mitarbeiter gerade noch rechtzeitig retten, dennoch bekam es auch in den Räumen der Parkverwaltung nasse Füße.
Auch in den letzten Tagen streikte das hochsensible Funkuhrwerk. Es ist hochmodern, stellt sich von selbst auf Sommer-und Winterzeit ein und selbst, wenn man die Uhr anhält, wird nach fünf Minuten eine Anfrage per Satellit gesandt und sie richtet sich selbständig, wie Sabine Döhla berichtet. Sie ist diejenige, die sich am besten mit der Blumenuhr auskennt: schon fünfzehn Jahre kümmert sich die Parkarbeiterin um deren Geschicke. Seit 1996 ist die gelernte Forstwirtin in der Parkgärtnerei tätig, seit 1997 zeigt sie Verantwortung für die Blumenuhr. Es sind ja eigentlich 16 Jahre, aber im 2010 mussten wir die Pflege für ein Jahr abgeben, lässt Sabine Döhla wissen. Ausgerechnet ihr Lehrmädel wurde in jenem Jahr damit beauftragt, die Uhr zu bepflanzen. Ich konnte ihr einige Tipps geben, freute sich Frau Döhla. Wurden in diesem Jahr für die Sommerbepflanzung etwa 800 Pflanzen verwendet, so zum Beispiel die Echeverien aus der Familie der Dickblattgewächse – auch bekannt als Rosetten – und 30 Begonien, besteht die Herbstbepflanzung aus etwa 150 bis 200 Callunas, auch als Heidekraut bekannt. Zum Schluss wird noch Schmuckreisig, in diesem Jahr Blaufichte untergelegt, wie Sabine Döhla erklärt. Die Herbstbepflanzung kreiere sie nach Lust und Laune, wie sie gesteht; bei der Sommerbepflanzung, die sie für kommendes Jahr ganz neu plant, wird sie im Vorfeld einige Zeichnungen anfertigen. Sabine Döhla, die auch den Baumkataster des Fürstlichen Parks verwaltet, weiß, wie sehr die Greizer und Gäste der Stadt ihre Blumenuhr lieben und schätzen. Immer wieder bekommt sie anerkennende Worte für ihre Arbeit. Die Gärtnerin berichtet sogar von einem älteren Ehepaar, das nach Florida auswanderte und jedes Jahr in seine Heimatstadt zurückkommt. Allerdings nicht, ohne ein Foto von der Blumenuhr zu machen und es zum traditionellen Straßenfest in der amerikanischen Heimat den interessierten Nachbarn zu zeigen.
Antje-Gesine Marsch @31.10.2013