Krönender Abschluss der Thüringer Schlössertage 2014 in GreizBariton Georg Streuber interpretiert den Liederzyklus "Blütenzweig im Winde" von Jürgen Golle.

Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach musiziert im Gartensaal des Sommerpalais

GREIZ. Trotz hochsommerlicher Temperaturen kamen am Pfingstmontagabend zahlreiche Besucher zum Serenadenkonzert der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach, das den krönenden Abschluss der Thüringer Schlössertage in der Stadt Greiz bildete, in den Gartensaal des Sommerpalais. Auf dem Programm stand neben der „Sinfonie g-moll“ KV 550 von Wolfgang Amadeus Mozart und dem „Sommerabend“ von Zoltán Kodály der Liederzyklus „Blütenzweig im Winde“ von Jürgen Golle.

Den zehn Gesängen lagen Gedichte des Schriftstellers Herrmann Hesse (1877-1962) zugrunde, die den sächsischen Komponisten fast ein Leben lang begleiteten und in ihm den Wunsch nach Vertonung weckten. Bereits im Jahr 1978 hatte Jürgen Golle unter dem Titel „Blütenzweig“ sechs Lieder für Singstimme und Klavier verfasst, die er im Jahr 1983 instrumentierte und ein Jahr später zur Aufführung brachte. Vor neun Jahren vertonte er den Zyklus neu und ergänzte ihn um weitere vier Lieder zur heutigen Endfassung, die am Montagabend ihre Uraufführung erlebte. Als Sänger war Georg Streuber (Bariton) zu erleben, der in Greiz bereits zur Aufführung der Johannespassion im März vergangenen Jahres auf sich aufmerksam machte.

Der junge Sänger interpretierte die Lieder mit hoher Intensität und intonierte die tief romantischen Inhalte mit Nachdruck. Dabei trafen Sänger, Dirigent Hermes Helfricht und die Musiker der Vogtland Philharmonie den lyrischen Charakter hervorragend. Georg Streuber artikulierte äußert präzise und differenzierte den Gesang – von schlicht, über zartes Tupfen bis hin zu großartigen Bögen, wobei er fast unmerklich die Klangfarbe seiner Stimme wechselte. Anerkennende Worte für die hervorragende Darbietung fand im Anschluss Jürgen Golle, der persönlich dieser Uraufführung beiwohnte.
Der erst 22-jährige Dirigent Hermes Helfricht hatte die Fäden fest in der Hand und führte die Musiker sicher – eine Aufführung mit dynamischer Geschlossenheit und tadellosem musikalischem Fluss. Herzlicher Applaus der Besucher war der Lohn für die exzellenten Musiker, den Dirigenten sowie den Solisten dieses schönen Konzertabends.

Antje-Gesine Marsch @10.06.2014