Neuer Friedhof GreizDanny Albert (oben) und Andreas Meinhardt von der Steinmetzfirma Kahnt beim Bearbeiten der Tafel für die nicht-namenlose Urnengemeinschaftsanlage

Ab 1. Dezember gibt es auf dem Neuen Friedhof Greiz mit der nicht-namenlosen eine neue Form der Urnengemeinschaftsgrabstätte

GREIZ. Ab 1. Dezember werden die Möglichkeiten für Urnenbeisetzungen auf dem Friedhof um eine zusätzliche Alternative, nämlich die einer neuen Form der Urnengemeinschaftsgrabstätte, die die Namen sowie die Geburts- und Sterbedaten der dort Beigesetzten aufführt, erweitert.

Bereits im Frühjahr hatte Stadtratsmitglied Helgard Gothe (Die Linke) die Anfrage eingebracht, ob es nicht möglich sei, in Greiz eine Alternative zur anonymen Urnenbestattung zu schaffen. Ihr waren einige Anlagen bekannt so etwa in Saalfeld in denen Urnen bestattet und die mittige Stele mit den Namen der Verstorbenen versehen wurde. Die Idee der nicht-namenlosen Urnenbeisetzung trugen wir schon seit Jahren mit uns herum, wie Lutz Zürnstein, der zuständige Sachgebietsleiter bekannte. Doch habe man sich, nachdem im Bauausschuss am 15. Mai der Beschluss 53/2012 gefällt wurde entschlossen, nichts neu zu erfinden, sondern eine bereits vorhandene Grabstätte entsprechend umzuwidmen.

Wir entschlossen uns für die Gruft Nr. 33, Abteilung G mit der bisherigen Bezeichnung „Heinrich Wagner“ auf dem oberen Hauptweg, berichtet Lutz Zürnstein. Sie sei im Jahr 1893 errichtet worden und von 1907 bis 2007 belegt. Da keine Erben bekannt waren und sich demzufolge auch niemand wegen der Verlängerung des Nutzungsrechtes meldete, sei nunmehr die Stadt Greiz der Nutzer und für den Unterhalt verantwortlich. Vor wenigen Wochen wurde die Gruft geöffnet und gereinigt; der noch drinnen stehende Zinksarg wurde in eine naheliegende andere Grabstätte verbracht. Wir staunten sehr, dass das Gruftgewölbe so gut erhalten war, so Lutz Zürnstein; die ockerfarbenen Fliesen mitsamt dem schwarz gefliesten Kreuz wurden lediglich gereinigt. Zudem sei ein Einstieg aufgemauert worden, der mit einer Metallplatte versehen wurde. Der Auftrag zum Ausbessern der Rückwand und zum Richten der Natursteinumrandung wurde ebenfalls erteilt.

Die Baumaßnahmen, wie die Schüttung von Mutterboden und einer Kiesschicht auf den Einstieg seien die abschließenden; nun müsse noch der Namenszug durch die Bezeichnung Urnengemeinschaftsgrab ersetzt und eine stimmige Lösung für die Namenstafeln gefunden werden, wie Zürnstein plant. Die 1,50 Meter tiefe und 2 Meter mal 2,50 Meter große Fläche bietet etwa einhundert Urnen Platz. Ebenso viele Namenstafeln müssten auch aufgebracht werden können. Entsprechende Vorschläge würden nun vorliegen. Somit lassen sich dann auch die Gebühren kalkulieren.

Antje-Gesine Marsch @24.10.2012

Ein Gedanke zu „Jeder Verstorbene wird mit Namen und Lebensdaten genannt“
  1. Die Idee kann man nur ausdrücklich begrüßen, dass ist einmal der wenigen guten Ideen aus dem Stadtrat!

    Wer selbst Verstorbene hatte, die eine Beseitzung im namenlosen „Urnen-Massengrab“ als letzten Willen verfügt haben, weiss, wie entsprechend schwierig sich Trauerbewältigung gestaltet. Die Umsetzung kommt leider um Jahre zu spät.

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