Greizer Kindergarten „Neuer Weg“ feiert 65-jährigesMit einem kleinen Programm stimmen die Kinder auf den besonderen Tag ein. Foto: Peter Reichardt

Sanierung des Kindergartens „Neuer Weg“ ohne Schließung erfolgreich bewältigt

GREIZ. Schier 65 Jahre bist du alt, hast manchen Sturm erlebt – so wird oftmals zu einem solchen Anlass gefrotzelt. Doch man mag es kaum glauben, es ist so! Der Kindergarten „Neuer Wg“ im Greizer Stadtzentrum konnte unlängst dieses Jubiläum feiern und hatte dazu viele ehemalige Mitarbeiter der Einrichtung, aber auch Firmenvertreter, die im vergangenen Jahr die komplette Sanierung des Hauses realisierten, zu einer Feierstunde eingeladen. 1896 steht als Baujahr an der Giebelfront des Gebäudes, doch zu der Zeit war es ein Knabenhort und kein Kindergarten. 1950 kaufte die Stadtverwaltung Greiz das Gebäude und baute es mit einer damals hohen Summe von 5.000 Mark zum städtischen Kindergarten um. Vergleicht man die Bausumme der Rekonstruktion und Sanierung des Gebäudes aus dem vergangenen Jahr von über 350.000 Euro mit der Bausumme von 1950, so kann man ermessen, welcher Aufwand vom derzeitigen Träger der Einrichtung, dem Verein „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen Greiz e.V.“,betrieben wurde, um den Kindergarten „Neuer Weg“ zu einer modernen und zeitgemäßen Einrichtung umzugestalten, wobei nicht verschwiegen werden soll, dass auch Fördermittel aus den unterschiedlichsten Fördertöpfen zum Einsatz gekommen sind.
So jedenfalls Frau Schliebe, die Leiterin der Kindereinrichtung in ihren Worten aus Anlass dieses Jubiläums. Sie erinnerte dabei unter anderem an Fräulein Aurelie Binder, die erste Leiterin dieses damals städtischen Kindergartens, der am 15. Mai 1951 mit einer Kapazität von 80 Plätzen eröffnet wurde, auf deren Initiative auch die Namensgebung „Neuer Weg“ zurück geht.
Sie war es auch, die 30 Jahre lang die Geschicke der Einrichtung lenkte und leitete, ehe sie in den wohlverdienten Ruhestand ging.
Alte Dias und Bilder zeigten Eindrücke vom Anfang der Einrichtung. Die heutigen Kinder der Einrichtung zeigten in einem kleinen Programm Reminiszenzen aus dieser Zeit und den Vergleich zu heutigen Zeiten. Und das mit viel Vergnügen sowohl auf der Seite der Gäste, der Ehemaligen sowie der ehemaligen Mitarbeiter, als auch der Kinder, die mit viel Begeisterung ihr kleines Programm vorführten. Selbst der Greizer Bürgermeister, Gerd Grüner, war mit einigem Schmunzeln dabei, denn er ließ es sich nicht nehmen, die Glückwünsche der Stadtverwaltung Greiz und des Stadtrates zum Jubiläum zu überbringen.

Interessant auch, was die Mitarbeiter des Kindergartens alles auf dem Boden des Hauses gefunden hatten. Alte Bilder, Kinderspielzeug aus vergangener Zeit, Chroniken und Aufzeichnungen vergangener Jahre sowie Jahrzehnte und Lehrmaterialien vergangener Zeit, so dass ein kleines Museum der Einrichtung entstanden ist. Manch einer der Besucher sagte dabei: „Ja, das Gesicht kenne ich auch noch, das ist doch Frau Schweppler“ bzw. auch andere Namen von Personen, die man auf den Bildern erkannte.

Ein Rundgang durch die Kindereinrichtung zeigte die moderne Ausstattung und seine Möglichkeiten, in der Inklusion und Integration der Kinder groß geschrieben wird. Ein Dank sprach Frau Schliebe im Namen aller Mitarbeiter sowie der Eltern allen Beteiligten der Sanierung des Hauses aus, angefangen bei der Stadtverwaltung Greiz, dem Architektenteam um Herrn Sorber sowie Herrn Karg, den beteiligten Firmen, aber auch dem Jugendamt sowie dem Vorstand des Vereins „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen Greiz e.V.“ .

Ein Dank, dem sich die vielen Besucher der Einrichtung anlässlich des Tages der offenen Tür am Freitag, den 4. Juni, anschlossen. Eine regelrechte Völkerwanderung war vom von Westernhagen-Platz kommend am Freitagnachmittag unterwegs, um die Kindereinrichtung „Neuer Weg“ zu besuchen und deren Möglichkeiten der Kindererziehung sowie der Entwicklung der jungen Generation zu erkunden.

Viele der Besucher, ob ehemalige Kinder des Kindergartens, Elternteile, oder interessierte Greizer, zeigten sich beeindruckt von dem, was geschaffen wurde, wünschten dem Personal der Einrichtung weiterhin viel Erfolg und der Einrichtung selbst noch viele gute Jahre zum Wohle der jungen Generation der Stadt Greiz.

Peter Reichardt @09.06.2016

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.