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Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich dieser Artikel doch sehr erschreckt.
Es fehlt komplett jedwede kritische Bemerkung in diesem Bericht.
Nehmen wir als Beispiel die Homöopathie.
Ihre Grundprinzipien widersprechen explizit dem gesichertem Wissen der Physik und anderen Naturwissenschaften sowie unserem Wissen über die Vorgänge in unserem Körper. Die Studienlage, die trotz intensiver Bemühung keine Überlegenheit der Homöopathika gegen Placebo nachweisen konnte, bestätigt diese Einschätzung der Naturwissenschaften.
Die zitierte Kassenübernahme der Kosten ist nur möglich, weil der Gesetzgeber über Sonderregelungen im SGB V die Kostenübernahme explizit trotz des fehlenden Wirkungsnachweises ermöglicht hat. Eine Tatsache, gegen die Ärzte auf dem 100. Deutschen Ärztetag vehement protestierten.
Wurde das denn von den Schülern auch so gesagt – und nur im Zeitungsbericht unterschlagen?
Oder fielen hier tatsächlich nur Werbeworte und die naturwissenschaftlichen Sachverhalte wurden komplett ausgeblendet?
Beides fände ich aus Sicht der Patienten, die nach ehrlichen Informationen suchen, nicht ungefährlich: Eine Fehlinformation kann zur Überschätzung eines Placeboverfahrens führen und zu einer falschen Therapiewahl. Es kann so zu nicht unbedenklichen Verzögerungen bis zum Beginn einer echten, gezielt wirksamen Therapie kommen.
Besonders bedenklich fände ich allerdings, wenn die Gymnasiasten bei ihren Recherchen die Widersprüche zu den Naturwissenschaften und die negative Studienlage tatsächlich selbst komplett ausgeblendet hätten und sich nur über Werbebroschüren der einschlägigen Verbände (Im Falle der Homöopathie z.B. der DZVHÄ) informiert hätten und nicht auch bei unabhängigen Naturwissenschaftlern oder Ärzten, die die Homöopathie bewusst nicht anwenden.
Den Schülern wäre hier noch ein relativ geringer Vorwurf zu machen – die Branche überschwemmt den Markt mit wohlklingender Werbung. Bedenklich allerdings wäre es, wenn die Schule die Gymnasiasten nicht dazu aufgefordert hätte, bei dem Thema auch die naturwissenschaftlichen Fragen nicht außer Acht zu lassen.
Es erschiene doch höchst bedenklich, könnte man an Gymnasien das Abschreiben esoterisch angehauchter Werbebroschüren als Seminararbeit einreichen, wissenschaftliche Aspekte aber außen vor lassen. Falls die Schule tatsächlich völlig unkritische Arbeiten akzeptiert hat, wäre ein höchst trauriges Beispiel für die Vermittlung von Unbildung an einem deutschen Gymnasium. Wir sprechen hier immerhin von Deutschlands höchstem Bildungsabschluss.
Ich hoffe deshalb sehr, dass die kritischen Hinweise zwar von den Schülern genannt wurden, aber lediglich im Überschwang über den Vortrag der Schüler keinen Einklang in Ihren Bericht fanden.
P.S: Ich hoffe ernsthaft, dass Ihre Software nun nach Absenden meines Kommentares nicht meine E-Mail-Adresse veröffentlich.
Vielleicht sollten Sie da noch einmal jemanden auf die Software schauen lassen…