Zweifeldersporthalle in Greiz-AubachtalGrundriss der Zweifeldersporthalle, die in Greiz-Aubachtal gebaut werden soll.

Zum Bau der Zweifeldersporthalle in Greiz-Aubachtal
GREIZ. Der Bau der Zweifeldersporthalle auf der Freifläche neben der Aubachtaler Eisbahn bewegt derzeit die Gemüter in Greiz. Von Wahlgeschenk über keine Finanzierungsmöglichkeiten bis hin zu völlig falscher Standort reichen dabei die Worte der Kritiker dieser Sportstätte, die bereits den Beinamen Ringerhalle bekam. Wie der Geschäftsführer der Greizer Freizeit- und Dienstleistungs GmbH und Co. KG, Frank Böttger im Gespräch erklärte, entbehren diese Aussagen jeglicher Grundlage. Bereits mit dem Bau der Eissporthalle vor dreizehn Jahren habe es eine Entwurfsplanung der Zweifeldersporthalle gegeben. So könne man nun die Erschließungskosten enorm senken. Schon damals wurden unter anderem Kapazitäten für alle Medien entsprechend vorgesehen.Beispielsweise reicht auch die Kapazität der vorhandenen Trafostation für die Stromversorgung einer zweiten Halle, wie Frank Böttger sagte. Auch würde die Heizungsanlage über die angrenzende Eissporthalle laufen. Die Halle wird eine solide Ausstattung haben, versichert Böttger. Sie sei zwar nicht klimatisiert, die Belüftung werde aber durch eine leistungsstarke Luftaustauschanlage geregelt: Wir schauten uns einige Hallen an, holten uns Anregungen. So wurde bei der Planung zum Beispiel dem Stauraum genügend Beachtung geschenkt. Mit dem Bau der Sporthalle sollen der bestehende Fehlbedarf bzw. die Fehlbelegungen von Sporthallenkapazitäten reduziert werden und man könne variabler agieren, so Böttger. Neben dem Schulsport, etwa für das Berufsbildungszentrum (Bau-und Metalltechnik) stehe die Halle vor allem dem Breiten-und Nachwuchssport zur Verfügung. So habe man im Vorfeld alle Greizer Sportvereine angeschrieben, sich gemeinsam an einen Tisch gesetzt und die Sporthalle und deren Konzept vorgestellt. Beispielsweise kamen der Tanzkreis Grün-Weiß, der Tennis- und der Radsportverein zu diesem Termin, um sich zu informieren, wie Böttger ausführte. Natürlich schaffe man auch dem Talente-Leistungszentrum des RSV Rotation Greiz gute Trainingsmöglichkeiten. Die Jahnturnhalle auf dem Reißberg, in der verschiedene Schulen oder Sportvereine derzeit noch trainieren, entspreche weder baulich noch von der Disposition her dem Standard, den eine moderne Halle verlangt, so Böttger. Wie die konkrete Hallenbelegung aussehen wird, darüber spreche man vor Inbetriebnahme der Sportstätte und stimme sich mit dem zuständigen Sachgebiet des Landratsamtes ab, das für den Schulsport verantwortlich ist. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten können alle Greizer Sport-und andere Vereine die Zweifeldersporthalle nutzen. Der Fördermittelantrag des mit 3 Millionen Euro brutto veranschlagten Bauprojektes sei per 1. März gestellt, wie Frank Böttger sagt. Bis zu 40 Prozent der Summe können durch Fördermittel realisiert werden. Bereits zur letzten Stadtratssitzung konnte Frank Böttger auf die Frage Wie können wir uns diesen Luxus leisten? antworten, dass eine Rentabilitätsberechnung vorliege. Wenn alle Ampeln auf Grün stehen, rechne Böttger mit dem ersten Spatenstich im Herbst dieses Jahres. Die Bauzeit wurde mit eineinhalb Jahren veranschlagt, so der Geschäftsführerabschließend.

Antje-Gesine Marsch @10.04.2012

Ein Gedanke zu „Für alle Greizer Vereine nutzbar“
  1. Respekt für den Artikel. Als Risikomanager bin ich gewöhnt, Fakten zu hinterfragen und Risiken zu analysieren. Was haben wir für Fakten?
    1. Seit 13 Jahren schlummert das Projekt vor sich hin? Offenbar wollte man damit warten, bis auch die letzte Schule in Greiz(-Aubachtal) geschlossen wird?
    2. Keine Klimaanlage? Kann ich nicht beurteilen, da kein Klimatechniker. Halte ich persönlich bei einem Neubau für den falschen Ansatz.
    3. Nutzbar für den Schulsport? Welche Schulen? Selbst Berufbildungszentren stellt doch der Landkreis (LK) Greiz mit seiner Bedarfsplanung inzwischen in Frage. Für den Schulsport ist die Stadt Greiz im Übrigen unzuständig. Zuständig und damit alleiniger Kostenträger ist der LK . Die Landrätin hat im OTZ- Wahlforum klar erklärt, dass es vom LK kein Geld geben wird. Wieso spricht man dann mit „dem zuständigen Sachgebiet im LRA“? Bekommt BM Grüner wie bei der Vogtlandhalle wieder einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 1 Mio.€‚¬, damit er als als Kreisrat auch die nächste Erhöhung der Kreisumlage kommentarlos durchwinkt? Leidtragende sind ja nur die Greizerinnen und Greizer: in der Stadt Greiz fehlt dann Geld.
    4. Ich war selbst im Tanzkreis Grün-Weiß Greiz. Auch wenn es ein Tanz“sport“ ist, war der TK von jeher im Theater angesiedelt und hat dort geprobt. Ist die Vogtlandhalle doch zu teuer für Vereine?
    5. Das Theater hat man auch 20 Jahre ohne Erhaltungsmaßnahmen verfallen lassen. Anschließend musste der „erhebliche Sanierungsaufwand“ als K.O.-Kriterium herhalten, um den Neubau zu favorisieren. Zur Erinnerung: 1996 hat die SPD noch behauptet, die Sanierung des Theaters kostet 17 Mio.€‚¬ (35 Mio. DM), dagegen die neue Stadthalle lediglich 15 Mio.€‚¬ (30 Mio. DM). Gekostet hat der Neubau 22 Mio.€‚¬ – ohne Abriss Theater, ohne Parkhaus, ohne Stellplätze, ohne Wiederherstellung des Goetheparkes! Die gleiche Tour versucht man nun mit der Jahnturnhalle- obgleich dort Geld investiert wurde!
    6. Bei der Vogtlandhalle hatte man eine „Rentabilitätsrechnung“ vorgelegt, die den Namen nicht mal ansatzweise verdient hat. Letztlich beschließen 16 Stadträte von CDU und SPD einen „unkündbaren Mietvertrag auf 21 Jahre“ mit 771 T€‚¬ pro Jahr. An sich ist das definitiv von der Rechtsaufsicht genehmigungspflichtig (und bei einem Haushaltsdefizit von 1,7 Mio.-€‚¬ nicht genehmigungsfähig)! Aber was schert die unheilige Allianz von CDU und SPD Thüringer Gesetze? „Mir san mir“, sagt der Bayer.
    7. Wenn es denn tatsächlich eine Rentabilitätsrechnung gäbe: warum wird dann nicht die veröffentlicht? Die ist 1000 mal interessanter als eine Querschnittszeichnung, weil daraus die GreizerInnen wirklich ablesen könnten, was auf sie letztlich zukommt.
    8. Die Baukosten sind mit 3 Mio.€‚¬ brutto veranschlagt. „Bis zu“ 40% Fördermittel „können“ durch Fördermittel realisiert werden, träumt Herr Böttger. Der GFD- GF hat schon vergessen, dass er diesen Traum auch bei der Vogtlandhalle träumte. Und dann gab es nur ein Darlehen vom Freistaat, was auf Heller und Pfennig zuürck gezahlt werden muss! Folge: vgl. 6.!
    9. Unterstellt, es gäbe eine 40%- Förderung: dann bleibt immer noch der Rest von 60 %, immerhin 1,8 Mio.€‚¬. Die GFD hat 2010 einen Verlust von -973 T€‚¬ ausgewiesen, Kino etc. sind ebenfalls defizitär. Welche Bank gibt denn hochdefizitären Unternehmen Kredite? Die meisten Unternehmer machen da leider ganz andere Erfahrungen.
    10. Nach 13 Jahren wird das Projekt ausgerechnet zur Bürgermeisterwahl 2012 beatmet und wiederbelebt- so ein Zufall aber auch. Für den Bau veranschlagt Herr Böttger 1,5 Jahre (!!!!!!!!!! – wer bitte baut heute so lange?). Nach der Wahlkampfrechnung eine tolle Bauzeit. Schließlich ist dann pünktlich zur Eröffnung gerade Kommunalwahlkampf. So ein Zufall aber auch. Ein Schelm, der Arges dabei denkt.

    Fragen Sie als Leser sich doch einfach mal: warum fahren Sie gleich keinen Bentley, Ferrari, Porsche? Vielleicht weil Sie einfach rechnen können und damit wissen, was Sie sich wirklich leisten können? Oder weil Sie einfach keinen haben, dem Sie Ihre Schulden einfach „per Beschluss“ überbürden können und der dann für Sie zahlt?

    Warum findet es Stadtrat Marek (SPD) bei facebook unsachlich, wenn man ihn dort auffordert, sich doch auch mal zu nach wie vor unklaren Finanzierung (gemeint ist hier das Schultern des Kapitaldienstes nach Fertigstellung) zu äußern? Alternativ könnte man z.B. die Eintrittspreise wirklich kostendeckend gestalten und lediglich die GreizerInnen über eine „Greiz-Card“ bei einem Besuch mit einem ordentlichen Rabatt (die das Ganze ja bereits über die Strom-und Gaspreise, Grundsteuern und sonstige Beiträge/Gebühren quersubventionieren) entlasten. Dann könnten Reichenbacher, Mylauer usw. die Greizer Eisbahn, die Greizer Schwimmhalle etc. noch immer nutzen. Aber wir Greizer werden letztlich finanziell entlastet. Wir schimpfen alle auf die Griechen, dass die über ihre Verhältnisse gelebt haben- und sind keinen Deut besser. Bis zum „Knall“ interessiert es offenbar niemanden, wo das ganze Geld herkommen soll, um ein „Wahlgeschenk“ nach dem anderen re- finanzieren zu können?

    Bei solcher Art von Überlegungen wird man von der CDU und SPD gern in die „Meckerecke“ gestellt. Aber: Zu einer l(i)ebenswerten Stadt Greiz mit Zukunft gehört auch deren finanzielle Zukunft, d.h. Projekte mit Augenmaß. Nicht alles, was durchaus wünschenswert ist, ist auch finanziell leistbar. Wenn wir diese Zukunft aus wahlkampftaktischen Manövern „verfrühstücken“, wird dass unserer Stadt langfristig mehr schaden, als wenn wir mal auf ein Projekt verzichten. Denn auch die neue Turnhalle ist ggf. verwaist, wenn die nächste Generation aus Greiz wegzieht, weil es zwar Kultur und Sport, aber keine (zum überleben ordentlich bezahlten) Arbeitsplätze gibt.

    Statt Wahlkampfgeschenke mit finanziellen Langzeitwirkungen hätte man z.B. auch in Tourismus investieren können? Der vorgeschlagene Rad-/Wanderweg auf der ehemaligen Bahnstrecke Greiz-Neumark wurde bisher von der CDU/SPD blockiert. Dieser Weg wäre eine Bauinvestition, welche die BürgerInnen anschließend kostenlos nutzen könnten. Und dessen Unterhaltungsaufwand finanziell einen Bruchteil dessen betragen würde, was uns Vogtlandhalle oder „Ringerhalle“ kosten werden. Bis heute bekommen es unsere Kommunalpolitiker nicht fertig, im Tourismusverbund „Nordöstliches Vogtland“ einen „Göltzsch“- Rad-/Wanderweg von Greiz nach Mylau umzusetzen und zu finanzieren.

    Wie immer wird es so sein: viele Fakten, wenig Meinungen. Die Greizer werden erst munter, wenn es im (eigenen) Geldbeutel weh tut.

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