Historischer Rennsportclub Greiz-Neumühle im ADAC hatte zum 23. Fahrertreffen nach Neumühle/Elster eingeladenHistorischer Rennsportclub Greiz-Neumühle im ADAC hatte zum 23. Fahrertreffen nach Neumühle/Elster eingeladen. Foto: Peter Reichardt

Historischer Rennsportclub Greiz-Neumühle im ADAC hatte zum 23. Fahrertreffen nach Neumühle/Elster eingeladen

GREIZ- NEUMÜHLE/E. Kaiserwetter, strahlender Sonnenschein, dazu ohrenbetäubender Lärm über Neumühle/Elster, dröhnende Motoren und der besondere Geruch der Auspuffgase an einer Motorrennstrecke, all das machte am vergangenen Sonnabend den kleine Ort, gelegen im schönen Elstertal zwischen Greiz und Berga, für weit über 1000 Motorsportfreunde so interessant und anziehend. Hatte doch der Historische Rennsportclub Greiz-Neumühle im ADAC zum 23. ADAC-Fahrertreffen nach Neumühle/Elster geladen und alle, alle kamen.

Trotz Rennveranstaltung auf dem Schleizer Dreieck ließen sich die eingefleischten Fans von Oldtimern und historischen Rennfahrzeugen nicht davon abbringen, nach Neumühle/Elster zu kommen und sich in die Starterlisten einzutragen. Nürnberg, Bad Hersfeld, Fulda, Amberg, Annaberg-Buchholz, Dresden Leipzig, Meiningen, Eschwege, Kulmbach, Hohenstein-Ernsthtal, ja selbst Berlin waren unter anderem die Heimatorte der Motorsportfreunde, die mit ihren Fahrzeugen auf die nun schon traditionelle 3,5 km lange Strecke von Neumühle/Elster über den Hohen Rieß in Richtung Greiz gingen, um in zwei Läufen bei einer Gleichmäßigkeitsfahrt die Fahrtüchtigkeit ihrer Oldtimer sowie ihr fahrerisches Können unter Beweis zu stellen. 14 besetzte und gestartete Fahrzeugklassen verlangte von den Organisatoren   dieses 23. ADAC-Fahrertreffen nicht nur Organisationstalent, sondern auch eine straffe Leitung und Disziplin aller, um alle Sicherheitsbedingungen zu schaffen sowie die Veranstaltung unfallfrei abzuwickeln. Ein Dank vorweg an alle Zuschauer sowie die aktiven Fahrer, die durch ihr Verhalten einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gewährleisteten. Ein Dank vorweg aber auch an all die Helfer, die vor und hinter den Kulissen unermüdlich gewirkt haben und dieses 23. ADAC-Fahrertreffen zu einen vollen Erfolg führten. Und das zur Freude aller Motorsportfreunde aus der Region. 153 Starter hatten sich in den 14 Fahrzeugklassen in die Startlisten eingetragen. Sicher, die Rekordbeteiligung aus dem Vorjahr wurde nicht erreicht, doch interessant und spannend waren die Fahrten allemal und erhielten von den Zuschauern ihren verdienten Beifall. Toll auch, dass der motorsportliche Nachwuchs seine Chance bei diesem Fahrertreffen erhielt und mit den Kart-Wagen bzw. den Mini-Bikes ihr fahrerisches Können vorstellten. Hut ab!

Natürlich wurden die Besten in den Fahrzeugklassen auch mit Pokalen geehrt. So war in der Klasse Motorräder bis Baujahr 1935 Peter Praß aus Gera auf seiner Puch S4 derjenige, der zwischen den beiden Wertungsfahrten die geringste Differenz aufwies und sich damit den Sieg sicherte. Ihm folgte Denny Seifner aus Bad Köstritz auf seiner NSU 351 OSL und Thomas Proft aus Greiz auf seiner DKW SB 350G, übrigens das älteste Motorrad bei diesem Fahrertreffen, auf den Plätzen. Bei den Motorrädern der Baujahre 1936 bis 1955 war es Rolf Herold aus Mühlacker auf seiner Horex Sport von 1951, der das beste Zeitgefühl hatte und den Siegpokal mit nach Hause nehmen konnte. Helmut Bechtel aus Bad Hersfeld auf seiner Puch 175 SV sowie Andre Knüpfer aus Teichwolframsdorf auf seiner AWO 425 T folgten hier auf den Plätzen. Bei den Motorrädern der Jahrgänge 1956 bis 1975 holte sich Manfred Grüner aus Zeulenroda mit seiner MZ TS150 den begehrten Siegpokal, wobei ihm Mario Breithecker aus Berlin mit seiner AWO RS Eigenbau und Henry Bachmann aus Crimmitschau auf seiner MZ ES250/2 Trophy auf den Plätzen folgten. In der Klasse Motorräder 1976 bis 200 Sonderklasse- war es Nicky Koppisch aus Langenbernsdorf auf seiner KTM LC4, der sich den Sieg nicht nehmen ließ, gefolgt von Gerd-Georg Rank aus Elsterberg auf seiner Yamaha-V-Max 2EN sowie Eric Schulz aus Hermsdorf auf Simson SR 4-2. Motorräder Rennmaschinen, da brannte die Luft und man fühlte sich an vergangene Tage auf dem alten Sachsenring erinnert. Den Sieg sicherte sich Jens Zimmermann aus Callenberg auf seiner Benelli RS 350 mit absolut gleicher Fahrzeit in beiden Läufen. Ihm folgte Torsten Hoffmann aus Aue, der eine MZ RE Eigenbau fuhr und Christian Reichenbach aus Callenberg-Langenchursdorf auf seiner Yamaha RS. Bei den Mini-Bikes hatte der Greizer Valentin Pfort mit seiner Orion die Nase vorn, gefolgt von Manuel Rietz aus Gera auf seiner Beta sowie Tim Ebert aus Greiz auf seinem Explorer Minicross. Seitenwagengespanne   –   auch da waren tolle Gefährte dabei. Gewonnen hat Martin Falke aus Zwickau-Mosel, der mit seinem Putzer eine BMW R57 75 aus 1938 an den Start brachte. Auf Platz 2 kam Günter Lang aus Greiz mit seinem Beifahrer und dem Gespann Chang Yiang 750 sowie Herbert Nitschke und Beifahrer aus Eschwege mit Yamaha RD 250.

Herrliche Oldtimer waren es schon, die PKW bis Baujahr 1945, wobei der Sieg in dieser Klasse in Greiz blieb. Rolf Hais mit seinem Opel P4, den Greizern auch als Hochzeitsauto bekannt, setzte sich durch und sicherte sich den Siegpokal. Ihm folgten Thomas Schulz aus Hermsdorf mit seinem Chevy Master De Luxe Cou und Sven Frister aus Gera mit seinem Pontiac.Bei den PKW der Baujahre 1946 bis 1965 war es Uwe Motika aus Weida, der mit seinem Wartburg 312 am gleichmäßigsten fuhr. Ihm folgte Heiko Huth aus Gera mit seinem Buick-Super Riviera ( ein tolles Geschoss ). Auch bei den PKW Baujahr 1966 bis 1981 blieb der Sieg in Greiz. Roland Prüfer mit seinem Triump Speedfire 4 holte sich den Siegpokal, gefolgt von Ronny Stoye aus Tanau, der einen Opel Kadett C-Limo steuerte, und Klaus Weller aus Espenhain mit seinem Ford Escord I. Doch auch der gute alte Trabant trumpfte auf im Konzert der Fahrklassen. Bei den PKW Baujahr 1982 bis 2000 Sonderklasse war es Andreas Fest aus Teichwolframsdorf, der mit seinem Trabant 601K Tuning sich den Siegerpokal erkämpfte. Ihm folgten Roland Görner aus Delitzsch, der einen Toyota MR 2 fuhr, und Markus Burkhardt aus Erlau im Erzgebirge, der seinen Seat Leon FR sicher über die Strecke steuerte.

Bei den Renn- und Sporttourenwagen hatte Stephan Krauß aus Mohlsdorf mit seinem Lancia Stratos Kit Car die Nase vorn und holte sich den Sieg. Ihm folgten auf den Plätzen Bernd Erhardt aus Erfurt mit seinem Opel Manta B und Jerome Stadtler aus Gutenswegen mit seinem Audi 80 RS. Und dann dröhnten die Motoren der Formel-Fahrzeuge über den Hohen Rieß. Sieger wurde hier Wolfgang Klix aus Dresden, der im Vorjahr mit seinem Melkus 64 ebenfalls gewonnen hatte. In diesem Jahr fuhr er einen Dutton aus 1972. Auf Platz 2 kam Richard Feulner aus Kulmbach mit seinem Formel 2 BMW Martini und auf Platz 3 der Geraer Michael Wolf mit seinem Formelrennwagen Easter. Auch die Kart-Fahrzeuge hatten natürlich ihren Auftritt beim 23. ADAC-Fahrertreffen in Neumühle/Elster. Hier siegte Manuel Graef aus Pöhl, der immerhin 125 ccm und 40 PS unter seinem Hintern hatte. Auf Platz 2 fuhr Alexander Franz aus Ronneburg und auf Platz 3 Steffan Mayer aus Gera.

Insgesamt ein toller motorsportlicher Tag, der vergangene Sonnabend in Neumühle/Elster, der nicht nur vom Historischen Rennsportclub Greiz-Neumühle im ADAC, sondern auch von der Gemeindeverwaltung Neumühle/Elster sowie den Bürgern der Gemeinde mitgetragen wurde. Deshalb auch der Start zum ersten Lauf durch die Bürgermeisterin Pedra Hofmeister. Doch nicht nur in den einzelnen Fahrklassen wurde traditionell gewertet. Nein, auch Sonderwertungen wurden am vergangenen Sonnabend geehrt. So kam der älteste Starter mit Georg Reinhardt, er fuhr einen Mercedes W 123 und wurde am 20.05.1934 geboren, aus Reichenbach/V. Der älteste Motorradfahrer war Günter Timper aus Greiz mit seiner MZ ETZ 250, der 77 Lebensjahre auf dem Buckel hat.

Jüngster Teilnehmer dieses Fahrertreffens war Pascal Stadtler aus Gutenswegen, der gerade mal 6 Jahre alt ist und sein Quad ATV ganz toll über den Hohen Rieß fuhr. Jüngste Teilnehmerin war Steffi Huckenbeck aus Dänkritz, die 1997 geboren wurde und eine Malaguti an den Start brachte. Die weiteste Anreise mit 650 km hatte Herr Hans-Peter Bolli, der aus Moos nach Neumühle/Elster kam und eine Yamaha RD 350 fuhr.Den ältesten PKW stellte Sven Fister aus Gera mit seinem Pontiac des Baujahres 1935 auf der Strecke vor. Thomas Proft aus Greiz hatte mit seiner DKW SB 350G mit dem Baujahr 1934 das älteste Motorrad am Start. Sie alle wurden mit entsprechenden Sonderpokalen geehrt. Genau so wie die Gesamtsieger der Gleichmäßigkeitsfahrt. So fuhr Jens Zimmermann aus Callenberg exakt die gleiche Zeit in den beiden Wertungsläufen und holte sich damit den Gesamtsieg in dieser Kategorie. Auf Platz 2 kam Andreas Fest aus Teichwolframsdorf mit einer minimalen Differenz von 0,01 Sek. und auf Platz 3 Nicky Koppisch aus Langenbernsdorf, der eine Differenz zwischen seinen Wertungsläufen von 0,06 Sek. aufzuweisen hatte.

Peter Reichardt @19.05.2012

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.