Buchlesung Holzdorfs langer Arm in der Greizer BibliothekDer Greizer Winfried Arenhövel

In jedem Satz ein Geheimnis
Winfried Arenhövel stellte am Sonnabend in der Greizer Bibliothek seinen Band „Holzdorfs langer Arm“ vor

GREIZ. Es war die berühmte Stecknadel, die man hätte fallen hören können, als Winfried Arenhövel am Sonnabendvormittag in der Greizer Bibliothek auf dem Kirchplatz aus seinem jüngst erschienen Band „Holzdorfs langer Arm“ las. Damit schloss sich der Kreis der Romanserie um die Geheimnisse von Gut Holzdorf und die Kunstschätze von Otto Krebs, die in den ersten beiden Bänden Verbrechen um Beno Wie ich sie selbst erlebte« und Das Geheimnis von Güntsches Ruh« im Zentrum stehen. Wer Teil 1 und 2 der Romanreihe kennt, weiß um die Spannung und um die realen Hintergründe. Doch Teil 3 ist noch einmal eine Steigerung mit völlig unerwarteten Wendungen, wie Alfred Büngen, Geschäftsführer des Geest-Verlags zur Lesung sagte. Die Welt der Bilder und Musik öffnet sich, ohne den pädagogischen Hammerschlag zu führen, wie er zur Begrüßung unterstrich. Nach dem ersten Band habe man gedacht, jetzt kommt die Auflösung, wobei die Enträtselung im zweiten Band einer kulturellen Revolution gleichgekommen wäre. Die Figuren seien im dritten Band gereift und manch einer der Leser würde seine eigene Jugendwelt wieder entdecken. Der Band Holzdorfs langer Arm sei auch ein Rückblick in die Geschichte der DDR und untermaure, dass die Staatsorganisation bis in die Jugend hineingewirkt habe. Das Buch sei zudem voller Überraschungen, Tiefsinnigkeit und Fragen, so Büngen. In jedem Satz gebe es ein Geheimnis. Zugleich lobte der Verleger den jüngsten Grafiker seines Verlages Jä nos, den zwölfjährigen Enkelsohn des Autoren Winfried Arenhövel, der das Cover des Buches gestaltete. Zur Lesung anwesend waren neben dem Greizer Bürgermeister, Gerd Grüner (SPD) auch die Familie Arenhövel und zahlreiche Freunde und Bekannte des bekannten Greizers – unter ihnen auch Joachim Böhm aus Gera, ein Schulfreund von Winfried Arenhövel, der diese Zeit selbst miterlebte. Aus seinem Buch las der Autor einige Passagen, beispielsweise, als die Freunde in der Laube der bekannten Konzertpianistin Frieda Quast-Hodapp das Buch Die Kinder des Kapitän Grant von Jules Verne fanden und es dem Bibliothekar eines Antiquariats zum Schätzen brachten. Dieser fand heraus, dass es sich bei diesem Exemplar um die Erstausgabe aus dem Jahr 1867 in französischer Sprache handelte, die zudem vom Verfasser eigenhändig unterschrieben war. Mit 50 Mark für die Jungen eine Riesensumme Geld kaufte er den Jungen das Buch ab. Das Buch Holzdorfs langer Arm sei für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet, würdigte Alfred Büngen. Viele Signierwünsche musste Winfried Arenhövel im Anschluss an die Lesung erfüllen.

Antje-Gesine Marsch @06.10.2012