Bergpreis Neumühle 2013 mit nationaler Bedeutung

Historischer Rennsportclub Greiz-Neumühle e.V. im ADAC startete zum 24. Mal dieses Traditionsrennen

NEUMÜHLE. Das Wetter hat durchgehalten, so die gute Nachricht vom vergangenen Sonnabend. Ein erfreulicher Umstand, der es ermöglichte, das 24. ADAC Fahrertreffen mit Fahrvorführungen des Historischen Rennsportclub Greiz-Neumühle e.V. im ADAC zu starten und über die Bühne zu bringen. 164 aktive Starter in 14 Klassen vom Oldtimer, über historische Zweiräder bis hin zum Moped und den Kart-Wagen – für alle Motorsportbegeisterten war etwas dabei und ließ das Herz derer oftmals höher schlagen. Schade nur, dass am Schluss des Events Bergpreis Neumühle 2013 das Ganze durch einen Unfall überschattet wurde, wobei Gott sei Dank kein größerer Personenschaden entstand. Sicher, der Veranstalter hatte gehofft, einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen zu können, doch da spielte die Wettervorhersage nicht mit und ließ einige der Nennungen platzen. Doch das schmälerte in keiner Weise die nationale Bedeutung dieser Veranstaltung, waren doch Starter vom Bodensee, aus Frankfurt/Main, Berlin, Dresden, Fulda, Bad Hersfeld, Amberg, Eschwege, Leipzig, Hof sowie dem oberen Erzgebirge dabei.

Ganz zu schweigen von den vielen Aktiven aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, die seit Jahren dieser Veranstaltung die Treue halten und mit ihrer Motorsportbegeisterung den Funken auf die Zuschauer an der Strecke vom Gemeindeamt Neumühle/Elster, über den Hohen Rieß bis zum Wasserwerk am Glohdenhammer springen lassen. Knapp 1000 Gäste und Zuschauer waren gekommen, um die tollen historischen Fahrzeuge bei ihrer rasanten Fahrt auf der Strecke oder auch im Fahrerlager zu bewundern, mit den Eigentümern und Haltern zu fachsimpeln und sich dabei auch noch so manchen Trick abzulauschen. Interessant, dass der Greizer Rolf Hais mit seinem Opel P4 Baujahr 1938 den ältesten PKW, noch dazu ständig in Familienbesitz vorfuhr und den Silberplatz in seiner Konkurrenz erreichte. Das älteste Motorrad, eine Rovin Tour de France mit Baujahr 1924, hatte Reinhart Päßler aus Sehmatal/Neudorf, in der Nähe des Fichtelberges gelegen, mitgebracht und sich ebenfalls in die Siegerliste seiner Klasse mit Platz Zwei eingetragen. Der hubraumstärkste PKW dieses Tages mit 5 Litern und 220 PS unter der Haube kam aus Gera. Ein Chevy Master De Lux Coupe` wurde von Thomas Schulz gefahren, der auf Nachfrage bestätigte, dass dieses Fahrzeug aus Argentinien vom Vorbesitzer geholt wurde. Doch auch der motorsportbegeisterte Nachwuchs hatte seine Chance in Neumühle/Elster, war doch der jüngste Fahrer Pascal Stadtler aus Gutenswegen, er ist gerade mal 7 Jahre alt, mit seinem Quad auf der Strecke und war natürlich mächtig stolz bei der Siegerehrung neben dem ältesten Motorradfahrer dieses Tages, dem Greizer Günter Tümper ( Baujahr 1934), zu stehen und ihm die Hand zu schütteln. Natürlich wurden auch die beiden Fahrer mit der längsten Anreise nach Neumühle/Elster mit einem Sonderpreis geehrt.

Karsten Dornheim aus Frankfurt/Main hatte einen BWM 635 CSI mit Baujahr 1988 an den Start gebracht, während Hubert Heim aus Walwiese (am Nordufer des Bodensee) ein Motorrad der Marke Yamaha FRZ 600 4JH Baujahr 1995 am vergangenen Sonnabend fuhr. Knatternde und donnernde Motoren, dazu ein Duft der besonderen Auspuffgase, der an die Rennen auf dem alten Sachsenring und das Schleizer Dreieck der vergangenen Jahrzehnte erinnerte, lag über Neumühle/Elster und kündete von der motorisierten Traditionspflege, die der Historische Rennsportclub im ADAC mit seiner unermüdlichen Arbeit betreibt. Wie stellte doch Gerd Grüner, Bürgermeister der Stadt Greiz und Schirmherr des Bergpreises Neumühle 2013 in seinem Grußwort fest :

Was beim ersten Mal eine gute Idee war, hat sich mittlerweile zu einer schönen Tradition entwickelt. Der Bergpreis Neumühle findet nun schon zum 24. Mal statt und der Zuspruch ist nach wie vor ungebrochen. Oldtimer sind charakteristische Zeitzeugen des technischen Fortschritts und sie begeistern Jung und Alt gleichermaßen. Für viele sind sie Hobby, für manche Wertanlage und für einige auch Beruf. Die Besucher der Veranstaltung erfreuen sich an der faszinierenden Technik und dem ästhetischen äußeren der Fahrzeuge. So wird der Bergpreis Neumühle 2013 nicht nur für die Teilnehmer aus ganz Deutschland bestimmt wieder ein sportlicher Höhepunkt, sondern auch für die hoffentlich vielen Zuschauer und Gäste an der Strecke und im Fahrerlager ein unvergessliches Erlebnis.
Und das wurde es im wahrsten Sinne des Wortes! Schon beim ersten scharfen Start, den Ines Watzek, 1. Beigeordnete des Greizer Bürgermeisters vollzog, sprang der Funke der Begeisterung über und begleitete die Fahrer auf ihren beiden Wertungsläufen. Dabei muss man wissen, dass der Bergpreis Neumühle 2013 als Gleichmäßigkeitsprüfung ausgeschrieben ist, es also darauf ankommt, die beiden Streckenfahrten, in die auch noch zwei Schikanen neben dem Bergauf und Bergab sowie den Kurven eingebaut waren, möglichst mit der gleichen Fahrzeit zu bewältigen.

Das gelang in der Klasse 1 ( Motorräder bis Baujahr 1935 ) Peter Praß aus Gera mit seiner Puch S4 Baujahr 1935 am besten, der sich damit den Sieg in dieser Klasse holte. Ihm folgten Reinhart Päßler aus Sehmatal/Neudorf mit seiner Rovia Tour de France Baujahr 1924 und Denny Seifner aus Bad Köstritz mit seiner NSU ODL 200 Baujahr 1935 auf den Plätzen. In der Klasse 2 (Motorräder Baujahr 1936 bis 1955) war es Jürgen Stark aus Bad Elster mit seiner Jawa 350 Baujahr 1955, der die geringste Zeitdifferenz zwischen Lauf 1 und 2 aufwies und sich den Sieg in dieser Klasse holte. Ihm folgten Andre`Knüpfer aus Teichwolframsdorf mit seiner AWO 425 T Baujahr 1955 und Fritz Sänger aus Bad Köstritz mit seiner Simson 425 S auf den Plätzen. In der Klasse 3 (Motorräder Baujahr 1956 bis 1975) hatte Siegmar Rüdiger aus Oberböhmsdorf mit seiner Simson Sport 250 Baujahr 1960 die Nase vorn und holte sich den Siegpokal. Ihm folgten Sebastian Schneider aus Wartenberg mit IWL ( IFA ) SR59 mit Anhänger Baujahr 1960 und Nicky Koppisch aus Niederalberstdorf mit Jawa 350 Baujahr 1960 auf den Plätzen. In der Klasse 4 (Motorräder Baujahr 1976 bis 2000 Sonderklasse) ließ sich Hedrick Ring aus Auerbach mit seiner Yamaha RO 89 LC1 Baujahr 1982 den Sieg nicht nehmen. Ihm folgten auf den Plätzen Thilo Scharf aus Amberg mit KTM 620 LC4 Baujahr 1997 und Gerd-Georg Rank aus Elsterberg mit Yamaha-V-Max 2 EN Baujahr 1997. In der Klasse 5 (Motorräder Rennmaschinen) beherrschte Dieter Kulke aus Neumark mit seiner ETS Bergrenner Baujahr 1969 das Geschehen und holte sich den Sieg. Ihm folgten Günter Döhler aus Kirchberg/Stangengrün mit einer MZ Eigenbau Baujahr 1975 und Peter Mosch aus Syrau mit einer MZ 250 Eigenbau Baujahr 1978. Die Klasse 6 (Motorräder Mini-Bike) war dem motorsportbegeisterten Nachwuchs vorbehalten. Hier siegte Julian Heinrichsdorf aus Klein-Ammensleben auf Beta R 125 Baujahr 2007, vor Kilian-Luca Schinnerling aus Greiz mit Orion Baujahr 2001 sowie Vicent Horlborg aus Helbra mit Simson S 70 Baujahr 1988. In der Klasse 7 (Motorräder Seitenwagengespanne) ging es heiß her. Dabei hatte Mario Reinwardt aus Raschau mit seinem Schmiermax auf Honda Derby Shive Baujahr 1977 die besten Argumente und holte sich den Sieg. Ihm folgten Steffen Horlborg aus Helbra und sein Beifahrer in der MZ TS 250 Gespann Baujahr 1983 sowie Kathrin Arnscheck aus Pfaffenhain mit ihrem Schiermaxe auf Sidcar Ireson Kneeler Baujahr 1978. Dann kamen die Autos! In der Klasse (PKW bis Baujahr 1945) siegte Thomas Schulz aus Gera mit seinem Chevy Master De Lux Cou Baujahr 1939 vor Rolf Hais aus Greiz mit seinem Opel P4 Baujahr 1938. In der Klasse 10 (PKW – Baujahr 1966 bis 1983) hatte Ulrich Andert aus Schmölln einen traumhaft schönen Marlin Baujahr 1969 mit dabei und ließ sich den Sieg nicht nehmen. Ihm folgten Roland Prüfer aus Greiz mit seinem ebenso sehenswerten Triumpf Speedfire 4 Baujahr 1973 und Frank Schröder aus Mylau mit seinem VW Rabbit Cabrio Baujahr 1981 auf den Plätzen. In der Klasse 11 (PKW Baujahr 1984 bis 2002 Sonderklasse) hatte Kerstin Görner aus Delitzsch mit ihrem Citroen AX Baujahr 1992 die geringste Zeitabweichung und sicherte sich den Sieg in dieser Klasse. Ihr folgten Diana Schoß aus Niedertrebra, die einen Opel Vectra Baujahr 1992 fuhr und Manfred Grüner aus Zeulenroda mit seinem Trabant Kübel Baujahr 1975. Im Lauf der Klasse 12 (Renn- und Sporttourenwagen) wurde es besonders laut auf der Rennstrecke. Hier siegte Bernd Erhardt aus Erfurt mit seinem Opel Manta B Baujahr 1983 vor Dirk Schäfer aus Gera mit seinem Audi A4 Baujahr 1995 und Olaf Brussock aus Pößneck mit seinem Ford Escord Cosworth Baujahr 1992. In der Klasse 13 starteten die Formel-Fahrzeuge, wobei Gerhard Friedrich aus Gera mit seinem Formelrennwagen B 8 MT Baujahr 1977 nicht zu schlagen war. Ihm folgten Michael Wolf aus Gera mit dem MT-77 Baujahr 1977. In der Klasse 14 (Kart Fahrzeuge) dann noch einmal der motorsportliche Nachwuchs am Start. Hier siegte Tom-Philipp Stadtler aus Gutenswegen mit seinem Kart 160 Baujahr 2005 vor Robin Stoye aus Stanau mit Kart Honda GX 160 und Oliver Peiker aus Gera mit seinem Kart Baujahr 2004.

Ein Dank gilt der Rennleitung mit Thomas Roth an der Spitze, der Gemeinde Neumühle/Elster mit seiner Bürgermeisterin, Pedra Hofmeister sowie allen Freunden, ehrenamtlichen Helfern, Gönnern und Sponsoren, die diese Veranstaltung mit ihrem Engagement erst möglich machten.

Peter Reichardt @25.05.2013

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.