Greizer Brückenstraße

Abbruch zahlreicher Gebäude in der Brückenstraße beginnt um das Jahr 1980

GREIZ. Wenn man heute die Fußgängerzone Brückenstraße mit seinen kleinen, feinen Ladengeschäften passiert, erinnert fast nichts mehr an die Zeit, als diese Straße noch für den Verkehr freigegeben war und sie links und rechts von einem Bürgersteig gesäumt wurde.
In Richtung Park (damals Leninpark) gab es nicht nur den Kindersachenladen „Bummi“, das zweistöckige Schuhhaus „Weigel“, das beliebte Musikhaus „Thoß“ oder die „Fahrzeug-HO“; auch kleine Händler, wie Korbmacher Julius Süß, das Schreib-und Spielwarengeschäft Reißmann, das Uhren-und Schmuckgeschäft Anders oder die Bäckerei Kaufmann.
Wer etwa auf sich hielt, ließ sich im Friseurgeschäft „Baumgarten“ die Haare machen oder kaufte seine Literatur in die Buchhandlung von Herbert Kühn.
Vor nunmehr knapp vierzig Jahren begann sich das Gesicht der Brückenstraße zu verändern. Der Zahn der Zeit hatte an manchen Gebäuden so sehr genagt, dass trotz geplanter Sanierungsmaßnahmen Anfang der 1980er Jahre die Instandsetzung als undurchführbar eingeschätzt wurde und man mit dem Abriss begann.
Das erste Haus der Brückenstraße war das im Jahr 1870 gebaute Haus Nr. 40 (Lebensmittelgeschäft – die Greizer sagten nur: „Wir geh’n zur Anni“), das abgerissen wurde.
Es folgte das Haus Nr. 44, direkt an der Eisenbahnbrücke gelegen und das rückwärtige Nebengelass des Hauses 42.
Das gleiche Schicksal ereilte auch die Häuser Nr. 33 (Bäckerei Kaufmann) und 35 (Glaserei Geiler).
Im Jahr 1986 kam es zu beachtlichen Veränderungen in der Brückenstraße: die Häuser mit den Nummern 7/9 (Fleischerei Boxdörfer), 11/13 (Spirituosengeschäft Forner) und 15/17 (Friseurgeschäft Baumgarten) wurden abgebrochen.
Umgehend wurde mit dem Bau neuer Häuser begonnen, die allerdings höher als ihre Vorgänger waren und mit einem Unterbaugeschoss für Verkaufseinrichtungen, zwei Vollgeschossen und einem Mansardengeschoss für Wohnzwecke ausgestattet wurden.

Antje-Gesine Marsch @30.12.2018