Fürstliche Schloss und Residenzstadt Greiz 2016Am Vorabend des Heiligen Abends 2016: Blick über den Stadtmühlengraben in Richtung Unteres Schloss Greiz.

Der Redewendung „Zwischen den Jahren“ auf der Spur

GREIZ. Als Redewendung hat sich „zwischen den Jahren“ längst eingebürgert. Dabei wissen die wenigsten, welcher Zeitraum damit eigentlich gemeint ist und dass diesem Ausdruck eine Jahrhunderte währende Diskussion zu Grunde liegt.
Das alte Jahr ist fast vorbei, das neue hat noch nicht begonnen.
Zwischen den Jahren bezeichnen viele als die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester, weil dann viele Firmen geschlossen sind, die meisten Arbeitnehmer Urlaub haben und das Leben etwas ruhiger abläuft.
So zumindest in der heutigen Zeit. Tatsächlich erinnert der Begriff aber an die Mühen, die die Kirchenoberen hatten, eine praktikable Kalenderrechnung einzuführen.
Je nach Zeitrechnung endete das Jahr nämlich zu unterschiedlichen Daten. Die frühen Christen begannen das neue Jahr und die Erscheinung Jesu noch am 6. Januar; erst im Jahr 354 setzte der damalige Papst den 25. Dezember als Weihnachtstag fest.
Die Römer feierten den Beginn des neuen Jahres noch am 1. März. Und 146 vor Christus verlegten sie ihren Jahresanfang auf den 1. Januar.
Der einheitliche Jahresanfang zum 1. Januar kristallisierte sich erst nach einer weiteren Kalenderreform heraus: Julius Cäsar setzte sie im Jahr 45 vor Christus durch, weshalb sie später Julianische Kalenderreform hieß.
Der Gregorianische Kalender wird heute weltweit angewandt, nachdem Papst Gregor im Jahr 1582 eine Kalenderreform erließ.

Antje-Gesine Marsch @27.12.2018