7. Triennale der Karikatur im Sommerpalais Greiz

Volles Risiko
Die 7. Triennale der Karikatur wurde am Sonnabend im Sommerpalais Greiz eröffnet

7. Triennale der Karikatur im Sommerpalais Greiz
Die Direktorin des Sommerpalais, Eva-Maria von Mariassy eröffnet die 7. Triennale der Karikatur
GREIZ. Am Sonnabend wurde im Greizer Sommerpalais unter dem Titel Volles Risiko die 7. Triennale der Karikatur eröffnet. Das Thema habe sie regelrecht angeblinzelt«, wie die Direktorin des Hauses, Eva-Maria von Mariassy in Hinblick auf aktuelle Geschehnisse und globale Krisen bekannte. Der Untergang des Abendlandes habe sie genauso gereizt wie die Tatsache, dass ein dummer Kapitän hundert Jahre nach dem Untergang der Titanic wiederum ein Kreuzfahrtschiff gecrasht habe.
Das ganze Leben ist ein Risiko ist sich Mariassy sicher. Jeden Tag könne die Welt untergehen. Dazu kämen Gammablitze, schwarze Löcher, Klimawandel und andere unvorhergesehene Fakten. Doch hätten die Nostradamus-Theorie und der Maya-Kalender bislang versagt: Der Weltuntergang zieht sich. Bis dahin müsse man eben mit den größeren und kleineren Risiken leben. Vielleicht ist das Risiko auch eine Chance? Oder wird man mit vollem Risiko untergehen? All diese Fragen trieben die Museumsdirektorin im Vorfeld der Ausstellung um. Achtzig Karikaturisten habe man angeschrieben; 55 hätten die Teilnahme an der Triennale zugesagt und geliefert insgesamt 275 Arbeiten. Etwa ein Dutzend Karikaturisten war bereits am Freitagabend angereist. Angemeldet hatten sich einige mehr: Eine Karikaturistin bekam zur rechten Zeit ein Kind, ein Karikaturist zur unrechten einen Hexenschuss, so von Mariassy. Auch die Bezeichnung einen Brief aufgeben habe seit kurzem eine ganz neue Bedeutung bekommen. Viele Künstler habe die Einladung gar nicht erreicht. Das Risiko ist immer ein Abenteuer, ein Experiment mit einem möglichen positiven oder negativen Ausgang, wie Mariassy zur Vernissage betonte. So hätten all diese Ereignisse des letzten Jahres und die Vorbereitung der Ausstellung eines gemeinsam: Sie waren eine riskante Angelegenheit. Doch mit einer Dosis Irrsinn habe man alles bewältigen können.
Einer der Gäste der Vernissage war der Urvater der Idee, eine Triennale die zunächst Biennale hieß durchzuführen: Harald Kretzschmar, der gemeinsam mit dem damaligen Direktor der Staatlichen Museen Greiz, Dr. Werner Becker im Jahr 1975 das Satiricum gründete. Der in Kleinmachnow lebende Künstler freute sich besonders, viele seiner Kollegen wiederzusehen. Wann hat man schon einmal die Gilde der besten Karikaturisten auf einem Haufen?, wie er feststellte.
Gefördert wird die Triennale vom Freistaat Thüringen, dem Landkreis Greiz, der Stadt Greiz und der Sparkasse Gera-Greiz.
Antje-Gesine Marsch @09.06.2012