Vom Dorf zum modernen StadtteilPohlitz so wie man es kennt: die Pohlitzer Straße in Richtung Greizer Zentrum.

Mit der Ruhe war es vor etwa einhundert Jahren vorbei. Pohlitz entwickelt sich seitdem ständig weiter.
GREIZ-POHLITZ. Der Ortsteil Pohlitz befindet sich am Rande des östlichen Zentrums der Stadt Greiz. Mit über 3300 Einwohnern zählt er zu den größeren Ortsteilen der Park-und Schlossstadt. Die Eingemeindung erfolgte im Jahr 1921.Das wohl markanteste Gebäude von Pohlitz ist die Kirche, die der letzte regierende Fürst, Heinrich XXII., Reuß ältere Linie im neuromanischen Stil errichten ließ und die im Jahr 1894 fertig gestellt wurde. Das besonders Beeindruckende an dieser Kirche ist die hohe achteckige Kuppel, die sich wie ein Himmelsgewölbe über den gesamten Innenraum erstreckt. Doch nicht nur das kirchliche Leben pulsiert in Pohlitz. Eine gut entwickelte Infrastruktur macht den Pohlitzern das Leben leicht brauchen sie doch bei vielen Dingen nicht erst in die Stadt zu gehen oder zu fahren. Das Angebot umfasst zum Beispiel Back-und Fleischwaren, Lebensmittel, ein Reisebüro bis hin zu Blumen und Pflanzen, Reise-Kosmetik-und medizinischen Angeboten, Friseurstudios, Speisegaststätten, einer Modeboutique, Versicherungsagentur und nicht zu vergessen der Staatlichen Regelschule und dem Greizer Senioren-und Pflegeheim Haus Kolin. Taucht man in die Historie des Ortsteiles Pohlitz ein, so erfährt man, dass Pohlentz, wie es in alten Schriften genannt wurde einst eine sorbische Siedlung war. In der Anlage von Dorfteichen sei man besonders verschwenderisch gewesen, heißt es. Ganz fünf habe es gegeben, die außer dem Feuerlöschteich allesamt der Karpfenzucht vorbehalten waren. Zum alten Dorf gehörte seinerzeit das Vorwerk, das sich an der Stelle befand, auf der später das Schützenhaus errichtet wurde. Es war vor allem die Rinderzucht, die betrieben wurde und die Menschen ernährte. Um 1725 lebten in Pohlitz 15 Bauern und 22 steuerpflichtige Kleinhäusler. Jahrhundertelang herrschte in Pohlitz ein ruhiges Leben; 1811 zählte man 488 Einwohner, im Jahr 1843 792. Mit dem Aufkommen der Stuhlweberei und der mechanischen Webstühle platzte die Stadt Greiz aus allen Nähten. Links und rechts der alten Pohlitzer Straße schossen Wohn-und Miethäuser aus dem Boden. So entstanden auch in Richtung Eichberg und Grüner Linde völlig neue Straßenzüge. Im Jahr 1908 erhielt Pohlitz eine Wasserleitung, im selben Jahr den Anschluss an die städtische Gasleitung. Vielleicht gebe es jene dörfliche Idylle noch heute hätte es nicht zu DDR-Zeiten gewaltige städtebauliche Veränderungen gegeben. Das Neubaugebiet veränderte nicht nur das Gesicht von Greiz-Pohlitz, sondern auch das der Stadt Greiz. In den letzten Jahren wurde vor allem im Gebiet Pohlitz-Nord viel gebaut und von privater Hand investiert.

Antje-Gesine Marsch @18.10.2012