Traditionelles Morgensingen im Greizer GoetheparkDer Frauenchor Schönfeld unter Leitung von Sabine Dietzsch sang beim Morgensingen.

Bürgermeister der Stadt Greiz, Gerd Grüner (SPD) meldet sich zu Wort

Traditionelles Morgensingen im Greizer Goethepark
Das traditionelle Morgensingen des Neuen Reußischen Sängerkreises wäre zu retten gewesen, so Bürgermeister Grüner.
GREIZ. Das Morgensingen der Chöre des Neuen Reußischen Sängerkreises , das traditionell den Sonntag des Greizer Park-und Schlossfestes eröffnet, findet nach fast vierzigjähriger Präsenz in diesem Jahr nicht statt. (VOGTLANDSPIEGEL berichtete). Darüber hatte der Vorsitzende, Ulrich Zschegner Mitte April im Gespräch Auskunft gegeben. Die Entscheidung, das Morgensingen abzusagen, sei ihm wahrlich schwer gefallen, gestand er. Doch würden die Vorstände der Mitgliedschöre mit ihm gemeinsam diesen einstimmigen Beschluss tragen. Kostengründe führte Ulrich Zschegner als Grund dafür an:„Wir benötigen für die Technik etwa 600 bis 800 Euro, die uns in diesem Jahr erstmals nicht zur Verfügung stehen“, wies Ulrich Zschegner auf die fehlenden Fördermittel der Stadt Greiz aufgrund vorläufiger Haushaltsführung hin. Eigenständig könnten die Chöre, die ihren Auftritt zum „Nulltarif“ leisten, diese Summe nicht schultern.
Die Aussage sei so nicht richtig, meldet sich nun Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) zu Wort. Die Stadt Greiz habe lediglich ein einziges Mal Fördermittel in Höhe von 451,89 Euro zur Durchführung des Morgensingens ausgereicht. (Beschluss des Ausschusses für Kultur, Sport und Soziales im Stadtrat Greiz vom 4.4.2014). Ansonsten wären von Seiten der Stadt Greiz zu keiner Zeit finanzielle Zuschüsse geflossen. Korrekt sei, dass in materieller Hinsicht Bühne, Technik usw. vom Stadtmarketingverein Greiz e.V. zur Verfügung gestellt wurden. Frank Böttger, Geschäftsführer der Greizer Freizeit-und Dienstleistungs GmbH Co. KG, unter deren Regie das Park-und Schlossfest 2015 stattfindet, hatte alternativ den Vorschlag unterbreitet, das Morgensingen – inklusive Bühne und technischer Voraussetzungen – im Schlossgarten anzuberaumen, doch das lehnte Ulrich Zschegner strikt ab. „Die dortigen äußeren Bedingungen sind für den Chorgesang ungeeignet.“ Hohe Lärmpegel durch die Vorbereitungen zum großen Festumzug, schlechte Akustik durch die Größe des Geländes sowie ständiges Kommen und Gehen seien keine Voraussetzungen für ein gehaltvolles Chorkonzert.
Zum Ausfall dieses traditionsbehafteten Konzerts hätte es trotzdem nicht kommen brauchen, zeigt sich Bürgermeister Grüner überzeugt. Wenn jedes einzelne Chormitglied des Neuen Reußischen Sängerkreises einen minimalen Obolus entrichtet hätte, sei das Morgensingen zu retten gewesen, so das Stadtoberhaupt: „Auch ich hätte als Privatmann mit einem finanziellen Beitrag Unterstützung geleistet.“
Antje-Gesine Marsch @02.205.2015