Tourismusverband präsentiert Destinationsstrategie 2025Konferenz Destinationsstrategie 2025

Herausforderungen gemeinsam stemmen und neue Chancen ergreifen

Auerbach, 24.02.2021 | Der Tourismusverband Vogtland e.V. (TVV) präsentierte seinen Mitgliedern im Februar in mehreren digitalen Konferenzen die Ende 2020 erarbeitete Destinationsstrategie Vogtland 2025.

Sie bildet den Rahmen der Destinationsentwicklung für die bundeslandübergreifend in Sachsen und Thüringen gelegene Reiseregion Vogtland. Die Sicherung und der weitere Ausbau des Wirtschaftsfaktors Tourismus setzt auf die Stärkung der touristischen Angebote rund um die Markenwerte “natürlich gesund”, klangvoll kultiviert” und “familiär gewachsen”. Die langfristige Vision für die Destination Vogtland lautet: Im Vogtland schlägt der Puls der jungen Mitte. Leben neu gedacht. Digital. Nachhaltig. Verlässlich.

Die Destinationsstrategie 2025 basiert auf der Tourismusstrategie Sachsen 2025, der Tourismusstrategie Thüringen 2025 sowie der bisherigen Destinationsstrategie des TVV, Marketingkonzeption und begleitender Qualitäts- und Netzwerkarbeit des Landestourismusverbands Sachsen e.V. (LTV). Die gemeinsame Entwicklungsleitlinie hat als Kernaufgaben eine starke Tourismusmarke Vogtland mit attraktiven Leistungen zu präsentieren, die Sicherung und den Ausbau der touristischen Nachfrage verbunden mit mehr Wertschöpfung, Perspektiven für Betriebe und Kommunen sowie gemeinsames Agieren sowie mehr Lebenswert für Vogtländer*innen. Als Impulsgeber und Koordinator wird der TVV auch weiterhin Synergien fördern, dazu beitragen Parallelentwicklungen zu vermeiden und Partner aktivieren, beispielsweise zwischen LEADER-Regionen, Kommunen und Betrieben.

Die neue Destinationsstrategie des TVV wurde inmitten der Corona-Krise entwickelt. Vier sehr erfolgreiche, nachfragestarke Jahre bis 2019 haben verdeutlicht, dass der Tourismus mit mehr als 14.000 Arbeitsplätzen und 259 Mio. Euro Einkommen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region ist, von dem auch andere Branchen, wie zum Beispiel der Einzelhandel, profitieren. Demzufolge haben die Lockdown-Zeiten die touristischen Betriebe und alle damit zusammenhängenden Bereiche schwer getroffen. Die aktuell veröffentlichten Erhebungsdaten des statistischen Landesamtes Sachsen für 2020 belegen dies mit einem Minus von 42,5 Prozent bei den Ankünften sowie Minus 34,9 Prozent bei den Übernachtungen gegenüber 2019 im sächsischen Vogtland. Die Zahlen für das Thüringer Vogtland liegen noch nicht vor, werden aber ähnlich negativ erwartet. Die touristischen Leistungsträger haben bereits in 2020 viel Engagement, Mut und Kreativität bewiesen und werden, mit entsprechender Perspektive und politischer Unterstützung, auch die kommenden Herausforderungen angehen. Als Chance nach der Krise gilt der Trend zum Deutschlandurlaub. Laut einer aktuellen Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen zu den geplanten Reisezielen in 2021 benannten 34 % der Befragten Deutschland mit steigender Tendenz. Abseits der touristischen Hotspots hat das Vogtland landschaftlich als auch vom Freizeit- und Kulturangebot alle Möglichkeiten um Aktivurlauber, Erholungssuchende, Kulturinteressierte und Familien als Urlauber in die Region zu ziehen.

Sechs grundlegende Destinationsziele für einen weiterhin starken Wirtschaftsfaktor Tourismus, basierend auf einer Stärken-Schwächen-Analyse, sind in der Strategie definiert. Neben der weiteren Bekanntheitssteigerung und Qualitätssicherung wird Nachhaltigkeit mehr in den Fokus gestellt. Dazu sollen die Quellmärkte gesichert und erweitert werden, eine Nachhaltigkeitskonzeption erarbeitet und umgesetzt sowie weitere Einrichtungen und Gastgeber für Klassifizierungen und Zertifizierungen gewonnen werden. Zum Erreichen der Ziele ist eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung Grundvoraussetzung. Die Bildung interkommunaler Zusammenschlüsse (so genannte Cluster) ist dafür ein erster Schritt, der bereits Ende 2020 angelaufen ist, um Infrastrukturmaßnahmen und Marketing von kommunaler und regionaler Ebene noch besser abzustimmen, zu vernetzen und damit die Tourismusentwicklung voranzubringen. In Kennzahlen zusammengefasst sollen bis 2025 die 1,8 Mio Übernachtungen, die vor der Corona-Krise erfasst wurden, wieder erreicht werden. Der Bekanntheitsgrad der Destination soll um 5 Prozent gesteigert und 12,2 Mio. tagestouristische Aufenthaltstage pro Jahr erzielt werden. Die bestehenden Arbeitsplätze im Tourismus sollen gehalten und die Kapazität auf ca. 11.000 Betten stabilisiert werden. Die aktuell 318 Markenpartner des TVV sollen auf 400 wachsen und der Trust Score für die Region bei über 84 liegen.

Bei der Erarbeitung der neuen Destinationsstrategie wurden des Weiteren aktuelle Marktforschungsdaten sowie neue Methoden der Zielgruppenansprache einbezogen. Dazu zählt unter anderem die Orientierung und Abstimmung von Marketingmaßnahmen an so genannten Sinus-Milieus®. Diese fassen Menschen zusammen, die sich in Lebensauffassung und Lebensweise ähneln und dementsprechend auch ähnliche Reisemotivationen aufweisen. Die zielgruppenspezifische Marktpositionierung des Vogtlands liegt bei folgenden drei Sinus-Milieus®: Adaptiv-Pragmatische (Reiseschwerpunkt Familienurlaub), Liberal-Intellektuelle (Reiseschwerpunkt Kultur) sowie Sozioökologische (Reiseschwerpunkt Natur). An den Landestourismusgesellschaften Sachsens und Thüringens orientiert wurden zusätzlich Vogtland-Personas entwickelt. Diese verbildlichen die typischen Urlaubsgäste des Vogtlands und sollen zukünftig eine noch effektivere Ansprache und Bewerbung fördern. Die Erkenntnisse werden unter anderem im Fortbestand und Weiterentwicklung der drei Produktlinien “Natur spüren”, “Kultur entdecken” und “Familie leben” in der Vermarktung umgesetzt. Im Mittelpunkt stehen hier zielgruppenspezifische Angebote (Leitprodukte), wie beispielsweise der Vogtland Panorama Weg® als Klassiker, als auch neue Schwerpunkte, wie z.B. der Radweg Vogtlandtrack.