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Suchtpräventionsstück mit Bravour auf die Bühne gebracht

Suchtpräventionsstück mit Bravour auf die Bühne gebracht

Herzlicher Applaus für die Schauspieler und Organisatoren, die ein berührendes Stück auf die Bühne brachten.

Theaterstück als Suchtprävention – berührende Aufführung auf der Studiobühne der Vogtlandhalle Greiz als Auftaktveranstaltung der Thüringer Aktionswoche
GREIZ. Suchtprävention einmal anders: mit der berührenden Aufführung eines Theaterstückes sensibilisierten Schüler des Berufsbildungszentrums „Ernst Arnold“ und der Freien Schule Elstertal am Freitagnachmittag für den richtigen Umgang mit dem Thema Alkohol. 150 Gäste hatten auf der Studiobühne der Vogtlandhalle Greiz Platz genommen, darunter auch die Schirmherrin des Projekts, Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) und Anja Halle von der Diakonie Mitteldeutschland. „Gut, dass sich Schüler mit diesem Thema beschäftigen“, so die Diplom-Pädagogin. Alkohol zu trinken sei in der Gesellschaft „anerkannt und normal“ – er gehöre eben dazu. Was aber, wenn Alkohol zur Krankheit wird, die ebenfalls anerkannt ist? Erfährt man in dieser „trinkfreudigen Gesellschaft“ noch Anerkennung oder wird man mit Ausgrenzung und Unverständnis bestraft?
Babette Ketterl von der Suchtberatung des Diakonievereins Carolinenfeld e.V. nahm sich mit diesem Projekt vor, Aufklärungsarbeit der anderen Art zu leisten, wenn es um das Thema Alkohol geht. Ein Theaterstück sollte entstehen, das die präventiven Bestrebungen ergänzt, junge Menschen für den richtigen Umgang mit der „Volksdroge“ Alkohol aufmerksam zu machen, die in Deutschland alle sozialen Schichten durchzieht. Keinen ermahnenden Vortrag mit erhobenem Zeigefinger, sondern ein mit Schülern selbst erarbeitetes Stück hielt die engagierte Frau für eine gute Idee, im Rahmen der Aktionswoche Alkohol unter dem Thema „Alkohol? Weniger ist besser!“ nachhaltige Präventionsarbeit zu leisten.
Zehn Wochen „voller Höhen und Tiefen“ lagen hinter den Schülern und manches Mal – so wurde von einigen versichert – war man nahe dran zu verzweifeln und alles in Frage zu stellen. Doch die Mühe und Anstrengung der intensiven Probenarbeit hatten sich gelohnt: Mit großem Engagement, Authentizität und Ernsthaftigkeit widmeten sich die jungen Leute der Thematik. „Sucht hat immer eine Geschichte“ konnte man auf der Leinwand lesen. Genau das machten die Schüler: sie stellten anhand einer Geschichte dar, wie Sucht – in diesem Fall die Alkoholsucht der Mutter – in das tägliche Leben ausstrahlt und welche Auaswirkungen das Suchtverhalten vor allem für die betroffenen Kinder beinhaltet. Interessant, mit welchen Mitteln die Schüler agierten: Bühnenszenen, Videoeinspielungen, Musik, Gesang und Tanz bestimmten das Geschehen. Nicht nur die Tragik der schier ausweglosen Situation wurde hierbei dargestellt, sondern auch Lösungsvorschläge aufgezeigt. „Lernen voneinander und miteinander“ sah Babette Ketterl dabei als Anspruch, dem die Schüler mit ihrer sensiblen Herangehensweise mehr als gerecht wurden.
Die Jugendlichen waren sich der Tragweite der Themas bewusst und brachten viele Ideen und Darstellungsvorschläge in die offene Handlung ein. „Toll, wie das die Schüler gemacht haben,“ lobte Pädagogin Hannelore Schiller das Gemeinschaftsprojekt, das Einblick in die Lebenswelt der jungen Generation gibt und zudem die höhere Sensibilität und den reflektierten Umgang mit dem Thema Alkohol fördert. „Ich bin die Leiterin der Schule“, meldete sich zum Schluss Dr. Gabriele Suhre aus dem Publikum: „Ich bin so stolz auf Euch!“
P.S. Bedanken möchte sich Babette Ketterl zudem bei der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH, Sitz Zeulenroda, für die Gestaltung der Kulisse und des Bühnenbildes.

Antje-Gesine Marsch @13.06.2015

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