Dirk Bergner: Jäger sind keine schießwütigen Typen, sondern Naturschützer
Jäger leisten einen wichtigen, allerdings oft unterschätzten Beitrag zum Naturschutz. Ihnen sollte mehr Vertrauen entgegengebracht werden als bisher. Deshalb unterstützen die Freien Demokraten im Thüringer Landtag auch das Ansinnen, befristet auf fünf Jahre die Schonzeit für Rehböcke und Schmalrehe zu verkürzen. Sie soll bereits am 31. März enden statt wie bisher am 30. April.
„Unsere Jäger sind keine schießwütigen Typen, die alles abknallen, was ihnen vor die Flinte läuft“, betont Dirk Bergner, forstpolitischer Sprecher der FDP. „Sie sind in erster Linie Naturschützer, die mit hohem Verantwortungsbewusstsein die Landschaft und den Wildbestand pflegen.“ Zwar sieht auch er, dass das Meinungsbild in der Jägerschaft zur Verkürzung der Schonzeit um einen Monat gespalten ist. Aber es wird andererseits auch kein Jäger gezwungen, Tiere zu jagen, wenn er es selbst nicht für angezeigt erachtet.
„Wenn wir dem Ziel eines ökologischen Waldumbaus näher kommen wollen, müssen die Rehbestände angemessen begrenzt werden können“, erklärt Forstpolitiker Bergner. Im Frühjahr steigt der Futterbedarf der Tiere stark an; es kommt besonders in wiederaufgeforsteten Gebieten zu massiven Schäden durch Verbiss. Eine Verkürzung der Schonzeit würde den Jagdbeginn auf die Zeit vor dem Blattaustrieb der sommergrünen Baumarten verlegen. Umso mehr ist Bergner überrascht, dass sich im Landtag unter anderem die Grünen diesem Ansinnen kritisch gegenüber positioniert haben.
Sollten in die neue Verordnung unterschiedliche Regelungen – bezogen auf die Höhenlage – eingeführt werde, sorgt dies aus Sicht des Freien Demokraten für unnötige, zusätzliche Bürokratie. „Wir brauchen stattdessen praktikable Regelungen und viel Vertrauen in die Fachleute vor Ort“, so Bergner.
Die Schonzeit-Verkürzung steht in dieser Woche auf der Tagesordnung des Fachausschusses für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten.