2.Bundesliga Nord Ringen: KFC Leipzig gegen RSV Rotation Greiz: 6:21Sebastian Wendel (blaues Trikot) bezwingt Robin Königin Leipzig mit 16:0.

2.Bundesliga Nord Ringen: KFC Leipzig gegen RSV Rotation Greiz: 6:21
LEIPZIG/GREIZ. Für die beiden Männermannschaften des RSV Rotation Greiz standen am Samstag Auswärtskämpfe in Leipzig auf dem Programm. Das Team der 2.Bundesliga besiegte dabei vor nur 150 Zuschauern den KFC Leipzig eindeutig mit 21:6. Spannender ging es zur gleichen Zeit in Aue zu, wo die Erzgebirgler mit einem hauchdünnen 10:9 Erfolg über Lübtheen ihre Spitzenposition bewahrten. Dieser Sieg kann durchaus als glücklich bezeichnet werden, da die Mecklenburger beide Stammkräfte in den 86 kg-Klassen ersetzen mussten. Sowohl der Däne Rajbek Bisultanov als auch Sebastian Otto fehlten bei der Aufstellung der Lübtheener.
Die zweite Greizer Mannschaft gewann gegen den SAV Leipzig/Großlehna, der zwei Gewichtsklassen nicht besetzen konnte, mit einem sehr jungen Team mit 25:11 und rückte eine Woche vor einer Wettkampfpause vorerst auf den zweiten Tabellenplatz vor.
In der traditionsreichen Leipziger Leplaystraße, die schon viele hervorragende Duelle gesehen hat, war diesmal von Dramatik weniger die Rede. Zu eindeutig beherrschte die von 30 bis 40 Anhängern begleitete Gästemannschaft aus Greiz das Geschehen auf der Matte. Sven Cammin (57 kg/greco) traf auf den erstmals eingesetzten Jugendlichen Maximilian Buch, der vor zwei Jahren noch im Jugendligateam der Messestädter kämpfte, ohne dabei allerdings die Greizer Sportler vor große Probleme gestellt zu haben. Routinier Cammin beförderte den Leipziger bereits nach 17 Sekunden vom Stand in die Brücke und hatte seiner Erfolgsbilanz nach etwas mehr als einer Minute einem weiteren Überlegenheitssieg hinzugefügt. (Gesamtstand aus Greizer Sicht: 4:0) Sebastian Wendel (130 kg/frei) tat sich gegen den gleichschweren Dessauer Junior Robin König, der den verletzten Nico Graf ersetzen musste, anfangs etwas schwer, sammelte aber im Laufe der Zeit Punkt für Punkt und hatte sich eine halbe Minute vor Schluss mit 16:0 ebenfalls einen Überlegenheitssieg gesichert. (8:0) Auch Vladimir Codreanu (61 kg/frei) wurde seiner Favoritenrolle gegen den bereits seine dritte Zweitbundesligasaison ringenden Darios Wedekind gerecht. Schon nach gut einer Minute lag der Leipziger beim Stande von 6:0 auf dem Rücken. (12:0) Zwei gleichstarke Ringer trafen mit Lukasz Konera (98 kg/greco) und dem erfahrenen Rene Zimmermann aufeinander. Der Routinier aus Frankfurt/Oder – neun Medaillen bei den Meisterschaften der Männer – ging zu Beginn der zweiten Hälfte mit zwei Rollen am Boden 4:0 in Führung, hatte damit aber sein Pulver verschossen. Der Dritte der polnischen Meisterschaften kam immer mehr auf, konnte durch zwei Verwarnungen des Gegners auf 2:4 verkürzen. Der 4:4 Ausgleich in fast letzter Sekunde brachte aber dann trotzdem durch die Majorität der höheren Wertungen den Siegpunkt für Zimmermann. (12:1) Brian Tewes (66 kg/greco) kommt immer besser in Form. Den bulgarischen Junior Avgustin Spasov, Fünfter der EM und WM-Teilnehmer, hatte er sicher im Griff, punktete immer wieder mit seinem Armdrehschwung und siegte mit 15:4. (15:1) In dieser Saison schaffte Thomas Leffler (86 kg/frei) den Durchbruch im freien Stil. Sechsmal in dieser Stilart eingesetzt, erkämpfte er durch zwei Siege sechs Punkte, und gab bei seinen vier Niederlagen nur jeweils einen Punkt ab. Jan Richtsteig stellte ihn diesmal vor größere Probleme, punktete durch Beinangriffe und führte schon 9:0. Erst dann konnte der Greizer auf 2:9 verkürzen. (15:3) Auch der Siebente der U23-Europameisterschaft, der Bulgare Stefan Ivanov, konnte Vladimir Gotisan (66 kg/frei) nicht in Verlegenheit bringen. Noch keine 90 Sekunden nach Beginn stand beim zweiten Angriff der Schultersieg des Greizers fest. (19:3) Nach dem Kampf gegen Tom Zymara ärgerte sich Tom Linke (86 kg/greco): „Jetzt habe ich doch noch in dieser Saison eine Wertung im Bodenkampf abgegeben.“ Sie sollte – schon in der 2.Minute erzielt – kampfentscheidend sein. Der Endspurt des Greizers brachte keine Resultatsverbesserung mehr. (19:4) Karan Mosebach überraschte Toni Stade (75 kg/greco) mit einem Angriff sofort nach dem Anpfiff und übernahm die Führung, die er in der zweiten Runde auf 5:0 ausbauen konnte. (19:6) In den letzten beiden Jahren hat Daniel Sartakov (75 kg/frei) sich qualitativ stark verbessert. Wie im Vorkampf hatte er den routinierten, früher für thüringische Vereine kämpfenden Gagik Egiasarian im Griff. Nach verhaltenem Beginn kam er durch blitzschnelle Beinangriffe zu einem nie gefährdeten 8:1 Erfolg. Die Greizer besiegten den alten Rivalen aus der Messestadt ähnlich hoch wie im Vorkampf – damals hieß es 20:4 – auch auf fremder Matte mit 21:6. Damit festigten sie ihren zweiten Tabellenplatz vor den Verfolgern Lübtheen und Thalheim. Am Wochenende steht das Thüringenderby in Artern auf dem Programm.

Auch das MDR-Fernsehen berichtet über den Ringkampfsport in Greiz. Im Bericht des aus Greiz stammenden Reporters Lothar Helbig geht es am Montag um 19 Uhr im Thüringen-Journal um Nachwuchsarbeit und Integration.

Erhard Schmelzer @06.12.2015

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer