Neustadtrundgang mit dem Greizer BürgermeisterStadtplaner Dieter Obenauf (r.) gibt Informationen zum Thema "Wohnstandort Innenstadt".

GREIZ. Über zwanzig Interessierte folgten am Donnerstagabend der Einladung des Vereins Greizer Neustadt, gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt, Gerd Grüner (SPD) eine Neustadtbegehung durchzuführen. Im Fokus der Betrachtungen standen diesmal drei Objekte, die der Vereinsvorsitzende Steffen Dinkler vorstellte: die Gebäude Breitscheidstraße 38, 41 und 65.
Das Projekt Wohnstandort Innenstadt beinhaltet die Idee, leer stehenden Häusern oder brachliegenden Grundstücksflächen wieder neues Leben einzuhauchen und diese Problemstandorte einer langfristigen Nutzung zuzuführen. Wir sind momentan in der ersten Arbeitsphase, wie Steffen Dinkler im Namen von zwölf Greizer Architekten und Ingenieure sagt, die sich an diesem Projekt beteiligen. Erste Überlegungen, die Möglichkeiten einer Lösung aufzeigen, seien bereits entstanden.

Wie Stadtplaner Dieter Obenauf informierte, habe die Greizer Neustadt seit zehn Jahren eine stabile Einwohnerzahl aufzuweisen, während die Altstadt einen Leerstand von 30 Prozent berge; das seien alarmierende Werte. Nun wolle man diese Situation nicht weiter dem Zufall überlassen, sondern dem mehrjährigen Leerstand, der durch verschiedene Einflüsse keine lineare Entwicklung nimmt, entgegenwirken. Dieter Obenauf bezeichnete es zudem als Marketingaufgabe, Kaufinteressierte zu aktivieren.

Damit sich die Interessierten der Neustadtbegehung auch ein praktisches Bild von den Ausführungen der Experten machen konnten, stand die Besichtigung der drei Objekte ebenfalls auf dem Programm.
Das Gebäude Breitscheidstraße 41 beispielsweise wurde im Jahr 1878 gebaut und erfuhr zahlreiche Umbauten, die zum Teil dem Haus nicht gut taten, aber es bewohnbar gehalten haben, wie Dieter Obenauf sagte. Als Villa Stadtleben, die aus früheren Tagen noch einige schmucke Detail und interessante Ausstattungsmerkmale, wie Bleiglasfenster, Parkettböden, Stukkaturen und Schwingtüren in den Wohnungen aufweisen kann, könne man sich im Erdgeschoss eine Nutzung als Sozialstation, für eine Tagesmutter oder Arztpraxis vorstellen, wie Steffen Dinkler vorschlug. Im 1. Obergeschoss wäre die Nutzung als Büro ideal; die 150 Quadratmeter große Frei-und Grünfläche sei ebenfalls in die Planung einbezogen. Es ist wichtig, den Verfall zu stoppen, wie auch Bürgermeister Gerd Grüner unterstrich. Das Gebäude befindet sich derzeit im Bestand der Greizer Freizeit-und Dienstleistungs GmbH – GFD.

Antje-Gesine Marsch @16.05.2013