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Neue Kulturfreiwillige im Greizer Sommerpalais begrüßt

Neue Kulturfreiwillige im Greizer Sommerpalais begrüßt

Esther Garabot Meier (M.) ist die neue Kulturfreiwillige im Sozialen Jahr des Sommerpalais Greiz. Links im Bild die Direktorin des Hauses, Eva-Maria von Mariassy, rechts Schlossverwalterin und Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit, Pia Büttner.

Esther Garabot Meier möchte sich über ihren Berufswunsch eindeutig Klarheit verschaffen
GREIZ. Auf der Suche nach einer Stelle als Freiwillige im sozialen Jahr fiel Esther Garabot Meier im Juni dieses Jahres via Internet die Stelle als Kulturfreiwillige im Sommerpalais ins Auge. „Eher versehentlich“, wie die junge Frau lächelnd zugab. Sie bewarb sich, wurde angenommen und ist nun seit 1. September offiziell als Kulturfreiwillige tätig. Geboren und aufgewachsen in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik kam sie mit vierzehn Jahren nach Niedersachsen, wo sie in diesem Jahr ihr Abitur ablegte. Esther spricht neben der deutschen Sprache auch spanisch und englisch. Das Jahr möchte sie nutzen, um sich über ihren Berufswunsch eindeutig Klarheit zu verschaffen. Der „Reiz der Bibliothek“ des Hauses habe sie bereits eingefangen; das Museum findet sie „sehr interessant“, so Esther, die sich auf die „spannende Zeit“ in ihrer Wahlheimat Greiz für ein Jahr freut. „Die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen – LKJ – gibt ein strenges Programm vor“, wie Eva-Maria von Mariassy, die Direktorin des Sommerpalais aus Erfahrung weiß. Neben dem Besuch von vier Seminaren stehen auch eigenständige Projekte auf der Agenda. „Ich werde eine Ausstellung zum Thema ‚Don Quijote von der Mancha‘ von Miguel de Cervantes erarbeiten“, so Esther Garabot Meier, die als kleines Mädchen bereits die Kinderfassung des berühmten Bandes las. „Damals fand ich die Handlung ziemlich witzig, heute mit Abstand doch eher tragisch“, gibt die Achtzehnjährige zu. In die Exposition werden interessante Elemente französischer, englischer und deutschen Fassungen einfließen. „Ein spanisches Exemplar besitzen wir leider im Hause nicht; das werden wir uns ausleihen“, kündigt Frau von Mariassy an. „Das Werk, Anfang des 17. Jahrhunderts geschrieben, wurde ständig aktualisiert – die Bebilderungen sind ein Zeugnis der Kunstgeschichte.“ Das Buch aus Esthers Kindheit wird als Leihgabe und Exponat ebenfalls Einzug in die Ausstellung halten.
Die Kulturfreiwillige ist bereits die siebte, die ihr soziales Jahr im Sommerpalais leistet. „Alle unsere jungen Abiturientinnen haben ihren Berufswunsch nach diesem Jahr manifestiert“, deutet Eva-Maria von Mariassy auf die Wichtigkeit hin, sich abzunabeln und zugleich in den persönlichen Entscheidungen zu reifen. Besonders stolz zeigt sich die Direktorin, dass alle bisherigen „Freiwilligen“ noch immer in Kontakt mit dem Hause stehen. „Als vor zwei Jahren das Hochwasser im Fürstlich Greizer Park wütete, waren sie sogar persönlich zur Stelle, um zu helfen.“ Dass die Trauben im Sommerpalais hoch hängen, weiß Esther Garabot Meier. Schließlich wurden bislang drei Projekte von Kulturfreiwilligen mit dem „tatort-kultur“-Preis der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen geehrt.

Antje-Gesine Marsch @28.09.2015

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