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„Tatort Kultur“- Preisverleihung im Greizer Sommerpalais

Carolin Senf erarbeitete Projekt „Ich zeichne im Schloss“

"Tatort Kultur"- Preisverleihung im Greizer Sommerpalais
v.l.n.r. Dr. Michael Grisko, Carolin Senf, Karolin Jungfer und Eva-Maria von Mariassy.
GREIZ. Das glückliche Händchen bei der Auswahl von jungen Leuten, die ihr freiwilliges soziales Jahr – Kultur – im Sommerpalais leisten, hat sich auch diesmal bewährt: Nach Franziska Kellermann und Larissa Kraft in den Vorjahren wurde am Montagvormittag Carolin Senf mit dem “tatort-kultur”-Preis der Kulturstiftung Hessen-Thüringen geehrt. Mit dem Projekt „Ich zeichne im Schloss“ konnte sie die Jury überzeugen. Die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V. lobte gemeinsam mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen zum fünften Mal diesen Preis für Freiwillige im FSJ Kultur aus.
Dr. Michael Grisko als Stiftungsvertreter und Karolin Jungfer, Projektkoordinatorin Freiwilligendienste Kultur und Bildung nahmen im Festsaal des Sommerpalais im Beisein von Direktorin Eva-Maria von Mariassy und Schlossverwalterin Pia Büttner die Auszeichnung vor. Die Jury habe befunden, dass der Preis in hervorragender Weise die Fähigkeiten der Freiwilligen mit einem innovativen Ansatz zusammenbringe, wie Dr. Grisko ausführte. Achtzehn Einrichtungen nahmen in diesem Jahr teil – sieben Preise wurden vergeben, wobei nach seiner Meinung die Messlatte in puncto qualitativer Ausführung wieder recht hoch hing. „Das Wichtigste ist – wir wollen den Jugendlichen auf Augenhöhe begegnen“, unterstrich Dr. Grisko. „In diesem Jahr wurden vor allem Projekte gefördert, die einen individuellen Blick der Freiwilligen auf die jeweilige Einsatzstelle offenbaren“, ergänzte Karolin Jungfer. Das Preisgeld in Höhe von je 500 Euro werde punktuell für die Umsetzung verwendet. Das von Carolin Senf erarbeitete Projekt wendet sich an Schüler der 3. und 4. Klassen im Umkreis von Greiz. „Ich möchte den Kindern das Porträtzeichnen nahebringen und in die Proportionslehre einführen“, umreißt Carolin Senf das künstlerische Anliegen. Im Sommer wird sie sich an einem Vormittag mit den Grundschülern zu einem Workshop treffen. Das „Lernen an einem anderen, besonderen Ort“ findet nicht auf Stühlen, sondern Sitzmatten mitten im Palais statt. Carolin Senf wird Arbeitsblätter vorbereiten und den Kindern das Leben und Wirken der englischen Prinzessin Elizabeth und späteren Landgräfin von Hessen-Homburg nahe bringen. Die Sammlung, die durch Erbschaft an Nichte Fürstin Caroline Reuß Ältere Linie im Jahr 1848 nach Greiz gelangte, bildete den Grundstock der heutigen Staatlichen Bücher-und Kupferstichsammlung im Sommerpalais. „Wir werden zum Thema Elizabeth kleine Illustrationen fertigen, in dessen Folge ein Museumsführer für Kinder entstehen soll, der im Palais kostenlos ausliegen wird“, kündigt Carolin Senf an. Als „schönes Nebenprodukt“ entsteht zudem ein Ausmalheft. Sommerpalais-Direktorin Eva-Maria von Mariassy, die der 19-jährigen Geraerin nicht nur beste Französisch-, Spanisch-und EDV-Kenntnisse bescheinigte, lobte zudem, dass die junge Frau mit ihrer „leisen Art und Ausstrahlung“ das Museums-Team stark bereichert. „Sie ist ein echter Gewinn.“ Nach der mehrmonatigen Beobachtungszeit, habe sie bemerkt, dass in Caroline „etwas aufbricht“ – sie habe zu jedem Zeitpunkt gewusst, dass Carolin Senf ihre individuellen Interessen mit denen des Museums zusammenbringen würde. Das bestätigte auch Karolin Jungfer: „Die Hingabe zum Zeichnen ist für Carolin eine echte Herzensangelegenheit.“
Im Anschluss führte Carolin Senf in die Ausstellung „Trouvaillen“ im Chinesischen Zimmer, in der sie Fundstücke aus Büchern des 17. bis 20. Jahrhunderts offeriert. Dazu wird im Thüringen-Journal des MDR-Fernsehen am morgigen Donnerstag ein Betrag gesendet. „Wir sind sehr stolz auf Carolin“, so Frau von Mariassy.
Antje-Gesine Marsch @15.04.2015

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