Mineralienbörse in der Greizer VogtlandhalleStephan Quosdorf von der Hohenleubener Edelsteinschleiferei präsentiert seine Schätze.

Steinreich
Mineralien-und Schmuckbörse in Greizer Vogtlandhalle zog trotz tropischer Außentemperaturen etwa 250 Besucher an

GREIZ. Steinreich zu sein, bedeutet wohl für jeden Menschen etwas anderes. Ursula Brauer hat da auch eine ganz eigene Sicht der Dinge: Sie sammelt seit Kindheitstagen Mineralien, Fossilien und Edelsteine. Am Sonntag lud die Greizerin zum zweiten Mal in die Vogtlandhalle zur Mineralien-und Schmuckbörse ein. Aussteller aus dem Vogtland, aus ganz Thüringen und sogar Marburg hatten ihre Stände aufgebaut und präsentierten ihre Schätze. Es ist keine reine Mineralienbörse, wie Frau Brauer erklärt. Auch edlen Schmuck anzubieten erweitere das Gästespektrum. Viele Leute sind auf Unikatsuche und kommen gezielt auf Börsen, wie sie weiß. Ursula Brauer, die aus dem Hobby ihrer Kindheit einen Beruf machte seit 1997 betreibt sie in der Bruno-Bergner-Straße das Geschäft Der edle Stein – nennt eine eigene Mineraliensammlung ihr Eigen, die sie immer weiter ausbaut. Mittlerweile ist schon Enkel Enrico mit dabei, wenn die Sammlerin Steinbrüche ansteuert, wie sie lachend sagt. Allerdings sei die Sammelmöglichkeit in der Neuzeit viel begrenzter als früher. Es empfiehlt sich, im Vorfeld eine Genehmigung einzuholen, so Ursula Brauer, die sich wahrlich nicht als Jäger sieht. Wie die gelernte Chemielaborantin unterstreicht, habe die Mineralogie in Greiz eine lange Tradition und erinnerte an Leander Macht (1861-1941) und Dr. Ernst Martin (1890-1968), die mit ihren Forschungen dazu beitrugen, die Geologie des Kreises Greiz zu ergründen.      
Später organisierten sich die Mineralogen im Kulturbund der DDR; nach der Wende sei über zwanzig Jahre nichts mehr passiert, schätzt Ursula Brauer ein. Dass allerdings das Interesse an der Mineralogie noch vorhanden ist und das nicht nur unter Esotherikern – spürt sie und organisiert als Einzelkämpferin diese Börse. Anregung und Inspiration holt sich die umtriebige Händlerin beispielsweise auf der Messe in München. Gezeigt werden hier in Greiz vor allem Teile alter Sammlungen, wie sie erklärt. Einer der Aussteller ist Stephan Quosdorf, der in Hohenleuben eine Edelsteinschleiferei betreibt. In Greiz präsentierte er einen Teil seiner Mineralien, Achate, Fossilien und vor allem Schmuck aus eigener Fertigung. Schleifen, polieren und Löcher bohren steht dabei auf seiner Werkstattliste ganz oben. Zwei Tonnen Rohmaterial lagern auf seinem Grundstück, um zu edlem Schmuck verarbeitet zu werden. Der Stein muss ausgefallen sein, befindet der Fachmann, der sich für seine Kunden, vor allem am Wochenende, viel Zeit nimmt. Mundpropaganda zufriedener Kunden hält Stephan Quosdorf für das wichtigste. Oft seien durch Beratungen in seinem Atelier schon enge Freundschaften entstanden. Mit der Resonanz auf die Börse zeigten sich Quosdorf und seine Partnerin Doris Kreutz zufrieden. Ein positives Resümee zog am Abend auch Ursula Brauer, die mit einem Blick in die Zukunft bereits auf die 3. Mineralien-und Schmuckbörse im nächsten Jahr schaut.

Antje-Gesine Marsch @19.08.2011

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