Mahnwache auf dem Greizer Markt70 Demontranten bekundeten ihre Solidarität mit den Greizer Asylbewerbern. Ein brennendes Herz als Symbol für Solidarität.

GREIZ. Auch an diesem Freitag fanden sich etwa 70 Menschen auf dem Markt ein, um ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Asylbewerbern zu bekunden. Angemeldet wurde die Versammlung von Stadtrat Holger Steiniger (Die Linke), der auch Vertreter der Fraktionen der SPD, CDU und IWA begrüßte. Am Marktbrunnen wurde auch an diesem Freitag auf dem Pflaster ein Herz aus brennenden Teelichtern gebildet.

Wie zuwider ihm das „Parteiengezänk“ ist, sprach der Greizer Siegfried Amler aus. „Ich bin erschüttert über diese Ebene“. Holger Steiniger zeigte sich in Hinblick auf den offenen Brief erleichtert, dass Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) endlich ihre Sprachlosigkeit verloren habe – doch seien in diesem Schreiben eine Reihe „kontraproduktiver Sachen“ enthalten. Nie habe er die Asylbewerber-Problematik aus parteipolitischer Sicht betrachtet, unterstrich der Fraktionsvorsitzende. Er sei „zum Teil traurig“, könne aber auch vieles unterschreiben, was der Brief beinhalte. Jeden Freitag würden sich „aufrechte Greizer über alle Parteigrenzen hinweg“ versammeln, unterstrich er noch einmal. Wie Holger Steiniger informierte, würde die sogenannte „Bürgerinitiative gegen ein Asylheim auf dem Greizer Zaschberg“ am 23. November zu einer großen Demonstration aufrufen, zu der ganz Mitteldeutschland mobilisiert würde. Bis dahin würden sich die Solidarität bekundenden Bürger zwar wöchentlich im Aktionsbündnis zusammenfinden, aber keine Mahnwache oder Demo anmelden, so Steiniger.

Dem widersprach Heike Cienskowski energisch: „Wir stehen schließlich nicht zum Selbstzweck hier, sondern zeigen Solidarität mit den Asylbewerbern.“ Es sei das „persönliche Gefühl“, was sie bewege, zur Mahnwache zu kommen – nicht, um den Rechten Paroli zu bieten: „Solidarität sind wir unseren Mitmenschen einfach schuldig!“

Antje-Gesine Marsch @25.10.2013