Erste Mitralklappenanuloplastie (Mitral Contour System) erfolgreich durchgeführtQuelle: KKH Greiz, Team des Herzkathederlabors sowie der EKG-Abteilung

Erste Mitralklappenanuloplastie (Mitral Contour System) erfolgreich durchgeführt

GREIZ. In den letzten fünfzehn Jahren wurden große Fortschritte im Bereich der Herzklappenoperationen erzielt. Das heißt, große Schnitte oder die Eröffnung des Brustkorbs sind nicht mehr zwingend nötig. Minimalinvasive Eingriffe zur Verbesserung einer Klappenundichtigkeit werden an der Mitralklappe immer häufiger praktiziert. So nun auch am Kreiskrankenhaus Greiz das Verfahren der Mitralklappenanuloplastie, welche im März erfolgreich bei einem jungen, schwer herzkranken Mann durchgeführt wurde. Viele Eingriffe und Voruntersuchungen wurden bereits in den letzten Jahren hier im KKH Greiz durchgeführt.
Die Ärzte hatten bei ihm eine Undichtigkeit der Mitralklappe festgestellt, die mit Atemnot und Wassereinlagerungen einhergeht.
„Wir besprachen diesen Fall mit dem Herzteam des Uni-Klinikums Jena und entschlossen uns gemeinsam zur interventionellen Anuloplastie“, erklärt der Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des Greizer Krankenhauses, Norbert Hiemann.
Die Mitralklappe liegt im Herzen zwischen linker Vorkammer und linker Hauptkammer.
Wie alle Herzklappen funktioniert sie wie ein Ventil und steuert die Fließrichtung des Blutstroms. Im Falle einer Undichtigkeit der Mitralklappe gelangt bei jedem Herzschlag Blut zurück in den linken Herzvorhof und staut sich dann zurück bis in die Lunge. Die Folgen sind schwere Atemnot sowie eine allgemeine Leistungsschwäche. „Bei einer hochgradigen Undichtigkeit der Mitralklappe sollte die defekte Klappe in aller Regel repariert oder ersetzt werden.
Ist jedoch das Risiko für einen chirurgischen Eingriff zu hoch, kann die undichte Klappe auch über Katheterverfahren repariert werden“, so Chefarzt Hiemann.
„Die Mitralklappenanuloplastie hilft, die Funktion der Herzklappe und des Herzens deutlich zu verbessern und dadurch die Symptome dieser Erkrankung, wie Atemnot, Abgeschlagenheit, Herzrhythmusstörungen und Schwellungen der Beine zu reduzieren und damit die Lebensqualität zu verbessern und das Leben zu verlängern.“
Der junge Mann konnte nach fünf Tagen die Klinik verlassen; die Klappenundichtigkeit wurde optimal reduziert. „Die ersten Nachkontrollen führen wir nun in unserem Hause durch“, so Hiemann.