Reitanlage Pagel und PSV Sorge-Settendorf e.V. starteten mit Weiterbildungsveranstaltung in neue Wettkampf- und Ausbildungssaison
Sorge-Settendorf. Hoher Besuch auf der Reitanlage von Ralf Pagel am vergangenen Freitagabend. Hatten doch die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. ( FN ) mit Sitz in Warendorf und der Thüringer Reit- und Fahrverband e.V. zu einer Lehrveranstaltung zum Thema Feines Reiten – auf sicherem Fundament eingeladen. Es war schon erstaunlich, welchen Besucheransturm und welche Resonanz diese Veranstaltung erlebte. Waren doch knapp 100 begeisterte Pferdesportler und Pferdeliebhaber aus ganz Thüringen, aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern dieser Einladung gefolgt und verfolgten gespannt sowie mit großer Aufmerksamkeit den Ausführungen und praktischen Hinweisen von Christoph Hess, FN-Ausbildungsbotschafter, und Ralf Pagel, Springausschussvorsitzender des Thüringer Reit- und Fahrverband e.V. Die Körpersprache vom Pferd erkennen und mit der eigenen Körpersprache in Übereinstimmung bringen, Körperhaltung und Körperspannung für feines Reiten und sicheres Dirigieren des Pferdes nutzen, Hilfegeben, in das Zusammenwirken von Pferd und Reiter richtig einordnen und deren Wirkung verstehen, die Harmonie zwischen Mensch und Pferd herstellen – eine Unzahl von Faktoren, die das sportliche Reiten mit dem Ziel der Ausbildung eines gehorsamen und gesunden Pferdes bestimmen.
Welchen Stellenwert dieser Veranstaltung auf der Reitanlage Pagel in Sorge-Settendorf beigemessen wurde ist auch daran abzulesen, dass derartige Veranstaltungen durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., deren Präsident Breido Graf zu Rantzau ist, im Regelfall an die Landesgestüte der einzelnen Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland vergeben werden, für Thüringen, aber diese hier stattfand. Selbst Nadja Wurschitz, die Geschäftsführerin des TRFV und Dr. Anne Liebetrau, verantwortlich für das Thüringer Zuchtbuch, ließen es sich nicht nehmen, dieser hochinteressanten und sehr lehrreichen Veranstaltung für die Pferdesportfreunde beizuwohnen. Lehrreich und interessant auch insofern, dass die anwesenden Teilnehmer ihre Fragen direkt an die Dozenten stellen konnten – und das waren nicht wenige – und diese vor Ort und am lebenden Beispiel sofort beantwortet bekamen, also unmittelbare Lösungen und Handreichungen für ihre eigenen Probleme aufgezeigt bekamen. Deutlich wurde der ganzheitliche Ansatz und das harmonische Miteinander in der Ausbildung von Pferd und Reiter aufgezeigt – so Christoph Hess, der sich dabei auf die Neuauflage der Richtlinie zur Grundausbildung von Reiter und Pferd, den Grundprinzipien der klassischen Reitlehre bezog und deren Weiterentwicklung in den Mittelpunkt dieser Veranstaltung stellte.
Das Gedankengut dieser Richtlinie vor Ort „rüberzubringen, das war sein Ziel. Ein Paradebeispiel per exellence von theoretischer Weiterbildung und praktischer Anwendung sowie Umsetzung im Zusammenwirken von Pferd und Reiter. Das war insbesondere für die anwesenden Trainer der Reitsportvereine sowie Gestüte von großer Bedeutung, wurde ihnen doch der Besuch dieser Veranstaltung als Weiterbildung für die jeweilige Trainerlizenz bestätigt. Selbst die anwesenden Turnierrichter verfolgten mit großer Aufmerksamkeit die Ausführungen der beiden Dozenten Christoph Hess und Ralf Pagel, standen doch auch für ihre Tätigkeit im Wettkampfgeschehen neue Gesichtspunkte auf der Tagesordnung, die es gilt in den kommenden Turnieren beim Dressur- und Springreiten sowie im Gespannfahren zu beachten und umzusetzen. Ein rühriger Verein, der PSV Sorge-Settendorf e.V., der auch in Warendorf, dem Mekka des Deutschen Pferdesports, eine hohe Wertschätzung genießt. Deshalb auch wird Eva Bitter, mehrfacher Deutscher Meister im Springreiten, einen Springreitlehrgang vom 16. bis 17. März 2013 auf der Reitanlage Pagel in Sorge-Settendorf abhalten. Doch Höhepunkt dieses Wettkampfjahres wird das 12. Nationale Springturnier vom 6. bis 9. Juni 2013 auf der Reitanlage Pagel sein, das Springprüfungen bis zur Klasse S** erleben wird.
Interessant auch, dass sich viele Pferdesportfreunde der Initiative der Pferdesportverbände und des Aktionsbündnisses gegen die Pferdesteuer Nein zur Pferdesteuer mit ihrer Unterschrift auf den Petitionslisten an den Deutschen Städtetag und an den Deutschen Städte- und Gemeindebund anschlossen. Wie wird im zentralen Aufruf dazu festgestellt: Wir wollen viele Tausende Reiter und Pferdefreunde in dieser Petition mobilisieren. Denn wir alle wissen, wie ungerecht diese Pferdesteuer ist und welch gravierende Auswirkungen sie auf unseren Sport, auf die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen in unseren Vereinen und Betrieben und auf die Zucht und Haltung von Pferden und Ponys hätte. Eine Petition, der sich die Pferdesportfreunde der Region mit ihrer Unterschrift auf den Petitionslisten, die in der Reit- und Fahrsportvereinen sowie den Gestüten der Region ausliegen, anschließen können.
Peter Reichardt @12.03.2013