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Gommlaer Waldwichtel realisierten interessantes Baumprojekt

Gommlaer Waldwichtel realisierten interessantes Baumprojekt

Försterin Doreen Safar (l.) ist mit den Waldwichteln nun ins Freie gegangen. Foto: Peter Reichardt

Kinder der Gommlaer Kita Waldwichtel stellen innerhalb eines Projektes sogar selbst Papier her

GOMMLA. Kindergarten „Waldwichtel“ – so der Name der Gommlaer Kindereinrichtung. Und der Name ist wohl auch Programm für die Erziehungsarbeit. Ob nun die Beschäftigung mit dem Wald, seinen Tieren und Pflanzen, der Bedeutung des Waldes für Klima und Wasserhaushalt und viele anderen Themen rund um den Wald – alles ist für die Kleinen hochinteressant und wird von ihnen praktisch erprobt.

Liegt doch der Wald direkt hinter der Haustür der Kindereinrichtung. Ihr neuestes Projekt, das die Kinder mit den Erzieherinnen gemeinsam zur Zeit bearbeiten, befasst sich mit dem Thema „Vom Baum zum Papier“. Dabei haben die Kleinen mit Bärbel Ruder, der Revierförsterin im Waldrevier Gommla, in einer Exkursion den Wald und seine Lebensdauer erkundet und mussten dabei feststellen, welch lange Zeit ein Baum braucht, um zu wachsen, bis er wirtschaftlich verwertet werden kann. Ein Gedanke, der bei den Kindern den Waldbeschützereffekt auslöste. Noch dazu, da bei der Verarbeitung eines Baumes zu Papier nicht nur ein großer Teil des Rohstoffes Holz als Abfall anfällt, sondern auch noch immense Mengen an Wasser verbraucht werden, um Papier daraus zu erzeugen. Klar, dass die Kinder bei dieser Exkursion auch ihren Baum, eine Tanne, im Gommlaer Waldrevier gepflanzt haben sowie das Wachsen und Gedeihen ihres Baumes weiter beobachten.

Der zweite Teil dieses Projektes beschäftigte die Kinder in den letzten Tagen mit der Papierherstellung. Doreen Safar aus Neuärgerniß war nach Gommla in den Kindergarten „Waldwichtel“ gekommen, um mit den Kindern darüber zu sprechen und natürlich auch die Papierherstellung praktisch zu erproben. Dass Papier ein Kommunikationsmittel ist und die Gesellschaft ohne dieses nicht auskommt, ist eine Erkenntnis, die den Kleinen einging. Doch Papier herstellen aus Altpapier, also Haushaltsabfälle trennen und recyclen, das war doch neu für die Kinder.

Frau Safar erklärte sehr anschaulich den Kindern das Recyclingsystem, die mit viel Begeisterung dabei waren, in welche Tonne welche Abfälle gehören. Doch zurück zum Altpapier und der Papierherstellung. Altpapier einweichen und in Faserstoff auflösen – das war eine Matscherei, wobei die Kinder begriffen, welche Wassermengen für die Papierherstellung benötigt werden. Doch dann musste der Schöpfrahmen mit dem Sieb in Aktion treten und jedes Kind konnte seinen eigenen Papierbogen schöpfen.

Interessant, wie so ein Bogen entsteht und wie man ihn weiter zu bearbeiten hat. Da musste mit einem Schwamm dem Papierbrei weiter Wasser entzogen werden. Dann musste er vorsichtig auf ein Handtuch gestürzt und mit einem weiteren Tuch abgedeckt werden. Und dann wurde Muttis Nudelholz gebraucht, um weiter Wasser aus dem Papierbogen zu drücken. Am Schluss wurde dann der Papierbogen in der Sonne getrocknet, nicht ohne vorher im nassen Zustand noch mit Blüten und Ornamenten verziert zu werden.

Toll, was da aus alten Zeitungen entstanden war! Ein lehrreicher Vormittag für die Kleinen, der bei ihnen die Gedanken zur Nachhaltigkeit und Recycling, also Wiederverwertung, weckte und sicher manche Eltern erstaunt aufblicken ließ, als die Kleinen zu Hause darüber berichteten.

Ein weiterer Anstoß zum umweltbewussten Denken, zur Umwelterziehung im Allgemeinen.

Da ja Papier auch ein Kommunikationsmittel ( Zeitungen, Bücher usw. ) ist, werden die Kinder des Gommlaer Kindergartens „Waldwichtel“ auch noch die Greizer Druckerei Tischendorf besuchen, um zu erleben, wie Papier bedruckt und damit zum Informationsmittel wird.

Ein anspruchsvolles Projekt – der Weg vom Baum zum Papier. Doch die Kinder sind mit Begeisterung dabei und entwickeln dabei Kenntnisse zu Nachhaltigkeit, dem Schutz von Umwelt sowie Natur und natürlich auch der Wiederverwertung von Sekundärrohstoffen.

Peter Reichardt @13.06.2016

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