Gommla: Gemeinsam gehandelt und gemeinsam gefeiertDie Gommlaer Maibaumkrone banden die Basteldamen der "Gommlaer Hutzenstub".

Gommlaer Bürger stellten gemeinsam ihren Maibaum auf und feierten in den Mai

GOMMLA. Gemütlich und heimelig war es am Nachmittag des 30. April und in der Walpurgisnacht an der Gommlaer Wendeschleife. Hatten doch der Ortsteilrat und die ortsansässigen Vereine zum
Maibaumstellen geladen und viele kamen. Man muss die Feste feiern wie sie fallen, so die Gommlaer Einwohner und ihre Gäste, die bis in die späte Nacht feierten und dabei den aufgestellten
Maibaum bewachten. Doch begonnen hat das schon am Sonntag vor Walpurgis, als sich die Basteldamen der „Gommlaer Hutzenstub“ in den Räumen der FFW Gommla trafen, um die drei Kränze für die Gommlaer Maibaumkrone zu binden. Unterstützt vom Forstrevier Gommla mit dem Ehepaar Ruder, das das Bindegrün für die Kränze zur Verfügung stellte.
Das schon Ausdruck des Zusammengehörigkeitsgefühls der Gommlaer, das mit dem weisen Spruch unserer Altvorderen am Gommlaer Maibaum:
„Nach altem Brauch und Sitte
steht in des Dorfes Mitte der Baum
von Jung und Alt erstellt
damit das Dorf zusammen hält“
herauf beschworen wird. Doch nicht nur die Damen der „Gommlaer Hutzenstub“ wurden beim Maibaumstellen aktiv. Waren es doch die Kameraden der FFW Gommla, die den Maibaum aus seinem Versteck am Nachmittag des 30. April holten und zum Ort des Geschehens, der Gommlaer Wendeschleife, mit einigem „Hallo“ brachten. Mit viel „Hauruck“ und „Zugleich“ waren es dann die Gommlaer Burschen, die Kameraden der FFW Gommla, der Ortsteilrat mit dem Ortsteilbürgermeister Harry Reinhold an der Spitze, die Mitglieder des ASV Gommla 1882, die des Gommlaer Feuerwehrvereins und weitere Gommlaer Einwohner, die mit Kraft und Zuversicht, mit langen Holzstangen, den wunderschön geschmückten Maibaum aufstellten.
Ob man, wie in Bernsgrün, zwei Maibäume im Ort braucht, davon halten die Gommlaer nichts und auch in der Brauchtumspflege des Vogtlandes ist dazu nichts überliefert. Eine wahre Pracht und ein
Schmuckstück für Gommla, der Maibaum an der Wendeschleife, der mit seiner Maibaumkrone sowie den vielen bunten im Winde flatternden Bändern und Schleifen vom Wonnemonat Mai, dem
Erwachen und Werden der Natur kündet.
Apropos Maibaumkrone! Der Gommlaer Maibaum hat eine Besonderheit in der Greizer Region. Wird ihm doch, neben der frischen Birke mit den vielen bunten Bändern, eine Krone, bestehend aus
drei Kränzen, aufgesetzt, ehe er in die Senkrechte gehievt wird. Und das schon seit Jahrzehnten!
Ein Blickfang, der weit über die Grenzen des Greizer Ortsteiles am Eingang zur Stadt hinaus zu sehen ist und vom Zusammengehörigkeitsgefühl, vom gemeinsamen Handeln der Gommlaer
Bürger für ihren Ortsteil, ihr Wohn- und Umfeld kündet.
Natürlich brannte am Abend auch das traditionelle Walpurgisfeuer, das der Sage nach Unheil und Schaden vom Ort und seinen Bürgern abwenden soll. Hier sei nur an Goethe und seinen Hexensabbath im „Faust“ erinnert.
Da wurde es heimelig und richtig kuschelig an der Gommlaer Wendeschleife, bis weit in die Nacht hinein wurde gefeiert und der Maibaum bewacht. Ein Maiauftakt, wie er bei den Gommlaer Bürgern seit vielen Jahrzehnten Tradition ist, man sich zusammen findet und gemeinsam feiert.
Dass die Gommlaer sich am ausgeschriebenen Wettbewerb des Greizer Bürgermeisters, Alexander Schulze, unter dem Titel „Wer hat den schönsten Maibaum in den Greizer Ortsteilen ?“
beteiligen, ist wohl ganz selbstverständlich.
Man darf auf das Ergebnis sehr gespannt sein.

Peter Reichardt @04.05.2019

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.