Frisch gezapft: Bier bleibt ein Lieblingsgetränk der Deutschen. Nicht nur im vergangenen Rekordsommer verzeichneten die Brauer solide Umsätze. Für die Beschäftigten in den Brauereien fordert die Gewerkschaft NGG jetzt mehr Geld. Foto (alle Rechte frei): NGGFrisch gezapft: Bier bleibt ein Lieblingsgetränk der Deutschen. Nicht nur im vergangenen Rekordsommer verzeichneten die Brauer solide Umsätze. Für die Beschäftigten in den Brauereien fordert die Gewerkschaft NGG jetzt mehr Geld. Foto (alle Rechte frei): NGG

Der Kreis Greiz trank letzte Jahr 100.000 Hektoliter Bier

Lust auf Hopfen und Malz: Im Landkreis Greiz wurden im vergangenen Jahr rund 100.000 Hektoliter Bier getrunken – ein großer Teil davon aus regionalen Brauereien. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) errechnet. Sie geht dabei von einem Pro-Kopf-Verbrauch von 101 Litern pro Jahr aus. „Bier ist nach wie vor ein Lieblingsgetränk in der Region. Die Brauer verzeichnen gute Umsätze – und das nicht nur wegen des Rekordsommers und der Fußball-WM. Davon sollen jetzt die Beschäftigten profitieren“, sagt der NGG-Verhandlungsführer Uwe Ledwig. Für die Mitarbeiter in den thüringischen Brauereien fordert die NGG in der anstehenden Tarifrunde die Angleichung der Löhne an das tarifliche Branchenniveau. „Wie das Reinheitsgebot zum Bier gehört, muss das Gleichheitsgebot bei den Löhnen für die Brauerei-Beschäftigten selbstverständlich sein. 170 bis 240 Euro Lohnunterschied zum Durchschnitt bundesweit sind 30 Jahre nach der Einheit nicht zu akzeptieren“, fordert die Gewerkschaft.

„Von großen Marken wie Hasseröder und Köstritzer bis hin zur Hausbrauerei vor Ort – die Betriebe machen solide Geschäfte“, betont der NGG-Landesvorsitzende Uwe Ledwig. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes setzte die Branche in Thüringen im vergangenen Jahr 2,7 Millionen Hektoliter Bier ab. „Hinzu kommt der wachsende Markt mit alkoholfreien Sorten, die in der Bilanz nicht enthalten sind“, erklärt Ledwig.

„Jetzt muss auch für die Mitarbeiter mehr drin sein. Sie klagen schon lange über eine steigende Arbeitsbelastung. Das hat auch mit dem Trend zu neuen Sorten und technischen Umstellungen zu tun“, so die NGG. Das Anforderungsniveau in den Brauereien steige seit Jahren. Im heißen Sommer hätten viele Beschäftigte Extra-Schichten geschoben. „Das muss sich dann auch am Monatsende bezahlt machen. Sonst wird es für Braumeister zunehmend schwerer, Azubis und Fachkräfte zu gewinnen“, sagt Ledwig.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft NGG und der Brauerei-Tarifgemeinschaft Sachsen-Thüringen starten am kommenden Donnerstag, den 1. August, in Dresden.