Eine bessere Bahnanbindung für Gera und Ostthüringen war am Dienstag (27. Februar) Thema des Geraer Bahnbündnisses gemeinsam mit Christian Lougear aus dem Thüringer Infrastrukturministerium. Beim ersten Treffen in diesem Jahr im Stadtmuseum standen die Vorhaben auf der Mitte-Deutschland-Verbindung und Strecke Gera-Leipzig im Fokus.
Die Gäste betonten, dass der Zeitplan für den Ausbau Richtung Erfurt nun unbedingt eingehalten werden muss, da die Menschen in der Region warten schon viel zu lange auf Verbesserungen. Elisabeth Kaiser, Sprecherin des Geraer Bündnisses und Mitglied des Bundestages/SPD dazu: „Um die ausgebaute Strecke 2030 in Betrieb nehmen zu können, ist es nötig, die Mittel für die Elektrifizierung durch den Bund weiterhin zu sichern. Es braucht außerdem zügig eine finale Vereinbarung zwischen Freistaat und Bund zur Finanzierung der Zweigleisigkeit“. Während der zehnmonatigen Vollsperrung 2027 ist zudem ein nutzerfreundliches Konzept für den Schienenersatzverkehr nötig, damit Reisende und Pendler nicht abspringen.
„In der Zwischenzeit besteht die Erwartung, Qualitätsverbesserungen auf der Verbindung nach Erfurt durchzusetzen. Dies gilt sowohl für die Modernisierung des Wagenmaterials für die IC-Verbindung ins Ruhrgebiet als auch für die notwendige Kapazitätserweiterung der Züge in die Landeshauptstadt“, so Andreas Schubert, Co-Sprecher des Bahnbündnisses und Mitglied des Landtages/DIE LINKE.
Auf der Strecke nach Leipzig ist die teilweise Erhöhung der Wagonkapazitäten seit Anfang Februar ein erster wichtiger Schritt. Damit überfüllte Züge vermieden werden, sind jedoch in weiteren Stoßzeiten mehr Sitzplatzangebote nötig.
„Der bis 2035 durch das Investitionsgesetz Kohleregionen geplante Ausbau der Strecke ist richtungsweisend. Um die Anbindung an die sächsische Metropole gerade für Pendler zu verbessern, ist aber für die gesamte Strecke ein halbstündlicher Takt sinnvoll“, gibt Elisabeth Kaiser zu bedenken.
Und weiter: „Die zusätzliche S-Bahn wie nach jetzigem Stand 20 Kilometer davor in Zeitz enden zu lassen, würde viel Potential für nachhaltige Mobilität verspielen.“
Für die kommenden Jahre muss der Einsatz von Akku-betriebenen Zügen geprüft werden, auch damit später bspw. eine umsteigefreie Weiterfahrt Richtung Weida möglich ist. All das wurde dem Thüringer Verkehrsministerium mit auf den Weg gegeben, um sich Mitte des Jahres erneut auszutauschen. Dann auch mit der Deutschen Bahn und weiteren Beteiligten.