Interessengemeinschaft für Wirtschaft und Arbeit nominiert Kandidaten für den Stadtrat GreizDie Kandidaten der IWA Greiz, die zur Kommunalwahl 2014 antreten. vl. Silvio Kanis, Petra Pampel, Matthias Hohmuth, Ricarda Gebauer, Detlef Zietan, Jens Geißler, Gunter Stöhrl, Jörg Federer, Sven Reucker und Jan Popp Foto: Expressdesign Foto: Expressdesign

Interessengemeinschaft für Wirtschaft und Arbeit nominiert Kandidaten für den Stadtrat Greiz

GREIZ. Etwa 50 Mitglieder der Interessengemeinschaft für Wirtschaft und Arbeit (IWA) und Sympathisanten trafen sich am Montagabend zur Kandidatenwahl für den Greizer Stadtrat, den Kreistag des Landkreises Greiz, sowie die Gemeinderäte Mohlsdorf-Teichwolframsdorf und Langenwetzendorf in der Bar „El Cabana“. Dreißig Namen waren auf der Bewerberliste für den Stadtrat Greiz zu finden. Neben den derzeit im Stadtrat vertretenen Kandidaten – lediglich Günter Seidel tritt nicht mehr an – findet man auch eine Reihe neuer Namen, etwa Diana Zschiegner, die Inhaberin des Cafés „Schwarzer Engel“ auf Platz 10.

Bevor die 26 Wahlberechtigten ihre Stimme für die Stadtratskandidaten abgaben, hatte der IWA-Fraktionsvorsitzende im Greizer Stadtrat, Jens Geißler, auf den nahenden Wahlkampf, „der ein Themenwahlkampf sein wird“ eingestimmt. Er ließ keinen Zweifel daran, dass es mit den „derzeit Regierenden“ keine Zusammenarbeit geben könne und dass ein „katastrophaler Abwärtstrend“ erkennbar sei, der mit der jetzigen Politik im Stadtrat nicht aufzuhalten ist. Ein Wahlprogramm wurde an diesem Abend nicht offeriert, stattdessen nannte Jens Geißler einige Schwerpunkte, die man auf der Agenda für die Zukunft ganz oben postiert hat. So etwa die Aufhebung der „20er Zone“ in der Innenstadt, erweiterte Kurzzeitplätze gegenüber der Post, der Thomasstraße, dem von-Westernhagen-Platz und dem Marktplatz oder den Bau eines Parkhauses auf dem Krankenhausgelände. In puncto Tourismus und Kultur monierte Geißler, dass schon die „alten Reußen wussten, wie man das Schloss erreicht.“ Der IWA-Vorschlag würde beinhalten, den alten Aufstieg zum Schloss von der Parkgasse her und den vorderen Schlossberg zur Stadt hinunter als Einbahnstraße zu deklarieren und so gefahrlos befahrbar zu machen. Desweiteren schlug er vor, die Stelle eines Kulturmanagers zu schaffen, der nicht nur die Vogtlandhalle Greiz, sondern alle kulturellen Einrichtungen, inklusive der Museen betreut. Auch das Thema „Zweifelderhalle“ in Aubachtal, die nach Meinung der IWA-Fraktion im Überflutungsgebiet errichtet wird, kam auf den Tisch. Ein Millionenobjekt zu schaffen auf der einen Seite und auf der anderen „keinen Cent für die Ehrenamtlichen“ übrig zu haben, empfindet Geißler schlichtweg als „nicht hinnehmbar“.

Die Bebauung des Marstalls mit einem „Kaufhaus“ findet im Schwerpunktprogramm ebenfalls seinen Niederschlag; ebenso die Unterstützung der Betriebe, die sich optional zweimal im Jahr zu einer Wirtschaftskonferenz treffen. Aufsteller vor den Läden oder Cafés kostenpflichtig zu machen, nannte Geißler –gerade in Bezug auf den Umgang mit den Flutopfern der Innenstadt – „unmöglich“. In puncto Bildung werde man um den Erhalt der Grundschule Cossengrün sowie die Erweiterung der Berufsschulfelder kämpfen, wie Geißler avisierte. Attraktive Wohngebiete für junge Familien zu schaffen sei ein weiterer Punkt, der demografischen Entwicklung der Stadt Greiz entgegen zu wirken. Bisher habe man viele junge Leute mit „engstirniger Auslegung des Baurechts“ regelrecht geblockt, sich hier anzusiedeln. Vorschlagen würde der IWA-Fraktionsvorsitzende beispielsweise, die Betroffenen in den Bauausschuss des Stadtrates einzuladen und nicht hinter verschlossenen Türen zu verhandeln. „Kommunalpolitik muss für die Bürger da sein – Wahlgeschenke sollten endlich der Vergangenheit angehören“, unterstrich Geißler in seinen Worten.

Als erstrebtes Ziel der Stadtratswahl nannte der Fraktionsvorsitzende, „mit einem Partner“ die Mehrheit zu stellen.
Die Ergebnisse im Einzelnen, wobei nur die Ja-Stimmen bekannt gegeben worden:
1 Jens Geißler 24 Ja
2 Ricarda Gebauer 22 Ja
3 Jan Popp 23 Ja
4 Wilhelm Wüstner 14 Ja
5 Johannes Arzt 21 Ja
6 Michael Kniebel 22 Ja
7 Annette Heinz 24 Ja
8 Walter Dengler 22 Ja
9 Detlef Zietan 22 Ja
10 Diana Zschiegner 21 Ja
11 Thomas Hönsch 19 Ja
12 Tim Schneider 18 Ja
13 Toralf Zipfel 23 Ja
14 Franziska Pilz 18 Ja
15 Dieter Kanis 22 Ja
16 Enrico Nagel 19 Ja
17 Ray Wagenlehner 23 Ja
18 Olaf Lenk 19 Ja
19 Ulrich Wurzbacher 19 Ja
20 Dieter Richter 19 Ja
21 Bernd Kühdorf 18 Ja
22 Michael Ambrosius 17 Ja
23 Jan Steuer 19 Ja
24 Marcus Feustel 20 Ja
25 Alfred Sterner 20 Ja
26 Falk Wagner 20 Ja
27 Christian Kornberg 19 Ja
28 Stefan Kowollik 20 Ja
29 Andreas Malz 21 Ja
30 Thomas Seidemann 19 Ja

Somit wurden alle Kandidaten für den Stadtrat, der am 25. Mai 2014 gewählt wird, mehrheitlich gewählt. Die größten Stimmverluste musste Wilhelm Wüstner hinnehmen, der nach seinem Austritt aus der FDP seit 2010 der IWA-Fraktion angehört.
Antje-Gesine Marsch @01.04.2013

Ein Gedanke zu „30 IWA-Kandidaten bewerben sich um ein Mandat“
  1. „…Wahlgeschenke sollten endlich der Vergangenheit angehören.“, ja und warum sagt der ach so tolle Herr Geißler dann, dass die Grundschule in Cossengrün erhalten bleiben soll? Das sind unerfüllbare Versprechungen an die Einwohner vor Ort, die nie und nimmer eingehalten werden können. Bleibt nur zu hoffen, dass die Bürger die Problematik sachlich und mit kühlem Kopf analysieren und anschließend zu dem gleichen Ergebnis kommen.

    Keine Stimme für die IWA! Ein einziger großer Haufen von Selbstdarstellern, die nur ihr eigenes Wohl im Auge haben.

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