Greiz steht – wie viele Kommunen in Thüringen – vor der Herausforderung, dass zunehmend unsanierte oder verfallende Gebäude nicht nur das Stadtbild beeinträchtigen, sondern auch Investitionen, Wohnraumentwicklung und das Lebensgefühl in ganzen Stadtteilen hemmen und, wie aktuell wieder bemerkbar, alle Einwohner und Besucher unserer Stadt mit seinen negativen Folgen konfrontieren. Aus Sicht unserer Fraktion braucht es deshalb ein klares, dauerhaft angelegtes Konzept zum Umgang mit sogenannten Schrottimmobilien – und keinen Aktionismus erst dann, wenn ein Gebäude bereits unübersehbar zum Problem geworden ist. Von allen Seiten!
Aus unserer Sicht muss gelten: Investoren- und Eigentümerbetreuung ist eine ganzjährige Aufgabe. „Wer Interesse daran hat, ein Problemobjekt zu entwickeln, braucht verlässliche Ansprechpartner und frühzeitige Unterstützung. Gleiches gilt für Eigentümer, die selbst nicht wissen, wie sie mit einer Immobilie umgehen sollen und bisher vielleicht Hemmungen hatten, auf die Stadt zuzugehen. Aber auch das Signalisieren von Interesse kann und muss frühzeitig erfolgen, nicht erst dann, wenn bereits Straßen gesperrt und Gefahr im Verzug ist.“, so Stephan Marek, Vorsitzender der Fraktion.
Wichtig ist dabei, dass bereits heute Werkzeuge vorhanden sind, die nur konsequent genutzt und die demnach immer wieder bekannt gemacht werden müssen.
Die Stadtverwaltung führt eine interne Liste von Immobilien mit besonderem Handlungs- oder Unterstützungsbedarf, die jederzeit eingesehen und als Arbeitsgrundlage genutzt werden sollte. Sie zeigt klar, wo dringender Beratungs- oder Unterstützungsbedarf besteht und wo Chancen für Stadtentwicklung liegen.
Gleichzeitig bestehen vielfältige Möglichkeiten der Fördermittelberatung, die Eigentümer wie auch mögliche Investoren nutzen könnten. Ob Programme zur Städtebauförderung, Mittel zur Sicherung oder zum Erhalt denkmalgeschützter Bausubstanz oder spezifische Unterstützungsangebote für Wohnraumsanierung – es gibt zahlreiche Instrumente, die helfen können, aus einem Problem eine Chance zu machen.
Unsere Fraktion ist überzeugt:
Wenn Verwaltung, Eigentümer und potenzielle Investoren frühzeitig zusammenarbeiten, lassen sich viele Schrottimmobilien überhaupt erst daran hindern, zu unübersehbaren Belastungen zu werden. Ein dauerhaft etabliertes, transparentes und aktives Konzept schafft Vertrauen, erhöht die Handlungsfähigkeit der Stadt und eröffnet Wege, vernachlässigte Gebäude zurück ins Stadtleben zu holen. Im Wahlkampf sind viele Versprechen in diese Richtung gemacht worden, es ist fünf vor zwölf, diese Versprechen auch endlich transparent umzusetzen.
Wir setzen uns daher dafür ein, dieses Thema strategisch weiterzuentwickeln – nicht nur aus stadtbildpflegerischen Gründen, sondern als Teil einer vorausschauenden Stadtentwicklung, die Greiz langfristig stärkt.
