Streiks in der Brauwirtschaft Sachsen

Leipzig, 26. Juni 2025. Wird im Sommer in Sachsen das Bier knapp? Nach ergebnislosen Tarifverhandlungen ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zu Streiks in sächsischen Brauereien auf. Erste Arbeitsniederlegungen gibt es bereits in der kommenden Nacht. Betroffen von den Streiks sind das Freiberger Brauhaus, die Radeberger Brauerei in Dresden, die Sternburg Brauerei in Leipzig und die Krostitzer Brauerei. Alle Brauereien gehören zur Radeberger Gruppe, der größten deutschen Brauereigruppe.

Während zahlreiche Brauereien deutliche Preiserhöhungen angekündigt haben, sollen die Beschäftigten kurzgehalten werden, und im Osten besonders. In der ersten Tarifverhandlung für die Brauwirtschaft Sachsen und Thüringen am 26. Juni legten die Unternehmen kein Angebot vor. Gleiches gilt für die Beschäftigten in der niedriger entlohnten Logistik (REB-Service) für die die Gewerkschaft eine zusätzliche Erhöhung von 200 Euro fordert.

„Gar keine Lohnerhöhung anzubieten, ist eine Provokation. Das haben die Beschäftigten in Sachsen und Thüringen nicht verdient. In anderen Bundesländern stehen längst Prozentzahlen im Raum. Die Brauereien müssen sich nicht wundern, wenn jetzt die Beschäftigten eine Antwort darauf geben. Die Streiks sind ein erstes Signal an die Braukonzerne, weitere können folgen“, erklärt Verhandlungsführer Uwe Ledwig und Vorsitzender der NGG Ost.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert ein Lohnplus von 7%. Das Tarifgebiet Sachsen-Thüringen hinkt bundesweit im Lohniveau noch mehrere hundert Euro hinter den bundesweit üblichen Braulöhnen hinterher. Die NGG ruft die Beschäftigten zunächst zu einem kurzen vierstündigen Warnstreik auf.

Die NGG weist darauf hin, dass bundesweit vor allem die zum Oetker-Konzern gehörende Radeberger-Gruppe den Fortschritt bei den Tarifverhandlungen blockiert. Jetzt auch hier mit ihren Betrieben in Sachsen. Nächster Verhandlungstermin: 14. August 2025. Weitere Streiks sind davor möglich.

Die Brauereien am Streiktag 27. Juni mit Streikzeiten und Ansprechpersonen:

Freiberger Brauhaus: 27. Juni 04.30 Uhr – 07.30 Uhr

Ansprechpartner: Thomas Lißner, Thomas.Lissner@ngg.net, mobil: 0171 8676288.

Radeberger Exportbierbrauerei Dresden: 27. Juni 04.30 Uhr – 07.30 Uhr

Ansprechpartnerin: Funda Römer, Funda.Roemer@ngg.net, mobil: 0160 93973595

Sternburg Brauerei Leipzig: 27. Juni 04.00 Uhr – 08.00 Uhr

Torsten Crämer, Torsten.Craemer@ngg.net, mobil: 0151 59012316

Krostitzer Brauerei: 27. Juni 04:30 Uhr – 08:30 Uhr

Christian Ullmann, Christian.Ullmann@ngg.net, mobil: 0151 46717781

Alle Streikversammlungen finden am jeweiligen Betrieb statt.

Brauereien der Tarifgemeinschaft in Sachsen:

Radeberger Exportbierbrauerei: ca. 260 Beschäftigten, Radeberger Pilsner.

Sternburg Brauerei Leipzig: ca. 140 Beschäftigte, Sterni/Sternburg

Krostitzer Brauerei: ca. 110 Beschäftigte, Ur-Krostitzer

Wernesgrüner Brauerei: ca.140 Beschäftigte, Wernesgrüner Pils und Mischgetränke

Mit Anerkennung des Tarifvertrages: Freiberger Brauhaus: ca. 120 Beschäftigte, verschiedene Biere des gleichen Namens.

In Thüringen: Köstritzer Schwarzbierbrauerei, ca. 120 Beschäftigte, Köstritzer Schwarzbier

Die Forderungen der NGG in der Tarifrunde Brauwirtschaft Sachsen-Thüringen im Detail:

  • Ein neuer Tarifvertrag für ein Jahr,
  • Erhöhung der Entgelte um 7 % und mindestens 300 €,
  • für die Auszubildenden 100 € mehr und die Übernahme der Kosten für ein

Job-Ticket.

  • Für die NGG-Mitglieder der Logistikfirma der Gruppe, die REB-Service GmbH, wird aufgrund des niedrigeren Verdienstes dort eine gesonderte Erhöhung von 200 Euro gefordert.
  • Zudem will die Gewerkschaft mit der Arbeitgeberseite über eine Bonusregelung für Gewerkschaftsmitglieder und die Übernahme einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Beschäftigte durch den Arbeitgeber sprechen.