Ganz im Ernst? -Bürgermeister- und Landratswahl 2012 in GreizBürgermeisterwahl 2012 in Greiz: Gerd Grüner in XXL. SPD

Ultimativer Wahlhelfer für Bürgermeister- und Landratswahlen in Greiz

GREIZ. Morgen entscheiden die Greizer, wer als Bürgermeister das Sagen hat: Gerd Grüner, Detlef Zietan oder Christian Wächter. Wen soll ich wählen? Ein Stadtbummel mit besonderem Augenmerk auf die Wahlwerbung soll Aufklärung bringen. Ein anderer Rundgang hätte vielleicht ein anderes Ergebnis gebracht. Die Plakate sind längst nicht mehr so bunt und vielfältig wie früher. Einige Parteien schaffen es nicht mehr, geeignete eigene Kandidaten aufzustellen. So fehlen die Wahlplakate der CDU, der Grünen, der Braunen oder der Orangenen“. Die Braunen haben ja keine Führung mehr und die Orangenen Piraten noch keine. Die Gelben können keinen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl aufstellen, aber haben immerhin Plakate angebracht. Mitmachen: Wählen gehen!(Bild 3) lautet deren Devise. Diese Plakate haben etwas zeitloses und sind nicht territorial gebunden. Sie können also jederzeit und überall in Thüringen wiederverwendet werden. Wenn es die FDP zur nächsten Wahl noch geben sollte , finden wir sie vielleicht im Straßenbild wieder. Ob das finanzielle Gründe hat oder der Umweltgedanke federführend war, entzieht sich unserer Kenntnis. Du hast die Wahl. Mach mit! auch bei uns: (Bild 8). Irgendwie erinnert das mich an die einst beliebte Sendung Mach mit, mach ´s nach, mach ´s besser!

Und die Orts-Grünen treten in der Öffentlichkeit kaum noch in Erscheinung. Die Piraten sind von der Erfolgswelle überrollt worden und werden noch etwas Zeit brauchen, um ein Greizer Freibeuterteam auf die Beine zu stellen.
Die Linken haben es mit Christian Wächter zu einem eigenen Kandidaten gebracht. Er ist jung und dynamisch, wohnt in Jena und ist bodenständig (Bild 20). Er ist bereits am unteren Ende der Fahnenstange angekommen (Bild 20). Das Liebesbekenntnis zum Landratskandidaten Jörg Geißler (Bild 22) ist raffinierteste Wahltaktik.
Die Kandidaten der IWA und und mit ihr befreundeter Parteien erscheint im gewohnten CDU-Look. Das heißt Grundfarbe blau. Das hat aber wiederum nichts zu tun mit der grünen Vereinsbrauerei (Bild 6). Die Siegesfeier für Detlef Zietan findet höchstwahrscheinlich im Festsaal des Hotels statt (Bild 15).
Der bisherige Amtsinhaber und Kandidat der SPD, Gerd Grüner wirkt gegenüber seinen Konkurrenten ganz schön blass. Zumindest auf den Plakaten, die sich im zaghaften CDU-Blau zeigen, schwebt er fast in den Wolken (Bild 5). Er hat standesgemäß das größte Wahlplakat aufstellen lassen: Machen statt reden (Bild 14). Der Kandidat ist ja eigentlich ein Roter, obwohl er Grüner heißt. Jetzt trägt er auch noch einen blauen Schlips, um das Wahlvolk völlig zu verwirren (Bild 9). Wohlmöglich hat er auch noch gelbe Socken und die Schuhe sind bestimmt schwarz.
Die CDU hat ja keinen geeigneten Kandidaten für die Stadt Greiz und stellt sich als Volkspartei in Frage. Aber die vielen Gemeinsamkeiten mit der SPD machen das auch überflüssig. Schließlich regiert man ja im Stadtrat in trauter Gemeinsamkeit. Führt der „gemeinsame“ Kandidat in die Sackgasse oder wieder heraus (Bild 9) ?

Wie wähle ich nun richtig ?
1. Der angestammte CDU-Wähler wählt nicht CDU sondern SPD! Denn wo SPD draufsteht, ist auch   CDU drin. (Funktioniert nur bei der Bürgermeisterwahl, bei der Landratswahl analog- nur CDU und SPD vertauschen)
2. Der treue SPD-Wähler wählt natürlich SPD und nicht CDU, weil diese ja schon in der SPD enthalten ist. (Funktioniert nur bei der Bürgermeisterwahl, bei der Landratswahl analog- nur SPD und CDU vertauschen)
3. Besonders einfach hat es der FDP-Wähler, denn er braucht sich nicht für seine Partei entscheiden. Bei der Wahl des Landrates einfach den Kandidaten von uns für uns ankreuzen.
4. Als Anhänger der Grünen haben Sie die Wahl. Streichen Sie einfach zwei Kandidaten, der Übrigbleibende ist Ihr Wunschkandidat
5. Als Unterstützer der IWA oder der Linken ist die Sache ganz einfach. Erstere wählen IWA, letztere die Linken. Aber nicht verwechseln.
6. Entscheiden Sie sich für einen Kandidaten aus Hamburg, Jena oder Waltersdorf als Bürgermeister. Nehmen Sie keinen Greizer!
7. Gehen Sie nicht nach dem Alter. Entscheiden Sie sich für einen jüngeren oder älteren Kandidaten. Beides zugleich geht nicht!
8. Entscheiden Sie sich für eine Frau oder einen Mann. Beides zugleich geht nicht!
Beachten Sie:
9. Gehen Sie nicht nach dem Namen des Kandidaten. So ist Gerd Grüner ja eigentlich ein Roter.
10. Die ganz Roten wiederum sind ja jetzt die Linken mit ihrem Wächter für Greiz.
11. Farben sind nur noch bedingt als Kriterium zu empfehlen. Die Farbe des Schlipses sagt nicht unbedingt etwas über den Kandidaten aus. Eben so wenig wie die Farbe der Plakate.
Um es nicht zu vergessen. Wir wählen ja auch die Landrätin oder den Landrat. Darüber entscheiden die Greizer zum Glück nicht allein. So haben dann eben die anderen Schuld, wenn der Wunschkandidat auf der Strecke bleibt. Gut vertreten ist Amtsinhaberin Martina Schweinsburg. Sie ist erfahren, erfolgreich, fit für die Zukunft. Sie zeigt sich einmal über Detlef Zietan (Bild 10), ein anderes Mal unter Gerd Grüner (Bild 11) um sich dann am Hähnchenstand mit Jörg Geißler (Bild 19) zu verabreden. Wenig Freunde hat der FDP-Kandidat Joachim Brock gefunden. Das ist unverständlich, schließlich ist er doch Einer von uns für uns (Bild 17).
Die Entscheidung, ob Sie zur Wahl gehen oder nicht ist Ihre Entscheidung und nicht Bürgerpflicht wie es uns in einem heute erschienenen Printmedium weisgemacht wird. Es gehört einfach zur Demokratie, dass der Bürger entscheidet, was er tut. Die Zeiten, als sogenannte Wahlverweigerer genötigt wurden, der Wahlpflicht nachzukommen, sind noch gut in Erinnerung.

Günter Stuchlik @20.04.2012

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