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Veronika Steinböck neue künstlerische Leiterin

Veronika Steinböck neue künstlerische Leiterin

Will thematisch den Begriff Heimat in den Theaterherbst-Fokus rücken: Die in Wien geborene und in Dresden lebende Regisseurin Veronika Steinböck ist neue künstlerische des Greizer Theaterherbstes. Foto: Karsten Schaarschmidt

Theaterherbst-Vorstand beruft Veronika Steinböck – Dresdner Regisseurin übernimmt künstlerische Leitung des Greizer Festivals

GREIZ. Der Vorstand des Greizer Theaterherbstes hat die in Dresden lebende Schauspielerin und Regisseurin Veronika Steinböck zur neuen künstlerischen Leiterin des gleichnamigen Festivals berufen. Eine Unbekannte ist die gebürtige Wienerin in der Elsterstadt nicht. Sie führte im vergangenen Jahr beim Eröffnungsspektakel Sommernachttraum Regie. Mir ist es wichtig, dieses hochqualitative Festival gemeinsam mit den Greizern weiter zu entwickeln und am Standort anzusetzen, freut sich Frau Steinböck auf die Arbeit und dankt für das in sie gesetzte Vertrauen. Verstärkt will sie den Schwerpunkt wieder auf Schauspiel und Sprechtheater in all seinen Facetten sowie Kinder- und Jugendtheater legen.

Bewährtes aufgreifen, Neues hinzufügen und den Theaterherbst insgesamt weiter voranbringen, lassen sich ihre Pläne allgemein zusammenfassen. Ich werde versuchen, mit den Werkstattproduktionen und den Gastspielen eine spannungsvolle Mischung zusammenzustellen, die sowohl von politischer und gesellschaftlicher Relevanz zeugt, als auch Träumen, Visionen und der Fantasie Raum gibt, so die Regisseurin. Will sie einerseits gern mit einigen Stücken politische Debatten anstoßen, liegt ihr andererseits am Herzen, besonders Kindern und Jugendlichen zu zeigen, was Theater, oft mit einfachsten Mitteln, alles bewirken kann, und das, ohne den berühmten mahnenden Zeigefinger in die Höhe zu strecken.

Thematisch rückt sie den Begriff Heimat in den Fokus. Was bedeutet Heimat? Wo befindet sie sich? Wie ist es, die Heimat zu verlassen oder verlassen zu müssen? Was gehört dazu, um sich heimisch zu fühlen? Und welche Chance auf Rückkehr existiert? Ich sehe diese Fragen nicht nur global, sondern auch ganz konkret auf Greiz bezogen, wo bekanntlich in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten viele, vor allem junge Leute aus beruflichen Gründen ihre Heimat verlassen haben, sagt Frau Steinböck. Neben klassischem Schauspiel plant sie auch Projekte, die sich mit Puppenspiel, Bewegung oder Masken beschäftigen. Augenblicklich stehe ich in Kontakt mit verschiedenen Künstlern für Werkstattleitungen, Gespräche gib es aber auch schon mit Ensembles für Gastspiele, sagt Veronika Steinböck. Ideen für das Motto seien ebenfalls vorhanden. Bereits fest steht: Es wird eine Fortsetzung der Schauspielwerkstatt für Senioren unter Leitung des Berliner Regisseurs Martin Heesch geben.

Zu den Greizern hat die Regisseurin guten Kontakt gefunden. Am Anfang sind die Greizer vielleicht ein wenig verschlossen, aber, wenn das Eis erst einmal gebrochen ist, sind sie enorm hilfsbereit und unglaublich engagiert, schildert Frau Steinböck ihre Erfahrungen. Für mich wäre es toll, wenn ich die Greizer animieren könnte, sich noch mehr mit dem Theaterherbst zu identifizieren und ihn als das einzigartige Kleinod, welches das Festival zweifellos ist, anzunehmen so die Künstlerin.

Geboren wurde Veronika Steinböck in Wien. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar Wien und studierte danach zwei Semester Theaterwissenschaften an der Universität Wien. Im Anschluss beschäftigte sie sich mit Projektorganisation und Finanzierung im Institut für Kulturkonzepte Wien. 1995 gründete sie den Theaterverein LILITH in Wien und im Jahr 2010 den Verein Theater La Lune in Dresden. Als Schauspielerin war sie unter anderem am Landestheater Bregenz, dem Theater Graz, der Landesbühne Salzburg, der Landesbühne Hannover, dem Theater der Jugend Wien und für acht Jahre am Schauspielhaus Hannover tätig. Auch in TV- und Filmproduktionen war sie zu sehen. Mit dem Verein Theater La Lune produzierte sie für das Societaetstheater Dresden die Stücke Heimisch, 2013, KREIDE FRESSEN, 2012 und JUST A LITTLE BIT RACIST 16 Fragmente über Fremdsein, 2011, bei denen sie auch Regie führte. Außerdem arbeitete sie theaterpädagogisch mit Jugendlichen und Schülern. Die künstlerische Leitung des Greizer Theaterherbstes übernimmt sie von dem Chemnitzer Regisseur Paul-Michael Milow, der 2012 und 2013 dem Festival künstlerisch vorstand.

Pressemitteilung Theaterherbst Greiz @12.02.2014
Karsten Schaarschmidt
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

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