Verband der Gartenfreunde Greiz e.V. wählte neuen VorstandDer Vorstand der Gartenfreunde Greiz e.V., Bernd Hergenhan, (2.v.r.) nahm Auszeichnungen verdienter Mitglieder vor. Foto; Peter Reichardt

Wahlberichtsversammlung mit großer Beteiligung der angeschlossenen Kleingartenanlagen
GREIZ. Das Kleingartenwesen entwickelt sich, so heißt es in einer Glosse aus sozialistischen Zeiten, die mit einiger Ironie damalige gesellschaftliche Zustände beschreibt. In der heutigen Zeit fehlt dazu die Ironie, sind doch ein erheblicher Leerstand an Kleingärten in der Region, die unter dem Dach des Verbandes der Gartenfreunde Greiz e.V. agieren, zu verzeichnen. Das stellte der Vorsitzende des Verbandes der Gartenfreunde Greiz e.V., Herr Bernd Hergenhan, am vergangenen Sonnabend in der Wahlberichtsversammlung des Verbandes fest, die in der Greizer Gaststätte Reißberg 04 stattfand. Eine kritische Einschätzung der Lage, so im Geschäftsbericht der letzten Legislaturperiode nachzulesen, wobei sich die Frage der Besetzung der Gartenvorstände in den einzelnen Anlagen als einer der Schwerpunkte abzeichnete und damit die Frage in den Raum gestellt wurde: Wie weiter? Ist es sinnvoll, einen Stadtvorstand Greiz zu installieren und die Verwaltung der Gartenanlagen ohne Vorstand dort zusammenzuführen? Sicher ein Gedanke, der noch viel Diskussionsstoff in sich birgt. Auch der Leerstand in den Anlagen warf Fragen und Probleme auf, die bis in die finanziellen Bedingungen der einzelnen Anlagen greife, so Herr Hergenhan in seinem Rechenschaftsbericht. Bei uns in den 59 Vereinen stehen ca. 400 Gärten leer, von diesen sind nach der neuesten Statistik ca. 135 Gärten noch vollständig zu beräumen. Wir müssen uns von der Illusion verabschieden, daß wir für jeden aufgegebenen Garten wieder jemanden finden, wo möglich noch junge Menschen aus Greiz“, so Herr Hergenhan in seinem Bericht, der gleichzeitig die Aufforderung an alle beinhaltet neue Wege zu suchen, um den Leerstand der Gärten zu bremsen und die Nutzung der Anlagen zeitgemäß zu gestalten. Das schließe auch die Baumaßnahmen in den Kleingärten und Anlagen ein, die nach dem Regelwerk des Thüringer Bauministeriums und des Thüringer Landesverbandes der Gartenfreunde vorgegeben seien.
Appelliert wurde an die Gartenfreunde, die Entsorgung der Gartenabfälle nicht in wilder Form in Wald und Flur zu tätigen, sondern mit der Vorbildfunktion der Gartenfreunde der Kompostierung und mit der Grün-Cart bei gewerblichen Abnehmern den Vorrang zu geben.
Größtes Problem im Berichtszeitraum waren die Forderungen nach Straßenausbaubeiträgen an Kleingartenanlagen, so unter anderem an die Anlage Waldesruh Untergrochlitz in Höhe von 110000 Euro. Mit Hilfe der Politik und dem Greizer Bürgermeister Gerd Grüner ist es dem Verband der Gartenfreunde Greiz e.V. gelungen Forderungen nach Straßenausbaubeitragssätzen für die Mitgliedsanlagen abzuwenden. Sehr erfreulich habe sich die Zusammenarbeit zwischen dem Verband und der Stadtverwaltung Greiz in den letzten 5 Jahren entwickelt, wobei eine ganze Anzahl von Problemen im beiderseitigen Einvernehmen einer Lösung zugeführt wurden und werden. Der Vorstand des Verbandes verbinde auch für die kommende Zeit die Hoffnung auf eine weitere konstruktive und gedeihliche Zusammenarbeit.
20 Jahre Verband der Kleingärtner des Kreises Greiz, das sollte im Herbst 2010 gefeiert werden. Doch leider fanden sich nicht genügend aktive Helfer, so daß dieses Jubiläumsfest abgesagt werden mußte. Wie sagte doch Herr Hergenhan in seinem Rechenschaftsbericht : Ich kann nicht verstehen warum wir uns nicht in der Öffentlichkeit präsentieren. 20 Jahre ist doch ein Jubiläum, welches man feiert. Wir sind einer der größten Verbände in der Stadt Greiz. Wie wollt ihr neue Mitglieder für eure Anlagen gewinnen, wenn ihr nicht auf euch aufmerksam macht. Nur der, der für sich wirbt, bekommt auch neue Mitglieder.
Doch andererseits gab es auch eine ganze Menge Positives zu vermelden. So wurden viele Jubiläen in den verschiedenen Kleingartenanlagen begangen, verdienstvolle Gartenfreunde/innen ausgezeichnet und eine nicht unerhebliche Summe Geldes für Werterhaltungsmaßnahmen der unterschiedlichsten Art bereitgestellt. Auch im Rahmen des Projektes Sozialgärten konnten immerhin 11 Personen einer geringfügig bezahlten Arbeit nachgehen, rund 3000 m ² Gartenland in der Kleingartenanlage Tryfle bewirtschaftet und die Ernte der Greizer Tafel zur Verfügung gestellt werden. Eine weitere Ausdehnung dieses Projektes wäre wünschenswert.
Insgesamt konnte Herr Hergenhan eine intensive Arbeit der Gartenfreunde im Verband in der vergangenen Legislaturperiode bilanzieren, wobei der weitere Ausbau der Arbeit mit- und untereinander immer vorangetrieben werden kann und muss. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit des Verbandes der Gartenfreunde Greiz e.V. mit der Stadtverwaltung Greiz sowie dem Landratsamt Greiz wurde der Dank aller ausgesprochen, verbunden mit der Bitte diese Zusammenarbeit auch in der folgenden Zeit fortzusetzen und zu pflegen.
In dieser Wahlberichtsversammlung wurden 37 Kleingartenanlagen von 59 Mitgliedsanlagen durch ihre Vorstände vertreten, so daß Beschlußfähigkeit der Mitgliederversammlung bestand.
Von Seiten der Stadtverwaltung Greiz wohnte der Bürgermeister, Herr Gerd Grüner dieser Wahlberichtsversammlung bei. Er versicherte dem Verband und den darin organisierten Gartenfreunden eine hohe Wertschätzung ihrer Arbeit, da ihr Wirken auch etwas mit dem Stadtbild Greiz zu tun habe. Die Stadtverwaltung Greiz werde auch weiterhin die Arbeit der Gartenfreunde im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Auch sei im Haushaltentwurf 2012 der Stadt Greiz erneut 4000   €‚¬ für den Verband eingestellt.
Auch Herr Heinz Klügel, 1. Beigeordneter der Landrätin, überbrachte die guten Wünsche des Landratsamtes Greiz und der Lanrätin Martina Schweinsburg für eine weitere erfolgreiche Arbeit des Verbandes, verbunden natürlich mit der Freude am Garten.
Eine rege Diskussion schloss sich dem Rechenschaftsbericht sowie dem Kassenberichten an. Mit der Beschlussfassung zur Entlastung des Vorstandes und der Bestätigung der Berichte an die Mitgliederversammlung wurde dem Verband der Gartenfreunde Greiz e.V. von der Mitgliederversammlung eine solide Entwicklung in der vergangenen Legislaturperiode attestiert.
In der Wahlberichtsversammlung wurden nachfolgende Gartenfreundinnen und Gartenfreunde mit der Ehrenurkunde nebst Ehrennadel sowie der Eintragung in das Ehrenbuch des Verbandes ausgezeichnet:
Erika Hitzke, Anneliese Gottschalk, Helga Fickert, Gerhard Reißig, Günter Thurig, Adolf Hanus, Wolfgang Harte, Helmut Sturm, Herbert Döhla, Hans-Petr Sotona, Lothar Jung, Helmut Höft, Eberhard Günther

In der abschließenden Wahlhandlung zum neuen Vorstand des Verbandes der Gartenfreunde Greiz e.V. wurden im Amt bestätigt bzw. neu in den Vorstand gewählt:
Bernd Hergenhan  als 1. Vorsitzender
Günther Trommer  als 2. Vorsitzender
Elvira Tippmann  als Schatzmeister
Frau Wiedemann    als Schriftführer
Peter Haase  als Beisitzer
Jens Pätzold  als Beisitzer

Peter Reichard @12.05.2012

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.